Dortmund. Die Oberliga-Fußballer der TSG Sprockhövel sind bei Türkspor Dortmund zunächst nur Zuschauer. Ein Einwechselspieler stellt die Weichen auf Sieg.
Irgendwie ist es schon am Freitag zu hören gewesen, dass Trainer Yakup Göksu ein gutes Gefühl hat, vielleicht sogar ein sehr gutes. Das Ergebnis jedenfalls auf dem Mendeplatz beim Aufsteiger Türkspor Dortmund ist für die Oberliga-Fußballer der TSG Sprockhövel zwei Tage später ein ausgezeichnetes: Nach insgesamt acht Minuten Nachspielzeit steht im zweiten Saisonspiel der erste Sieg fest, mit einem 3:1 (1:1) und jetzt vier Punkten treten die Sprockhöveler die Heimreise an.
Ein hochverdienter Sieg? „Hochverdient nicht“, antwortete Yakup Göksu nach dem Schlusspfiff. „Prozentual gesehen 60:40.“ Dass das Dortmunder Team auf jene 40 Göksu-Prozent kam, lag vor allem an großen Teilen der ersten Halbzeit, in der sich die Sprockhöveler anscheinend von der Kulisse und ihrem Kontrahenten etwas beeindrucken ließen.
Sprockhövels Trainer Yakup Göksu verändert seine Startelf auf fünf Positionen
„In den ersten 40 Minuten waren wir nur als Zuschauer hier. Wir haben nur reagiert und nicht agiert“, sagte Yakup Göksu, dessen Mannschaft bereits nach acht Minuten mit 0:1 zurücklag, nachdem Koray Dag für die Gastgeber getroffen hatte. „Aber“, sagte der TSG-Coach, „Türkspor ist auch eine Weltklasse-Mannschaft. Wie die spielen, das ist schon richtig gut.“ Ständig mit viel Tempo und sehr kreativ – extrem stark in der Offensive.
Zunächst einmal gelang es den Sprockhövelern überhaupt nicht, in die Zweikämpfe zu kommen. Und Yakup Göksu, der seine Startelf im Vergleich zum 3:3 gegen den FC Eintracht Rheine auf fünf Positionen verändert hatte, sprach davon, dass seinem Team ein bisschen Glück geholfen habe, nur mit 0:1 zurückzuliegen. Aber dann, in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, fiel das 1:1. Nach einer Ecke Berkant Canbuluts verlängerte Maximilian Dagott am ersten Pfosten, der Ball landete bei Kiyan Gilani am zweiten, und der köpfte den Ausgleich.
Kiyan Gilani erzielt seine Saisontore drei und vier für die TSG Sprockhövel
Das gab Selbstvertrauen, durch die TSG-Mannschaft ging ein Ruck – erst recht nach dem Traumstart in den zweiten Abschnitt. Der für Dimitrios Papadopoulos eingewechselte Levin Müller machte auf der linken Seite direkt Dampf und erzielte nach nur wenigen Sekunden das 2:1. „Den macht er richtig gut“, lobte Trainer Yakup Göksu und sprach vom Knackpunkt. „Wir haben uns nun mehr zugetraut, hatten mehr Ballbesitz und alles unter Kontrolle“, sagte er. Dabei profitierten die Sprockhöveler auch von ihrer ausgezeichneten Fitness.
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Okay: TSG-Kapitän Max Michels musste auch noch einmal per Kopf auf der Linie klären, aber in der 79. Minute sorgten die Sprockhöveler dann für die Entscheidung. Wieder einmal startete Levin Müller durch und konnte nur unfair im Türkspor-Strafraum gestoppt werden. Schiedsrichter Patrick Holz blieb überhaupt keine andere Wahl, als auf Strafstoß zu entscheiden. Schließlich verwandelte Kiyan Gilani den Elfmeter sicher zum 3:1 und erzielte damit bereits seinen vierten Saisontreffer – im zweiten Spiel.
Der 1. FC Gievenbeck kommt am Sonntag zur TSG Sprockhövel
Klar: Das Türkspor-Team von Trainer Sebastian Tyrala machte nun komplett auf. Und für die TSG ergaben sich Kontermöglichkeiten. „Vielleicht hätten wir auch das vierte oder fünfte Tor machen können“, sagte Yakup Göksu, musste dabei aber schmunzeln. „Hätte ich vor dem Spiel einen 3:1-Sieg unterschreiben sollen, hätte ich das sofort gemacht.“ Er freute sich vor allem auch für seine Fußballer. „Das hat sich“, sagte er, „die Mannschaft verdient.“
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Weiter geht’s für die TSG Sprockhövel am kommenden Sonntag (27. August, 15 Uhr) mit einem Heimspiel, wenn sich der 1. FC Gievenbeck in der Klein-Arena vorstellen wird – also eine Mannschaft, die aus ihren ersten beiden Begegnungen alle sechs Punkte geholt hat.
So haben sie gespielt:
Tore: 1:0 Koray Dag (8.), 1:1 Kiyan Gilani (45.+1), 2:1 Levin Müller (46.), 3:1 Kiyan Gilani (79., Foulelfmeter).
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TSG Sprockhövel: Knälmann - Michels, Canbulut (83. Sauer), Gilani (83. Wasilewski), Dogan, Cakir, Duran (67. Yazici), Mousa, Dagott, Arifi (80. Hendel), Papadopoulos (46. Müller).