Hattingen. Die Benefizaktion bei Hedefspor Hattingen ist stark besucht. Jegliche Vereinsgrenzen spielen an diesem Tag keine Rolle. Das zeigen mehrere Szenen.
Das Interesse war riesig, das machte die Verkehrssituation rund um den Platz an der Munscheidstraße trotz des nasskalten und windigen Wetters deutlich.
Weit, weit weg musste man parken und einen kleinen Spaziergang hin zum Platz von Hedefspor Hattingen machen, um teilzunehmen an der Benefizaktion des Vereins zugunsten der Betroffenen der Erdbebenkatastrophe in Syrien und der Türkei. Am Ende des Tages war klar: Der Aufwand hatte sich gelohnt. 13.248,77 Euro kamen an Spenden und Einnahmen zusammen!
Benefizaktion von Hedefspor Hattingen wird gut angenommen – Prinzenpaar spendet
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An der gut gefüllten Sportanlage angekommen, wurde dann erst recht deutlich, wie sehr Fußball-Hattingen an diesem Tag zusammenstand – und wie viel Arbeit die Vereine in die Veranstaltung steckten.
Es reicht, zwei Minuten des Tages von Veli Kutlu, dem Vereinsvorsitzenden Hedefspors und Mit-Initiator, zu beschreiben, um ein Bild zu vermitteln: Mit zwei großen Packungen Brötchen über der Schulter betrat Kutlu schnellen Schrittes die Anlage und lief zu einem Verkaufs-Zelt, um für Nachschub zu sorgen. Kaum drehte er sich um, wurde ihm auch schon ein Teller mit köstlichem Gebäck vor die Nase gehalten.
„Ich muss direkt wieder los, eine Sicherung ist rausgesprungen“, sagte Kutlu, während er sich kurz stärkte und schon halb auf dem Weg noch schnell das Engagement der Hattinger Vereine lobte: „Der RSV Hattingen und die SG Hill haben ihre Spieltagseinnahmen vom vergangenen Wochenende gespendet, Sandzak hat hier einen Grill mit Cevapcici und anderen Sachen in Eigenregie aufgebaut. Der Bürgermeister war hier und auch ein Prinzenpaar, welches 1111 Euro spendete“, freute sich Kutlu.
Ob DJK Märkisch oder SG Hill – Fußball-Hattingen bildet eine Einheit
Währenddessen erzielte Mehmet Derabasi von der SG Hill Hattingen auf dem Kunstrasenplatz gerade den Ausgleich für die Hattinger Stadtauswahl im Spiel gegen Hedefspors erste Mannschaft, welche zunächst durch Hassan Varol in Führung gegangen war. Doch der Fußball war an diesem Tag eine klare Nebensache.
„Ich wurde am Mittwoch gefragt, ob ich teilnehme und habe direkt zugesagt. Es ist schön, dass man in so einem Spiel für den guten Zweck einen Beitrag leisten kann“, sagte Hannes Schwarz von der DJK Märkisch, der ebenfalls ein Teil der Stadtauswahl war, die vorher nicht ein einziges Mal zusammen trainiert hatte und am Ende dennoch ein 4:4-Remis erspielte.
Hamza Budak von Hedefspor sah das ähnlich: „So voll wie heute, ist es selten hier am Platz“, sagte er lachend. „Es ist schön, dass alle zusammenhalten und füreinander da sind und so etwas zustande gekommen ist. Leider Gottes sind von der Erdbebenkatastrophe auch Freunde von Familienmitgliedern unserer Spieler verstorben.“
Auf beiden Trikots der gleiche Name
Sowohl vor der Partie der ersten Mannschaft Hedefspors gegen die Stadtauswahl, als auch vor den Jugendspielen und dem der Reserve Hedefspos gegen eine Reserve-Auswahl wurden Schweigeminuten eingelegt. Dass auf den Trikots beider Mannschaften der Vereinsname von Hedefspor stand, zeigte die Verbundenheit – wie auch eine Szene mit Selcuk Aydin, dem erfahrenen Torhüter des SC Obersprockhövel, der früher auch für Hedef spielte.
In der ersten Hälfte hatte er noch im Tor gestanden und sollte zur Pause ausgewechselt werden. Statt sich bei dem ungemütlichen Wetter aber in die Kabine und somit ins Warme zu verziehen, scherzte und spielte er mit den Kindern in der Pause im Strafraum – Fußball-Hattingen war an diesem Tag wirklich eine Einheit.
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