Sprockhövel. Im Obersprockhöveler Schneetreiben sah es schon nach einem Wanne-Eickeler Sieg zum Westerhoff-Abschied aus – doch der SCO kam stark zurück.
Das letzte Meisterschaftsspiel von Sebastian Westerhoff als Trainer des DSC Wanne-Eickel war ein denkwürdiges: Im dichten Schneegestöber unterlag der DSC nach 2:0-Halbzeitführung noch mit 2:3 bei Westerhoffs Heimatverein SC Obersprockhövel. Während SCO-Trainer Robert Wasilewski sich über die starke zweite Halbzeit und einen Heimsieg zum Jahresabschluss freute, ärgerte sich Westerhoff.
„Wir haben komplett das Gegenteil gemacht, was wir uns vorgenommen haben. Wir wollten weiter attackieren, haben aber genau das Gegenteil gemacht und nicht mehr nach vorne gespielt“, erklärte Westerhoff, der im neuen Jahr den Oberligisten TuS Ennepetal übernimmt, wie seine Mannschaft das Spiel aus der Hand gab.
DSC Wanne-Eickel geht im Schnee zunächst in Führung
- SCO: Kuhlmann – Gremme, Budde, Wasilewski, Gottesbüren, Özkan (80. Seitz), Dudda, Berbatovci (86. Rast), Dytko, Kamperhoff (46. Jahnke), Ginczek
- DSC: Schultz – Kampmann, Strohmann, Ayaz, Teichmöller (87. Basile) – van der Heusen – Isik, Piechottka (81. Batmaz), Sdzuy, Robert (75. Anobian) – Kadiu
- Tore: 0:1 Piechottka (6.), 0:2 Kadiu (31.), 1:2 Özkan (57.), 2:2 Gremme (60.), 3:2 Dytko (76.).
Dass die Bedingungen mit einer Schneedecke auf dem Platz eine Rolle für den Ausgang spielten, verneinten beide Trainer. „Man hat beim Aufwärmen gemerkt, dass es ein bisschen rutschig ist. Aber das galt für beide Mannschaften“, meinte Wasilewski. Aber die Teams gingen damit ganz unterschiedlich um.
Der SCO wirkte fahrig und hatte offensiv bis zur Pause abgesehen von zwei Schüssen von Patrick Dytko, die sichere Beute von DSC-Keeper Daniel Schultz wurden, wenig zu bieten. Der DSC Wanne-Eickel dagegen wirkte zielstrebiger, den Umständen entsprechend auch technisch sauberer und ging verdient früh in Führung: Marwin Piechottka traf nach sechs Minuten aus 20 Metern zum 1:0. Xhino Kadiu erhöhte nach Ablage von David Sdzuy (31.).
„Wir wussten, dass Obersprockhövels Mannschaft keinen Bock auf die Zweikämpfe hat, da wollten wir ansetzen“, erklärte Westerhoff. Der Plan ging auf, der DSC gewann viele Bälle. Auch Dawid Ginczek, Obersprockhövels Mittelstürmer, war gegen seinen Ex-Verein abgemeldet.
SCO-Trainer Wasilewski wird in der Kabine laut
Aber der SCO kam wie eine andere Mannschaft aus der Pause: „Ich war ziemlich angefressen und laut in der Kabine“, meinte Wasilewski, „aber wir wussten auch: 2:0 ist immer das gefährlichste Ergebnis im Fußball. Und mit dem 2:1 waren wir wieder im Spiel.“
Schlüssel war die Einwechslung von Nico Jahnke, der über die rechte Seite dem Spiel seinen Stempel aufdrückte. Seine erste Hereingabe wurde noch geklärt, kurz bevor Ginczek sie erreichen konnte. Beim nächsten Mal legte er den Ball zurück an den Sechzehner, von wo Mert Özkan verkürzte (57.). Auch der Angriff zum dritten Tor lief über Jahnke, am Ende schloss Patrick Dytko überlegt aus rund fünfzehn Metern ab (76.). Felix Gremme hatte zwischenzeitlich per Kopf nach einer Ecke den Ausgleich erzielt (60.). Der Grund für den Sieg war für Trainer Wasilewski deshalb auch schnell gefunden: „Wir waren in der zweiten Halbzeit die bessere Mannschaft.“
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Schlussoffensive mit Basile führt nicht zum Ziel
Der DSC dagegen versuchte es in Hälfte zwei fast nur mit Einzelaktionen und langen Bällen, kam kaum zu gefährlichen Szenen – Luca Robert allerdings hatte in der 71. Minute nach Zuspiel von Sdzuy die Chance, frei vor SCO-Keeper Kuhlmann den DSC mit 3:2 erneut in Führung zu bringen, scheiterte aber am Torwart. Wenig später schlug der Gegner zu. Die Wanner Schlussoffensive mit Davide Basile als Stoßstürmer produzierte zwar einige gefährliche Standards, aber nicht den erhofften Ausgleich.
Aufsteiger Obersprockhövel zieht damit nach Punkten mit dem DSC gleich, zieht aufgrund des besseren Torverhältnisses sogar vorbei und steht im Tabellenmittelfeld. Beim DSC dagegen passte die Niederlage zur enttäuschenden Hinrunde – vom Aufstieg redet längst keiner mehr. Westerhoff betreut die Mannschaft noch in einer Woche im Kreispokal beim VfB Habinghorst – sein Nachfolger muss im neuen Jahr dann dafür sorgen, dass die Wanne-Eickeler zumindest nichts mit dem Abstiegskampf zu tun bekommen.
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