Hattingen. Wenn Markus Lecke vom VfL Winz-Baak mit seinem Schläger an die Tischtennisplatte tritt, staunen die Gegner. Es gibt einen prominenten Vorreiter.

Wenn Markus Lecke den Kleiderschrank aufmache, würden dort keine Anziehsachen hängen, sondern Tischtennisschläger, scherzt Nico Möller vom VfL Winz-Baak. „Ja, ich habe schon viel ausprobiert, sowohl Beläge als auch Hölzer. Ich muss die Schläger in der Hand haben, die Kombination muss passen“, sagt Lecke selbst.

Der 48-Jährige spielt beim VfL Winz-Baak in der siebten Mannschaft in der 1. Kreisklasse und zieht dort stets die Blicke auf sich bzw. auf seinen Schläger. Denn der ist sechseckig und nicht rund.

Lecke spielt mit dem sogenannten Cybershape-Schläger der Firma Stiga. Die Schlagfläche ist durch die Form um ein paar Prozent größer, der optimale Balltreffpunkt – der sogenannte Sweetspot – Millimeter nach oben verschoben und breiter. Zudem ist er leichter, da er aus Karbonphasern hergestellt wird.

VfL Winz-Baaks Markus Lecke: „Der Cybershape hat eine Vergrößerung der Fläche im oberen Bereich“

„Es gab auch in der Vergangenheit schon Schläger mit anderen Formen, die sich aber nicht durchgesetzt haben. Der Cybershape hat eine Vergrößerung der Fläche im oberen Bereich, dafür weniger Fläche im unteren Bereich. Bei Unterschnitt-Bällen soll man so auch näher an die Tischtennis-Platte herankommen können“, sagt Lecke.

So sieht er aus, der eckige Schläger. Oben ist er leicht breiter, unten leicht dünner.
So sieht er aus, der eckige Schläger. Oben ist er leicht breiter, unten leicht dünner. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Erstmals wurde das internationale Publikum 2021 auf diesen Schläger durch den Schweden Truls Möregårdh aufmerksam. Der Spieler des TTC Ulm ist eines der größten Talente im Tischtennis. Er wurde damals als 19-Jähriger mit dem Cybershape Vizeweltmeister und spielt den Schläger seitdem häufig. Er sagt, er könne mit dem Schläger mit mehr Tempo spielen als mit der runden Variante. „Dadurch gibt es weniger Fehlerquellen“, erklärt Markus Lecke.

Er selbst habe den Schläger 2021 bei Vereinen aus Norddeutschland das erste Mal gesehen. „Das das natürlich ungewöhnlich aus. Damals hatte es mich aber noch nicht so interessiert, dass ich es mir direkt kaufen wollte. Im letzten halben Jahr habe ich dann viele Hölzer getestet und mir Ende vergangenen Jahres dann auch den Cybershape gekauft. Mir bietet er eine sehr gute Mischung aus Tempo und Kontrolle“, sagt Lecke.

Beim VfL Winz-Baak spielen mittlerweile vier Spieler mit eckigen Schläger

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Natürlich werde er immer wieder angesprochen, wenn er bei den Spielen oder beim Training mit dem eckigen Schläger antritt. „Das ist im ersten Satz auch immer eine Überraschung für die Gegner. Und danach ist das Interesse auch da. Beim VfL Winz-Baak haben wir auch einen Jugendspieler, der damit spielt und zwei weitere Spieler im Verein haben ihn sich nun auch gekauft“, sagt Markus Lecke, der auch in Zukunft auf den Cybershape setzen möchte.

Dass Lecke überhaupt beim Tischtennis gelandet ist, war Zufall. Erst seit 2017 spielt er im Verein, ein ungewöhnlich später Zeitpunkt für den Einstieg in die Sportart.

„Ich habe früher in der Schule etwas gespielt, aber nie im Verein. Beim Fußball habe ich mir vor 20 Jahren einen Kreuzbandriss zugezogen. Golf ist super für den Sommer. Aber ich brauchte auch etwas im Winter. Und ich mag es, einem Ball hinterherzujagen“, beschreibt Lecke seine Affinität für Ballsportarten. Über Bochum kam er dann zum VfL Winz-Baak. Mit der siebten Mannschaft steht er bisher nach drei Spielen in der Rückrunde nur bei 1:5-Punkten, insgesamt aber mit 12:10-Zählern auf Rang drei: Dank des Cybershapes soll es auch dort weiter nach oben gehen.

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