Hattingen. Vor dem ersten Auswärtsspiel in Voerde plagen die HSG Hattingen-Sprockhövel weiter personelle Nöte. Warum es gerade auf einer Position eng wird.
Gut eine Woche nach dem missglückten Saisonauftakt in der Kreissporthalle gegen den OSC Dortmund (25:31) müssen die Verbandsliga-Handballer der HSG Hattingen-Sprockhövel erstmals auswärts ran. Die HSG ist bei der TG Voerde mit Hattingens Ex-Coach Kai Henning zu Gast. Anwurf ist zur ungewohnten Zeit am späten Sonntagabend um 19.15 Uhr.
„Der Wunsch zu dieser außergewöhnlichen Anwurfzeit ist von Voerde an uns herangetragen worden. Und dem haben wir zugestimmt“, sagt HSG-Trainer Kai Müller. Der Coach hat sich vor dem zweiten Saisonspiel aber vornehmlich mit ganz anderen Problemen auseinanderzusetzen. Musste er am ersten Spieltag bereits auf eine Vielzahl an Stammspielern verzichten, so hat sich die Situation unter der Woche kaum verbessert. Das Dienstags-Training hat Müller kurzerhand in die „Muckibude“ verlegt, da von den vier Torhütern Michael Frorath (Urlaub), Felix Botte (kürzlich Vater geworden), Alexander Zok und Hendrik Stecken (beide beruflich verhindert) niemand anwesend und auch die Feldspielerzahl durch verschiedenste Gründe arg dezimiert war.
Mittelmann Tim Pemöller fehlt Hattingen-Sprockhövel länger
Auch für die Begegnung am Sonntag beim EN-Rivalen wird die Personaldecke dünn sein. David Bayer, Melvin Bockhacker und Dominik Filla weilen noch im Urlaub. Auch Tim Pemöller fällt aus. Der quirlige Mittelmann, der aus der zweiten Mannschaft den Sprung in das Verbandsligateam schaffte und sich in der Vorbereitung als Alternative besonders auf der vorgezogenen Position einer 5:1-Abwehrformation empfahl, hat sich im Training erneut an seinem durch einen Kreuzbandriss vorgeschädigten Knie verletzt. „Ein MRT brachte keine genaue Diagnose. Tim wird jetzt erst einmal konservativ behandelt und zumindest ein paar Wochen ausfallen“, klagte Kai Müller.
Fraglich ist zudem, ob Robin Hodde (Leistenzerrung), Jakob Isermann (Reizung im Knie) und Phillip Dobrodt (kürzlich Vater geworden) auflaufen werden. „Da haben wir drei Kreisläufer im Kader, und womöglich ist keiner von ihnen dabei“, sagt Kai Müller mit einem gequälten Lächeln. Und dass die Bedingungen in Voerde durch die Verwendung von Sprühharz zudem gewöhnungsbedürftig sind, kommt auch noch erschwerend hinzu.
HSG-Trainer erwartet selbstbewusste Gastgeber
Der Trainer der HSG will sich durch diese negativen Botschaften aber nicht aus der Ruhe bringen lassen. „Wir fahren dort hin und werden sehen, wer am Ende auf dem Spielberichtsbogen stehen wird. Und auf die, die dort stehen, wird es ankommen“, möchte sich Müller gar nicht erst verrückt machen lassen. Vielmehr erwartet der Coach, dass seine Jungs zumindest einige der unnötigen Fehler aus dem Auftaktspiel nicht wiederholen. „Wir müssen uns im Überzahlspiel erheblich verbessern und insgesamt viel schlauer anstellen. Damit wäre uns schon einmal geholfen.“
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Die TG Voerde hat ihr erstes Spiel bei Aufsteiger SG Ruhrtal mit 33:29 gewonnen. Müller: „Ich erwarte einen selbstbewusst aufspielenden Gegner, der mit einem Heimsieg nachlegen will. Natürlich kommt im Moment viel auf uns zu. Wir wissen aber mit der Gemengelage umzugehen und werden auch im Falle einer weiteren Niederlage einen klaren Kopf bewahren. Die Saison ist ja noch lang“, so der Coach, der aber eilends noch anfügt, möglichst auch in Voerde etwas Zählbares holen zu wollen. Und dabei soll Torjäger Kai Werthebach, der seinen Urlaub beendet hat, eine wichtige Rolle einnehmen.
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