Hattingen. Die SG Welper hat am Wochenende trotz Horror-Serie eine riesige Chance. Drei Faktoren macht Ex-Trainer Seung-Man Hong für die Krise aus.
Er kann sie wertschätzen, die neu gewonnene Zeit. Seung-Man Hong ist zufrieden und glücklich mit seiner Entscheidung, dem Fußball in verantwortlicher Rolle vorerst den Rücken gekehrt zu haben, das merkt bei jedem Satz, den der Ex-Trainer der SG Welper ausspricht.
„Mir geht es gut, bislang habe ich von dieser Auszeit nur profitiert. Ich genieße die Zeit mit der Familie, aber auch beruflich. Alles läuft entspannter, für mich war es die richtige Entscheidung“, sagt Seung-Man Hong.
Seung-Man Hong verfolgt die SG Welper weiterhin
Auch interessant
Auch der Fußball selbst, sei als Außenstehender ganz anders wahrzunehmen. Natürlich verfolgt er den Hattinger Lokalsport oder auch die diese Saison so spannende Fußball-Bundesliga aufmerksam, die Art und Weise ist aber eine andere.
„Mein Herz hängt weiterhin an meinem Verein, der SG Welper. Ich habe mir auch zwei, drei Heimspiele angeschaut. Ich freue mich immer, die Menschen vor Ort und die Mannschaft zu sehen, mit ihnen zu plaudern“, sagt der Hattinger Ex-Trainer, der sich nach den Hallenturnieren im Winter vom aktiven Geschäft zurückzog.
Ab und an erwische er sich schon noch dabei, wie er gedanklich eingreife oder überlege, was er selbst machen würde, wenn er noch Trainer sei, gibt Hong zu. Aber grundsätzlich sei er ein „neutraler Zuschauer“.
Am Sonntag steht ein direktes Duell gegen den SV Horst-Emscher an
Auch interessant
Dass die SG Welper, die am Sonntag den SV Horst-Emscher in der Landesliga empfängt (15 Uhr) und endlich die nun schon acht Spiele andauernde Niederlagenserie beenden möchte und muss, um sich im Abstiegskampf etwas Luft zu verschaffen, doch noch einmal unten hereingerutscht ist und aktuell nur noch fünf Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone hat, hat für Hong mehrere Gründe.
„Sie konnten zwischendurch sogar ein bisschen Richtung Spitze schielen in dieser engen Liga. Aktuell haben sie aber wirklich eine Pechsträhne. Ich denke, ein Faktor dafür ist die dünne Personaldecke. Es war abzusehen, dass es nicht zu kompensieren ist, wenn mehrere Spieler ausfallen“, so Hong. Der Handlungsspielraum der Trainer sei daher eingeschränkt.
„Da tut mir mein Nachfolger schon leid, er hat nur wenige Möglichkeiten, zu reagieren.“ Zwar habe die SG Welper auch mit einem dünnen Kader schon Top-Teams geschlagen, dies könne aber nicht eingeplant werden.
Das Gedankenkarussell ist nicht zu unterschätzen
Hinzu kommt die hohe Belastung, die wiederum mit den wenigen, zur Verfügung stehenden Spielern zusammenhängt.
„Das macht sich irgendwann bemerkbar. Der Körper ist dann nicht mehr zu 100 Prozent fit“, so Hong. Und auch das Gedankenkarussell im Kopf der Spieler sei nicht zu unterschätzen, wenn man drei, vier Spiele verliert.
„Sie haben wohl selbst nicht mehr damit gerechnet, dass sie noch in den Abstiegskampf hereinrutschen. Das belastet. Aber ich glaube, dass sie die nötigen Punkte für den Klassenerhalt noch holen werden“, glaubt und hofft Hong.
Nur Westfalia Wickede hat mehr Gegentore kassiert
Auch interessant
Besser werden muss dafür definitiv die Abwehrarbeit. 27 Gegentore gab es in den letzten acht Partien, 78 insgesamt. Nur das Schlusslicht Westfalia Wickede kassierte noch mehr Treffer.
Dafür verantwortlich ist aber nicht nur die eigentlich qualitativ ordentliche Abwehrreihe, die selbst zuletzt nicht gut aussah. Die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen waren zu groß, das Anlaufen in den vorderen Bereichen zu wenig aggressiv. Ein Sieg gegen Horst-Emscher würde die Lage aber wieder deutlich entspannen, wären die Gelsenkirchener dann doch schon einmal auf zehn Punkte distanziert, bei noch verbleibenden vier Partien.
Das würde auch Seung-Man Hong freuen, der mit all seiner Gelassenheit nach außen, innerlich eben doch noch mitfiebert.
Die Facebook-Gruppe zum Fußball in Hattingen und Sprockhövel gibt es hier.
Die neuesten Fußball-Artikel aus Hattingen und Sprockhövel
- Transferübersicht: Diese Wechsel sind in Hattingen und Sprockhövel schon fix
- Jugendfußball:SCO-U17 jubelt nach Relegations-Nervenkitzel – 17 Fotos
- Jugendfußball: Ergebnisse und Fotos der Feldstadtmeisterschaft
- TSG Sprockhövel: Der erste Transfer für die neue Saison ist fix
- SF Niederwenigern: Neuzugang aus der Bezirksliga – „Sehr gute Technik, starker linker Fuß“
- Kommentar: TuS Hattingen kann noch immer Wucht entfalten
- Kommentar: Beim SuS Niederbonsfeld kann sich der Blick nach unten lohnen
- Kommentar: Der neue Mann bei der SG Welper muss an vielen Schrauben drehen
- Kommentar: Beim SC Obersprockhövel fehlt noch Verstärkung in der Spitze
- Kommentar: SF Niederwenigern sollten bloß nicht am eigenen Weg zweifeln