Hattingen. Der Gang in die Handball-Bezirksliga ist für Westfalia Welper nun Gewissheit. Dennoch gibt es eine Versöhnung. Nun startet ein neues Projekt.
Der Abstieg ist besiegelt. Nach lediglich einjähriger Landesligazugehörigkeit muss die DJK Westfalia Welper wieder in die Bezirksliga zurück.
Da gleich vier der zehn Mannschaften direkt absteigen, reichte das 28:28 im Heimspiel gegen die HSG Gevelsberg Silschede II nicht, um auch nur das kleinste Fünkchen Hoffnung weiter glimmen zu lassen. Nach der Osterpause stehen für die DJK allerdings noch zwei Auswärtsbegegnungen beim RSVE Siegen Handball (Samstag, 22. April, 19 Uhr und beim Letmather TV (Samstag, 6. Mai, 17:45 Uhr) an.
DJK Westfalia Welper startet nun das Jugend-Projekt
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„Der Abstieg tut mir als Ur-Welperaner natürlich extrem weh. Besonders gerade in diesem Moment, wo die Gewissheit da ist“, zeigte sich Spielertrainer Tobias Lask unmittelbar nach dem Abpfiff enttäuscht und traurig. Wenig später wagte er aber schon einen vorsichtig optimistischen Blick in die nahe Zukunft.
„Jetzt ist der Druck raus, jetzt können wir unser ‚Projekt Jugend‘ in Angriff nehmen, und wer weiß, ob wir dafür nicht sogar in der Bezirksliga besser aufgehoben sind“, sagte Lask, der nach der Trennung von Coach Hendrik Gerlitzki als Spielertrainer und zusätzlich auch als Sportlicher Leiter viel Verantwortung auf seinen breiten Schultern trägt.
Ob Lask als Spielertrainer, Trainer oder nur als Spieler weitermacht, wird sich erst nach dem Saisonende ergeben.
Jonas Decker glänzt erneut
Im letzten Heimspiel der Saison wollten die Welperaner sich eigentlich „nur“ mit einem Sieg von ihren Fans und der Saison, aber noch nicht aus der Landesliga verabschieden. Das hat allerdings nicht geklappt. Das Bemühen war zwar erkennbar, es zeigte sich aber auch einmal mehr, dass das Team in der Landesliga nur bedingt mithalten kann.
Die (bekannten) Probleme im Positionsangriff traten auch gegen die HSG zutage und führten dazu, dass die Gäste nach der 1:0-Führung der DJK durch zahlreiche schnelle Gegenstöße zu leichten Treffern kamen. Dass die Hausherren dennoch zur Pause mit 15:14-führten, verdankten sie ihrem wiederholt glänzend reagierenden Torwart Jan Ole Mühlhaus und ihrem bis dahin schon achtmal erfolgreichen Torschützen Jonas Decker, der wie schon in der Vorwoche aus allen möglichen Lagen einnetzte.
Zu Beginn der zweiten Hälfte zieht die HSG Gevelsberg Silschede II davon
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Tobias Lask, der sich weite Strecken der ersten Halbzeit von der Bank aus ansah, motivierte seine Mitspieler in der Pause, an den Sieg zu glauben, und dieses auch dem Gegner mit seinen Oberligajungs zu zeigen. Er sprach damit Aljoscha Apel (fünf Tore) und Kreisläufer Sam Lindemann an, der noch am Freitag bei der 28:36-Niederlage der ersten Mannschaft beim Soester TV dabei war und nun in Welper mit acht Toren erfolgreichster Schütze seiner Mannschaft war.
In der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit gab die DJK das Spiel dann aber vollständig aus der Hand. Jonas Decker wurde nun noch intensiver beschattet als ohnehin schon und andere Spieler sprangen als Alternative zunächst nicht in die Bresche. Neun Treffer der Gäste stand in dieser Phase lediglich ein einziges Törchen der Westfalia gegenüber. Beim 16:23 schien die Partie entschieden.
Die gezeigte Moral versöhnt die Fans und die Mannschaft
Doch dann bäumte sich die DJK energisch auf. Björn Trompeter und Tobias Lask kurbelten mit ihren Toren die Moral im Team an. Die Gäste ließen sich beeindrucken und die DJK tatsächlich noch einmal bis auf 27:28 herankommen.
59:59 Minuten standen auf der Uhr, als die Partie vor einem Freiwurf für die DJK vom Time-out unterbrochen wurde. Die Schiedsrichter gaben noch einmal zwei Sekunden drauf und Tobias Lask war es, der den ihm zugespielten Ball über die Mauer hinweg zum viel umjubelten Ausgleich in die Maschen wuchtete.
Es war klar, dass dieses Resultat nicht für den Ligaerhalt reichen würde. Dennoch gab es nach dem Abpfiff Beifall von der Tribüne. Die Art und Weise der Aufholjagd und die Belohnung mit dem schwer erkämpften Punktgewinn im letzten Heimspiel hatten die Fans und die Mannschaft wieder vereint.
DJK Westfalia Welper – HSG Gevelsberg Silschede II 28:28
„Spielfilm“: 1:0, 1:3, 5:6, 7:10, 10:13, 15:14 (Hz.), 15:21, 16:23, 19:23, 20:25, 24:27, 26:28, 28:28. DJK: Mühlhaus, Moog; Borsutzky (1), Lask (6), Decker (10/1), Maerz, Jasinski, Soliga (2), Trompeter (6), Schulz (3), Funke, Peveling, Propp, Sponagel-Becker.
Die Abstiegsregelung
Die DJK Westfalia Welper hat es nicht geschafft. Nach dem 28:28 im Heimspiel gegen die HSG Gevelsberg Silschede II steht der direkte Wiederabstieg in die Bezirksliga fest. Das ergibt sich aus der Regelung des Handballverbandes Westfalen, die am 31. März veröffentlicht wurde.
Dort steht für die sechs Landesligen, dass es entweder 27 oder 28 Absteiger gibt. Die Plätze sieben bis elf steigen direkt ab. Die Sechstplatzierten spielen eine Entscheidungsrunde, hier steigen zwei oder drei weitere Teams ab.
So sieht es in der Landesliga, Staffel 6 aus (insgesamt spielen zehn Mannschaften in der Liga): 6. HSG Gevelsberg Silschede II (15 Spiele, 12:18-Punkte), 7. HSG Hohenlimburg (16, 12:20), 8. SG Attendorn Ennest (16, 12:20), 9. Letmather TV (15, 8:22), 10. DJK Westfalia Welper (16, 8:24). Rein theoretisch kann der Tabellenletzte DJK Westfalia Welper mit zwei Siegen in den letzten beiden Spielen also nur noch den Letmather TV überholen, zu allen anderen nur noch aufschließen. Da in der Endabrechnung aber der direkte Vergleichüber die Platzierung entscheidet und Welper hierbei sowohl gegen die HSG Hohenlimburg als auch gegen die HSG Gevelsberg Silschede II den Kürzeren zieht, ist der Abstieg der DJK besiegelt.
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