Hattingen. Die Sportfreunde Niederwenigern II gewinnen die Fußball-Stadtmeisterschaft 2023. So lief das enge und umkämpfte Endspiel gegen den TuS Hattingen.

Ob im Falle eines Sieges schlicht „Sportfreunde Niederwenigern“ oder doch „Sportfreunde Niederwenigern II“ auf die Trophäe für den Gewinn des Lothar-Gries-Gedächtnisturniers eingraviert werden würde, das wusste Thomas Behling von der Hattinger Fußballfachschaft vor dem Finale gegen den TuS Hattingen noch nicht. Nach dem 1:0-Sieg und dem Triumph am Samstag, musste sich Behling aber genau damit beschäftigen.

Die als eventuell angekündigte Verstärkung aus der ersten Mannschaft blieb aus. Mit Niklas Lümmer lief beim Finale der Hattinger Feldstadtmeisterschaft gegen den TuS Hattingen zwar ein Oberliga-erfahrener Akteur für die Sportfreunde Niederwenigern II auf, doch der gehört nun schon länger zum Kader der ambitionierten Zweitvertretung aus der Kreisliga A.

Zu gut hatte sich das Team im bisherigen Turnierverlauf präsentiert: In der Hauptrunde 0:0 gegen den TuS und 2:0 gegen die DJK Märkisch, im Halbfinale 3:0 gegen Niederbonsfeld – ohne einen einzigen Gegentreffer ging es ins Finale.

Hattinger Stadtmeisterschaft: Finale ohne große Torchancen in Hälfte eins

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Dort entwickelte sich in der ersten halben Stunde ein Spiel, für das die Formulierung ‘die Teams neutralisieren sich’ wohl erfunden wurde. Der Ball titschte mal hier, mal da zu hoch, versprang mal dem einen, mal dem anderen. Die Zweikämpfe waren intensiv, aber fair, so wie es sein soll. Torchancen gab es nicht.

Niederwenigern fehlte Mittelstürmer Henrik Eggemann im Zentrum urlaubsbedingt, stattdessen boten sich mal Nic Margref, mal Matthias Hendricks, mal Malte Honisch, mal Leon Welticke vorne an. Allerdings warteten sie vor allem auf Bälle in die Tiefe. Was fehlte, war eine Anspielstation mit dem Rücken zum Tor.

Der TuS versuchte es mit einer Dreierspitze. Der schon gut integrierte Lukas Seidler auf links, Baris Piskin auf rechts flankierten Fabrice Outcha Djeri, doch auch das führte so kaum gefährlichen Situationen – lediglich die Hereingaben von links beschworen ein einziges Raunen in der ersten Hälfte auf. Piskin war in den Ball gespritzt, lenkte ihn mit seiner Picke aber am Tor vorbei.

„Wir gehen vor, wir gehen vor“, schrie TuS-Kapitän Florian Triestram seinen Kollegen zu. „Warum hören wir denn auf? Bleibt dran!“ schallte es von Carlo Collenberg kurz darauf über den Platz. Die Teams versuchten es ja auch, doch es klappte einfach nicht.

Eine Standardsituation führt zum Tor

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Mit dem Wissen, dass nun mehr passieren muss, ging es im zweiten Spielabschnitt direkt deutlich mehr zur Sache. Gleich drei Mal spielte sich Niederwenigern durch, einmal forderten sie vergeblich Strafstoß, die anderen Male scheiterte Malte Honisch aus bester Position mit einem zu unplatzierten Abschluss beziehungsweise einer guten Reaktion von TuS-Keeler Louis Leferber. Auf der anderen Seite scheiterte Yusuf Aydin mit einer Verlängerung eines hohen Balles mit dem Hinterkopf an der Latte.

„Ihr seid nicht da“, warnte Innenverteidiger Yusuf Aydin seine Teamkollegen und sollte Recht behalten. Bei einem Eckball hielten sich gleich mehrere Spieler vor Leferber auf. Der Ball flog direkt auf den Kopf von Marius Beyer, der aus kurzer Distanz zur Stelle war – 1:0.

„Wir haben noch Zeit“, rief Aydin nun. Das stimmte zwar, zugleich lief sie dem TuS aber auch davon. Die Spieler bemühten sich, kämpften, rannten, versuchten alles. Doch es fehlte an richtig gefährlichen Situationen, weshalb sich Serkan Aydin für die letzte Viertelstunde selbst einwechselte.

Der TuS warf nun alles nach vorne, Niederwenigern konterte: Ein langer Ball auf Niklas Röder, ein Pass auf den mitgelaufenen Marcel Modro und schon stand dieser frei vor dem Tor, verzog seinen Abschluss aber komplett.

Dabei blieb es: Die Sportfreunde Niederwenigern II sind Hattinger Fußballfeldstadtmeister 2023 – und Thomas Behling hat eine Entscheidung zu treffen.

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TuS Hattingen - SF Niederwenigern II 0:1

  • Tore: 0:1 Beyer (55. Minute)
  • TuS: Lefeber, Salewski, Martynus, Triestram, Dalgic, Outcha, S. Aydin, Piskin, Bschorr Guedes, Seidler, Sotzek, Gözdas, Vokshi, Y. Adin
  • SFN II: Nieland, Preuß, Modro, Margref, Dahlhaus, Collenberg, N. Margref, Axt, Hendricks, Niggemeyer, Honisch, Lümmer, Welticke, Röder, Beyer.

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