Sprockhövel. Nach dem 3:2 über Wanne-Eickel hat der Aufsteiger ruhige Weihnachten vor sich. Trainer Wasilewski schwärmt und nennt sein Ziel fürs neue Jahr.

Auch wenn die Kabinentür zu war, war genau zu hören, was darin vor sich ging: „SC Obersprockhövel – der geilste Club der Welt“, so ging die Siegeshymne des Fußball-Westfalenligisten am Freitagabend. Als die Tür aufging, kam ein geschaffter, aber glücklicher Robert Wasilewski heraus. 3:2 hatte seine Mannschaft im dichten Schneetreiben gegen den DSC Wanne-Eickel gewonnen. Danach hatte es eine Stunde zuvor nicht ausgesehen.

Zur Pause hatten die Gäste, bei denen Sebastian Westerhoff zum letzten Mal in der Meisterschaft an der Linie stand, noch 2:0 geführt.

SC Obersprockhövel vermiest Westerhoff das letzte Punktspiel

Der Trainer, der bei den Alten Herren das Trikot des SCO trägt, erlebte es so: „Vor dem Spiel denkt man schon dran, während dem Spiel eher nicht. Nach dem 2:0 denkst du: Geil, das letzte Spiel zu gewinnen. Ich hatte zur Pause ein bisschen die Hoffnung, es auch klar zu gewinnen“, sagte Westerhoff, der ab 1. Januar den Oberligisten TuS Ennepetal übernimmt. Aber seine Mannschaft brach ein, während Obersprockhövel das Spiel drehte und Trainer Wasilewski glücklich machte.

Adrian Wasilewski gegen Marvin Piechottka und David Sdzuy – in der ersten Hälfte gingen die meisten Zweikämpfe an den DSC, nach der Pause dann an den SC Obersprockhövel.
Adrian Wasilewski gegen Marvin Piechottka und David Sdzuy – in der ersten Hälfte gingen die meisten Zweikämpfe an den DSC, nach der Pause dann an den SC Obersprockhövel. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Dessen Analyse: „Wir haben gewonnen, weil wir in der zweiten Halbzeit besser waren. In der ersten Halbzeit haben wir zu viele dumme Fehler gemacht, so wie es oft war. In der zweiten Halbzeit haben wir gezeigt, wie die Jungs Fußball spielen können. Jetzt freue ich mich, mal 14 Tage Pause zu machen und ruhige Weihnachten zu haben.“ Für dieses gute Gefühl war aber ein echter Kraftakt nötig.

Nico Jahnke bereitet zwei Treffer vor

„Ich war ziemlich angefressen und auch laut“, berichtete der SCO-Trainer von seiner Halbzeitansprache. Wasilewski fand nicht nur offensichtlich die richtigen Worte und den richtigen Ton, sondern auch die richtigen personellen Maßnahmen, nach dem Seitenwechsel machte der SCO aus einem 0:2 ein 3:2. Schlüssel dabei war die Einwechslung von Nico Jahnke.

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Er sorgte mit seinem Tempo und seinen Hereingaben für Wirbel und Torgefahr. Er war gut zehn Minuten auf dem Platz, da war er die vorletzte Stadion einer schönen Kombination – Jahnke legte den (an diesem Abend natürlich roten) Ball zurück an die Sechzehnerkante, von wo Mert Özkan den Anschlusstreffer erzielte.

„Man hat in den ersten zwei, drei Minuten gemerkt: Der Glaube war da. 2:0 ist im Fußball das gefährlichste Ergebnis“, meinte Wasilewski, „wir wussten, dass Wanne Probleme bekommt, wenn wir das 1:2 machen. Dann machen wir das 2:2 und waren richtig im Spiel.“ Felix Gremme köpfte nach einer Ecke den Ausgleich. Der SCO war überlegen und Patrick Dytko besorgte eine Viertelstunde vor Schluss den Siegtreffer mit einem überlegten Abschluss aus rund fünfzehn Metern ins linke Eck.

Wasilewski wünscht sich im neuen Jahr nicht nur den Klassenerhalt

Vergessen war die erste Hälfte, in der Marwin Piechottka und Xhino Kadiu den fahrigen, unsauberen, ungefährlichen Auftritt des SCO mit ihren Toren zur verdienten Wanne-Eickeler Halbzeitführung bestraften. Der SCO kam bemerkenswert zurück, „gerade wenn man bedenkt, wie wir letzte Woche das Spiel aus der Hand gegeben haben“, fand Wasilewski.

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Mit dem Dreier steht Obersprockhövel nun sogar drei Punkte vor den als Aufstiegskandidat gestarteten Wanne-Eickelern und hat einige Punkte und Plätze Puffer zur Abstiegszone. Auch im neuen Jahr bleibe der Klassenerhalt das Ziel, stellte Wasilewski klar. „Mein Ziel ist vor allem, unsere ganzen angeschlagenen Spieler wieder fit zu bekommen.“ Dudda, Rast, Kamperhoff, Schrepping, Kost, nannte er. „Das sind so viele – die fit zu bekommen, das ist unser erstes Ziel. Der Rest kommt von ganz alleine. Das ist eine super Truppe, die spielen super Fußball, es macht Spaß.“

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