Sprockhövel. Der SC Obersprockhövel hat in der Fußball-Westfalenliga einen misslungenen Start hingelegt. Was den Sportlichen Leiter quält und was er fordert.

Nur vier Punkte nach vier Spielen und Rang 13. Zu wenig. „Der Saisonstart ist aus unserer Sicht auf jeden Fall misslungen“, sagt Jörg Niedergethmann, der Sportliche Leiter des Fußball-Westfalenligisten SC Obersprockhövel. „Hätten wir aber bei der SpVgg Horsthausen gewonnen, wäre der Saisonstart richtig geglückt gewesen. Dann wären wir oben dran gewesen.“ Lediglich drei Zähler hinter dem Spitzenduo TuS Erndtebrück und BSV Schüren.

Diese Sonntag-Partie beim Herner Aufsteiger, dieses 0:2 beschäftigt Jörg Niedergethmann immer noch sehr intensiv – weitaus mehr als die Niederlage beim Holzwickeder SC. „Da werden noch andere Mannschaften verlieren“, sagt er. „Da kriegen wir total zu Unrecht in der 93. Minute das 3:4. Das war vorher ein klares Foul. Eine Frechheit.“ Aber? „Horsthausen musst du einfach schlagen, hast dann aber einen Acht-Minuten-Tiefschlaf“, betont der 56-Jährige.

Trainer Robert Wasilewski hat das System des SC Obersprockhövel umgestellt

Dass Trainer Robert Wasilewski das SCO-System umgestellt hat, hält Jörg Niedergethmann für genau richtig, „weil wir in der vergangenen Saison viel zu viele Gegentore kassiert haben“, sagt der Sportliche Leiter. „Das braucht Zeit, bis das richtig verinnerlicht ist.“ Aber er vermisst in der Obersprockhöveler Mannschaft vor allem eines: Konstanz. „Das regt mich auf, das verstehe ich einfach nicht“, sagt er. Zumal dieses Team längst keines mehr sei, das aus Jungspunde bestehe, sondern aus gestandenen Fußballern. „So etwas wie in Horsthausen“, betont er, „darf unserem Kader nicht passieren.“

Die Westfalenliga-Fußballer des SC Obersprockhövel gastieren am 17. September bei 2014-Weltmeister Kevin Großkreutz und dem SV Wacker Obercastrop.
Die Westfalenliga-Fußballer des SC Obersprockhövel gastieren am 17. September bei 2014-Weltmeister Kevin Großkreutz und dem SV Wacker Obercastrop. © Thorsten Tillmann

Allerdings ist es doch auch so, dass der vor der Saison vorgesehene Stürmer nicht am Schlagbaum gelandet ist? „Ja“, sagt Jörg Niedergethmann. „Das hat nicht geklappt, weil unser Budget ausgereizt war. Wir hätten uns richtig strecken müssen.“

Dawid Ginczek verändert das Spiel des SC Obersprockhövel

Deshalb haben die Obersprockhöveler jetzt ein Problem in der Offensive? „Ja. Wir haben eins, wenn Dawid Ginczek nicht fit ist. Nein, dann haben wir ein Neuner-, aber kein Sturm-Problem. Die vergangenen beiden Partien haben gut gezeigt, dass das Spiel ein ganz anderes ist, wenn er reinkommt“, meint Jörg Niedergethmann. „Ich hoffe, dass er so schnell wie möglich wieder fit wird und wieder 90 Minuten gehen kann. Wenn er ausfällt, müssen wir mit zwei Stürmern spielen – ohne klassischen Neuner.“

Jörg Niedergethmann, der Sportliche Leiter des Fußball-Westfalenligisten SC Obersprockhövel.
Jörg Niedergethmann, der Sportliche Leiter des Fußball-Westfalenligisten SC Obersprockhövel. © Marinko Prša

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In der Begegnung bei der SpVgg Horsthausen kam Dawid Ginczek kurz nach dem 0:2-Rückstand in der 56. Minute, schaffte es mit seinen Teamkollegen aber nicht, für eine Wende zu sorgen. Jörg Niedergethmann ist deshalb immer noch fassungslos und vor allem enttäuscht. „In der ersten Halbzeit hatten wir 65, 70 Prozent Ballbesitz, die uns aber bis auf drei 20-Meter-Schüsse gar nichts gebracht haben. Das waren Kullerbälle“, sagt er. „Nach dem Wechsel haben wir auf eine Bude gespielt und hätten auch zwei Tore machen können.“ Er wiederholt sich: „So ein Spiel darfst du einfach nicht verlieren. Das ist erschreckend, wenn du so viel Qualität hast.“

Nächstes Auswärtsspiel beim SV Wacker Obercastrop und Kevin Großkreutz

Und es wird nun nicht unbedingt einfacher. „Hammerhart“, sagt Jörg Niedergethmann sogar mit Blick auf die Heimbegegnung am Sonntag (10. September, 15.15 Uhr) gegen den Tabellendritten DSC Wanne-Eickel sowie das Spiel eine Woche später beim Tabellenfünften SV Wacker Obercastrop (15.30 Uhr), das der Sportliche Leiter des SCO wegen seines Urlaubs verpassen wird, mit 2014-Weltmeister Kevin Großkreutz.

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Der Obersprockhöveler Plan sieht vor, nach den ersten sieben Paarungen eine Analyse vorzunehmen – also nach der letzten September-Partie am 24. gegen den TuS Erndtebrück. Jörg Niedergethmann macht aber bereits jetzt sehr deutlich, was er erwartet. „Da muss mehr kommen. Wenn du es nicht unter die ersten Sieben schaffst, ist was falsch gelaufen“, betont er. „Wir müssen auch beim SC Obersprockhövel ein bisschen den Druck erhöhen, wenn du da so eine Mannschaft stehen hast.“