Sprockhövel. Joshua Perea Torres ist in Sprockhövel angekommen. Er wagte den Weg von der Kreis- in die Oberliga – und davor noch einen viel größeren.
Zugegeben, besonders schwer waren die Aufgaben nicht, die für Joshua Perea Torres beim 4:2-Sieg der TSG Sprockhövel in der Fußball-Oberliga gegen den TuS Erndtebrück am vergangenen Wochenende vor seinen beiden Treffern gestellt wurden.
Beim ersten Tor flog die Flanke von Agon Arifi perfekt auf den Kopf des Offensivspielers, beim zweiten musste er nach Vorlage von Mick Steffens nur noch den Fuß hinhalten. Dennoch war es ein Zeichen dafür, dass der 27-jährige Fußballer sein doch schon länger andauerndes Formtief mit seinen Saisontoren fünf und sechs nun zu überwunden haben scheint.
In den vergangenen Wochen stellte sich TSG Sprockhövels Trainer Yakup Göksu zur Besetzung im Sturmzentrum nämlich vor allem eine Frage: Sky Krzysztofiak oder Dominick Wasilewski? Die Antwort könnte Joshua Perea Torres heißen – in Kombination mit dem eigentlich auf der rechten Seite beheimateten Agon Arifi, der gegen Erndtebrück überraschend vorne drin begann, und von Perea Torres umschwirrt wurde.
TSG Sprockhövel: Joshua Perea Torres spielte in der 1. Liga in Panama
Ende Oktober vergangenen Jahres machte der Mann aus Panama gegen den RSV Meinerzhagen sein erstes Spiel für die TSG Sprockhövel und überzeugte gleich mit einem Treffer und viel Spielwitz. Dabei war sein Weg bis in die Oberliga ein außergewöhnlicher.
„Ich habe bereits in einigen Vereinen und Ländern gespielt. In Panama habe ich professionell in der Liga Panameña de Fútbol, der höchsten Liga, für den CD Plaza Amador, einem großen Verein in Panama, gespielt“, sagt Perea Torres.
Über Vereine in Uruguay und in Portugal führte ihn der Weg nach Deutschland – zu Osmanlispor Dortmund in der Kreisliga A. Ein guter Freund habe ihn dort hingebracht, denn in Portugal sei es aufgrund der Corona-Pandemie schwierig gewesen, Fußball zu spielen.
„Er hat mir gesagt, dass es in Deutschland mehr Möglichkeiten gibt. Und dass ich, wenn ich gut spiele und diszipliniert bin, Großes erreichen kann. So bin ich zu Osmanlispor gekommen“, erinnert sich Perea Torres – der in Deutschland zwar weit weg von seiner Heimat und seiner Familie ist, diese jedoch stets als Tattoo bei sich trägt
Ein halbes Jahr lang war Joshua Perea Torres gesperrt
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Elf Tore schoss er in 18 Spielen für die Dortmunder und fühlte sich zu Höherem berufen, wurde Yakup Göksu empfohlen und überzeugte bei einem Probetraining. „Nicht nur sein Aussehen, sondern auch sein Spielwitz erinnern mich an Neymar. Er hat es so gut gemacht, dass die Mitspieler und auch wir als sportliche Verantwortliche überrascht waren, dass er nur in der Kreisliga A spielt“, sagte Göksu nach der Verpflichtung.
Natürlich sei der Sprung zur TSG Sprockhövel in der Oberliga ein großer gewesen, auch die Sperre seines alten Vereins und die darauffolgende Pause von knapp einem halben Jahr seien nicht einfach gewesen
„Aber ich hatte keine Zweifel, es schaffen zu können, weil ich an mich und an meine Fähigkeiten glaube. Ich denke, das ist sehr wichtig, um weiterzukommen“, so der Offensivmann, der am liebsten in Mittelfeld spielt, sich aber auch im Sturm wohlfühlt.
Bei seinen nun sechs Saisontoren soll es am Ende der Saison nicht bleiben. „Ich habe noch viel zu bieten und bin fokussiert. Natürlich habe ich auch Träume und Ziele, aber mein Fokus liegt jetzt bei unserer Mannschaft. Ich möchte mit der TSG kämpfen und alles dafür geben, dass wir in der Oberliga bleiben“, sagt Perea Torres.
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