Nashville/USA. Einst spielte Noah Gulden für die Sportfreunde Niederwenigern, nun für die Lipscomb Universität – und ist dort nun eine kleine Berühmtheit.
Dass er einmal Country-Musik hören würde, hätte Noah Gulden früher nie gedacht. „Aber diese Stadt macht das einfach mit dir. Es ist hier wunderschön“, sagt der 23-jährige, ehemalige Hattinger über Nashville, seine aktuelle Heimat.
Geboren wurde Gulden in der norwegischen Stadt Drammen, doch schon mit acht Monaten ging es nach Hattingen, weil sein Vater Bjørn Gulden – heutiger CEO bei von Adidas – bei Deichmann in Essen arbeitete. Schon früh entdeckte Noah Gulden seine Liebe zum Fußball.
Bis er acht Jahre alt war, spielte er für die Sportfreunde Niederwenigern und lebte auch „im Dorf“, ehe es zum VfL Bochum und nach der A-Jugend zum Wuppertaler SV ging. „Dort habe ich mit der ersten Mannschaft trainiert. Dabei wurde klar, dass die Regionalliga und ein Studium schwer zu vereinbaren waren“, so Gulden. Da boten die Vereinigten Staaten von Amerika eine deutlich bessere Balance – und für Gulden war es so oder so mal ein Traum, in den USA zu leben.
Noah Gulden spielt für die Lipscomb University in der League 1
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Seine Wahl fiel auf Nashville im Bundesstaat Tennessee, wo er erst seinen Bachelor und nun auch seinen Master in Business Administration ablegt – und nebenbei im Fußball zahlreiche Preise gewann.
„In den USA spielt man für sein College, die Liga heißt NCAA und ist unterteilt in drei verschiedene Stufen. Ich spiele mit der Lipscomb University in der Division 1, der höchsten Stufe. Und in dieser gibt es noch mehrere regionale Unterteilungen, es gibt um die 250 Teams“, beschreibt Gulden das System. Vom Niveau her würde er die Top-Mannschaften der Division 1 in die Regionalliga einsortieren, die schlechteren Teams hingegen in den unteren Oberliga-Bereich.
Gewinner des Preises „Asun Winner for Life“
Als rechter Verteidiger läuft Gulden nun seit fünf Jahren in den USA die Linie auf und ab, hat in der Zeit drei Mal die Universitätsmeisterschaft gewonnen und bekam deshalb zuletzt auch den Preis „Asun Winner for Life“.
„Ich spiele sehr offensiv, deshalb kann ich viele Vorlagen geben. Ich bin der Spieler mit den meisten Preisen in der Geschichte der Universität. Das hört sich cool an, ist es auch, aber so wichtig ist es nicht“, sagt Gulden, der in Nashville eine Zeit lang gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Scott und seinem älteren Bruder und ehemaligen Profi des VfL Bochum Henrik zusammenwohnte, bescheiden. „Scott ist mein bester Freund. Und Henrik war hier Teammanager. Das war die beste Zeit“, sagt Noah Gulden.
Noah Gulden war auf dem Sprung in die MLS
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Seine starken Leistungen – vergangene Saison gab er gleich zehn direkte Vorlagen – führten dazu, dass er zuletzt für eine Fußball- Auswahl aller amerikanischen Studierenden nominiert wurde und auch kurz vor dem Sprung in die erste amerikanische Liga, die Major League Soccer, stand.
„Aber wenn ich gedraftet worden wäre, müsste ich meinen Master pausieren oder ihn nur online machen. Und dann ist es auch extrem schwer, in der MLS zu spielen. Die wird nämlich besser und besser. Die meisten Spieler werden dann in die Ligen dadrunter geschickt und darauf hatte ich keine Lust“, sagt Gulden.
Dass der Deutsche Hany Mukhtar, der bei Nashvilles MLS-Team spielt, zuletzt zum wertvollsten Spieler der Saison 2022 gewählt wurde und auch mit der Nationalmannschaft in Verbindung gebracht wurde, unterstreicht Guldens Aussage.
Verbundenheit mit Niederwenigern wird immer bleiben
Er selbst hat sich nun aber entschieden nach Abschluss seines Masters im Mai erst einmal die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen. „Wahrscheinlich ziehe ich nach Oslo und fange da einen Job an. Der Großteil meiner Familie wohnt 40 Minuten von dort entfernt“, sagt Gulden.
Nach Niederwenigern kehrt er zumindest langfristig erst einmal nicht zurück, hat aber vor, seine alte Heimat immer wieder zu besuchen. Gulden: „Wir haben da weiterhin unser Haus und treffen uns immer wieder mit Freunden. Niederwenigern wird immer ein Teil meiner Heimat sein. Wenn ich in Deutschland bin, ist es der Ort, an dem ich die meiste Zeit verbringe.“
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