Bochum/Hattingen. Die europäische Elite schwimmt am Wochenende beim Weltcup in Berlin. Von der SG Ruhr ist ein Sextett mit dabei – mit Chancen auf viele Bestzeiten.
168 Stunden hat eine Woche, rund 50 davon schläft der Mensch. Führt man sich diese Zahlen vor Augen, ist die Zeit, die Michelle Pschuk, Nicolas Klüttermann, Til Schmidt, Jarno Bäschnitt, Lucas Matzerath und Yannis Willim Woche für Woche in der Schwimmhalle verbringen, sehr beeindruckend.
„Im Normalfall haben sie neun Wassereinheiten à zwei Stunden und vier Landeinheiten à eineinhalb Stunden in der Woche“, zählt Mark Jayasundara, der gemeinsam mit Kati Hämmerich das Sextett bei der SG Ruhr – einem Zusammenschluss aus den Schwimmvereinen SG Welper, Rot-Weiß Bochum-Stiepel und SV Bochum – trainiert, auf.
24 Stunden in der Woche widmen sich die Top-Talente der SG Ruhr also ausschließlich dem Üben, die mentale Arbeit ist dabei noch nicht einmal eingerechnet. Befindet sich das Team im Trainingslager, wie in der ersten Herbstferienwoche im türkischen Belek, kommen noch einmal drei Wassereinheiten und eine Landeinheit hinzu.
SG Ruhr: Trainer Mark Jayasundara traut einem Trio Finalteilnahmen zu
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All das soll dazu führen, dass die Entwicklung stimmt, dass sich die Schwimmenden immer weiter verbessern – und dass sie beim Weltcup am Wochenende in Berlin (20-23. Oktober) neben absoluten Top-Athleten überzeugen.
„Es ist der einzige Weltcup in Europa. Die anderen finden in Kanada und Indianapolis statt. Er ist verpflichtend für alle Bundeskaderathleten und viele europäische Spitzensportler sind dabei“, so Jayasundara.
Aufgrund dieser Leistungsdichte gehe es für die Sportlerinnen und Sportler der SG Ruhr am Wochenende vor allem darum, Erfahrungen zu sammeln und sich das eine oder andere von der Elite abzugucken. Aber auch Finalplätze spielen in den Gedanken durchaus eine Rolle. „Für Lucas Matzerath und Yannis Willim ist dies realistisch, auch Jarno Bäschnitt hat eine Außenseiterchance. Ihm traue ich aber auf jeden Fall Bestzeiten zu, auch wenn wir uns am Anfang der Saison befinden. Er ist auf einem guten Weg. Zudem sind bei Til Schmidt Bestzeiten drin“, sagt Jayasundara.
Jarno Bäschnitt freut sich auf die Konkurrenz aus den USA
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Jarno Bäschnitt selbst bewies schon beim Saisonauftakt in Werdohl Anfang September seine starke Frühform und dominierte die Konkurrenz. Für den 16-jährigen Bochumer wird der Wettkampf in Berlin das erste Highlight der Saison. „Für mich ist besonders, dass es so international ist. Zum Beispiel sind auch Sportler aus den USA dabei, das ist faszinierend“, sagt Bäschnitt.
Zwar erwarte er selbst beim World Cup noch nicht allzu viel von sich, beweisen und ein paar bekannte Namen hinter sich lassen, möchte er aber schon: auch um die Konkurrenz vor den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften im November zu beeindrucken.
Til Schmidt über die Langdistanz, Lucas Matzerath mit dem vollen Brust-Programm
Yannis Willim (Jahrgang 1999) startet über 100-Meter Brust (1:00,08 Minuten), 200-Meter Brust (2:09,20 Minuten) und 200-Meter Lagen (2:06,79 Minuten). Michelle Pschuk (Jahrgang 2000) wird mit einer Meldezeit von 1:11,23 Minuten über die 100-Meter Brust und mit 32,16 Sekunden über die 50-Meter-Brust an den Start gehen.
Nicolas Klüttermann (Jahrgang 2000) kann für seine 50-Meter-Freistil eine Meldezeit von 23.80 Sekunden und für seine 100-Meter Freistil eine Zeit von 52,00 Sekunden vorweisen. Lucas Matzerath (Jahrgang 2000) tritt über 50-Meter Brust (26,50 Sekunden), 100-Meter Brust (57,57 Sekunden) und 200-Meter Brust (2:09,96 Minuten) an.
Til Schmidt (Jahrgang 2003) nimmt über 400-Meter Freistil (Meldezeit 4:01,49 Minuten), 1500-Meter Freistil (15:52,83 Minuten) und 400-Meter Lagen (4:24,98 Minuten) teil. Jarno Bäschnitt (Jahrgang 2005) startet über die 400-Meter Freistil (3:56,96 Minuten), die 200-Meter Schmetterling (2:05,71 Minuten) und die 200-Meter Freistil (1:50,77 Minuten).
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