Hattingen. Nur acht Tore in der zweiten Hälfte sprechen eine klare Sprache. Der TuS Hattingen legte gegen die TG Rote Erde Schwelm eine kuriose Partie hin.

Auch knappe Siege bescheren zwei Punkte. Dank dieser erfreulichen Binsenwahrheit gelang es den Verbandsligahandballern des TuS Hattingen, ihre Erfolgsserie auf inzwischen 7:1-Zähler auszubauen.

Die Mannschaft von Trainer Kai Müller bezwang zum Auftakt der Englischen Woche den Tabellenvorletzten TG Rote Erde Schwelm hauchdünn und glücklich mit 28:27 und sorgte im Kampf um den Ligaverbleib für weitere Entspannung. Kai Müller sprach nach dem Spiel von zwei grundlegend verschiedenen Halbzeiten. Von einer richtig guten und einer richtig schwachen.

TuS Hattingen lässt die Tugenden in der Kabine

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„Wir haben die gesamten 60 Minuten geprägt. Vor der Pause lief es wirklich gut. Wenn man da bei einem 20:13-Stand überhaupt etwas Kritik üben will, dann waren einige nicht sauber ausgespielte Gegenstöße, die mich gestört haben. Natürlich wollten wir nach dem Wechsel so weiterspielen, Gas geben und Struktur behalten, haben das aber einfach nicht geschafft. Schwelm kam durch unser rapides Nachlassen noch einmal gut ins Spiel zurück und hätte am Ende einen Punkt auch wirklich verdient gehabt“, so der Trainer, der nicht nachvollziehen konnte, warum seine Jungs „ihre Tugenden in der Kabine gelassen hatten“.

Kai Werthebach ist wieder dabei

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Ein Kräfteverschleiß scheidet als Grund für den Leistungseinbruch aus. Kai Müller wechselte sein Personal schon im ersten Abschnitt fleißig durch. Der Übungsleiter freute sich, endlich einmal mehrere Alternativen zu haben und die Spielanteile angesichts der in Kürze nahenden weiteren Spiele an möglichst viele Spieler vergeben zu können. Warum diese dann selbst den Stecker gezogen haben, ist für Kai Müller nach wie vor ein Rätsel. 20 Treffer in der ersten Halbzeit und lediglich acht mickrige Törchen in der zweiten, so etwas sieht man wahrlich nicht aller Tage.

Erfreulich für die Hattinger, dass sich ihr über lange Zeit schmerzlich vermisster Torjäger Kai Werthebach nun auch (erfolgreich) im Verbandsligateam zurückgemeldet hat, nachdem er nach langer Verletzungspause zuvor bereits in der Bezirksligamannschaft wieder Spielpraxis gesammelt hatte.

Englische Woche geht gegen den TV Olpe weiter

Für die TuSler ist es müßig, sich nun lange mit dem Wenn und Aber dieser kuriosen Begegnung zu beschäftigen. „Wir haben Glück gehabt und werten es als Schuss vor den Bug“, versteht Kai Müller das Ergebnis quasi als Warnschuss. Denn bereits am Mittwoch geht es für die Hattinger mit dem Nachholspiel beim TV Olpe (20:15 Uhr, Kreissporthalle, Erzberger Straße) weiter. Da soll der nächste Schritt für eine zügige Sicherung der weiteren Verbandsligazugehörigkeit gegangen werden.

Dass das beim Tabellendrittletzten kein leichtes Unterfangen wird, zeigt das überraschende 19:19 der Olper gegen den ambitionierten HTV Hemer.

Kai Müller: „Wir wissen, was auf uns zukommt. Auch Olpe hat sich noch keineswegs aufgegeben und ist mit den Krause-Brüdern im Innenblock super abwehrstark. Da müssen unsere Gegenstöße klappen. Das wird wahrlich keine Kaffeefahrt.“ Das letzte Spiel der Englischen Woche bestreitet der TuS dann am kommenden Samstag bei der SGSH Dragons II (20 Uhr, Sporthalle Hauptschule Halver, Mühlenstraße).

TuS Hattingen – TG Rote Erde Schwelm 28:27

„Spielfilm“: 1:0, 5:3, 9:8, 16:9, 20:13 (Hz.), 24:19, 26:21, 27:25, 28:25, 28:27

TuS: Botte, Frorath; Jäger (5), Bayer (3), Schmitz (1), Grossmann (1), Gräf, Gusewski (9/4), Kilfitt (1), Oberbossel, Wertebach (2), Sinnemann, Neitsch (3), Dobrodt (3), Filla.

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