Ennepetal. Nach dem 23:32 bei der TG Voerde lässt Kai Müller, der Trainer des Handball-Verbandsligisten HSG Hattingen-Sprockhövel, seinem Unmut freien Lauf.

Nach der 25:31-Heimniederlage zum Auftakt hat die HSG Hattingen-Sprockhövel in der Handball-Verbandsliga am zweiten Spieltag auch ihr Auswärtsspiel verloren. Die HSG unterlag bei der TG Voerde mit Hattingens ehemaligem Coach Kai Henning glatt mit 23:32 (11:20). HSG-Trainer Kai Müller sieht in der Art und Weise der Niederlage einen Warnschuss.

„So darf und kann es nicht weitergehen, so dürfen wir uns nicht mehr präsentieren. Nicht im Training und auch nicht im Spiel. Da muss sich jeder bereits unter der Woche hinterfragen“, ließ Kai Müller kurz nach dem Spiel seinem Unmut freien Lauf. Dem Übungsleiter ist selbstverständlich bewusst, dass die personelle Situation aktuell äußerst schwierig ist. Dass die Spieler, die schließlich aufliefen und sich vor Spielbeginn auf einen richtigen Fight eingeschworen hatten, davon aber nichts auf die Platte brachten, hatte Kai Müller regelrecht erzürnt.

Trainer der HSG Hattingen-Sprockhövel: „Unsere Torhüter konnten einem schon leidtun“

Die TG Voerde brachte, beflügelt vom 33:29-Auswärtssieg bei der SG Ruhrtal, vom Anpfiff an die notwendige Aggressivität in die Aktionen hinein. Sowohl in der Defensive als auch in der Offensive beherrschte die Henning-Sieben das Geschehen. Die Gäste dagegen wirkten unruhig und nervös. Die Angriffe wurden völlig ohne Geduld schon viel zu schnell und unkonzentriert abgeschlossen.

Enttäuscht nach dem 23:32 bei der TG Voerde: Kai Müller, der Trainer des Handball-Verbandsligisten HSG Hattingen-Sprockhövel.
Enttäuscht nach dem 23:32 bei der TG Voerde: Kai Müller, der Trainer des Handball-Verbandsligisten HSG Hattingen-Sprockhövel. © Biene Hagel

Immer wieder wurden frühzeitig die Entscheidungen getroffen. „Und die waren in der Regel falsch. Vieles, was ich dort gesehen habe, war so nicht abgesprochen“, kritisierte Kai Müller, der seine Jungs ständig ihren Gegenspielern hinterherlaufen sah. „Wir waren meist in einer beobachtenden Position und haben in der Abwehr nicht den Kontakt gesucht“, sagte der HSG-Coach. „Unsere Torhüter konnten einem schon leidtun. So haben wir es unserem Gegner viel zu leicht gemacht. Das Spiel war zur Pause bereits entschieden.“

Nach der Pause wehrt sich die HSG Hattingen-Sprockhövel bei der TG Voerde

Nach dem Wiederanpfiff verlief die Begegnung aber viel ausgeglichener. Die HSG-Spieler agierten bissiger in der Defensive und einfallsreicher im Angriff. „Da hat sich das Team endlich gewehrt. Und das war der positive Teil des Abends“, erkannte Kai Müller bei seinen Schützlingen dann doch noch den Willen, sich nicht völlig zu ergeben.

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Natürlich schalteten die Hausherren angesichts der überaus klaren Führung aber auch einen Gang zurück. So schaffte die Spielgemeinschaft doch noch ein wenig Ergebniskosmetik, und am Ende stand auf dem Spielbericht mit dem 23:32 der bereits zur Halbzeit feststehende Neun-Tore-Rückstand für die Spielgemeinschaft.

In die Saison 2022/23 ist der TuS Hattingen mit 1:5 Punkten gestartet

Kai Müller sprach nach dem Spiel von einem Warnschuss, der unbedingt Gehör finden und zum Lernen anregen müsse. „Eine derartige Leistung darf ungeachtet unserer Personalmisere am nächsten Spieltag kein Thema mehr sein. Wir müssen es schaffen, zumindest unsere Möglichkeiten auszuschöpfen und den Gegner zu ärgern“, sagte er. „Wenn es dann am Ende nicht reicht, weil wir nicht genügend wechseln konnten, dann ist es halt so. Aber ohne Gegenwehr geht es einfach nicht.“

Einen kühlen Kopf will der Coach sich aber nach wie vor bewahren. Das hat sich bereits in der vergangenen Saison ausgezahlt. Denn da ist der TuS Hattingen ebenfalls schlecht aus den Blöcken gekommen und mit 1:5 Punkten in die Spielzeit gestartet…

So haben sie gespielt:

Spielfilm: 2:0, 4:1, 6:4, 8:6, 14:6, 17:9, 20:11 (Halbzeit), 24:11, 26:15, 28:19, 32:23

HSG Hattingen-Sprockhövel: Botte, Stecken – Jäger (4), Bayer (1), Kilfitt (2/1), Grotjahn (2), Werthebach (6/4), Isermann, Neitsch (4), Hodde (1), Bothmann (3).