Obersprockhövel. Nach dem Einzug ins Viertelfinale des Westfalenpokals, dem 7:6 nach Elfmeterschießen über YEG Hassel, gibt’s beim SC Obersprockhövel neue Sorgen.

Jörg Niedergethmann schmunzelt. „Elfmeterschießen ist Glückssache“, sagt der Sportliche Leiter des Fußball-Westfalenligisten SC Obersprockhövel, nachdem seine Mannschaft soeben ins Viertelfinale des Westfalenpokals eingezogen ist. Mit 7:6 (2:0, 2:2) hat sich das Team von Trainer Robert Wasilewski – eben nach Elfmeterschießen – gegen seinen Liga-Rivalen YEG Hassel durchgesetzt.

Auch interessant

Zum Glück, nun beim FC Gütersloh antreten zu dürfen, der seinen Oberliga-Kontrahenten SV Westfalia Rhynern am Mittwochabend mit 3:0 aus dem Rennen geworfen hat, gesellen sich beim Aufsteiger allerdings auch gleich neue Sorgen.

Der SC Obersprockhövel gastiert bei der schwach gestarteten DJK TuS Hordel

Nach einer Halbzeit war dieses Achtelfinale für Laurin Kamperhoff beendet, den ein Ziehen im Oberschenkel quälte, und nach 66 Minuten musste Niklas Niedergethmann passen, weil er wieder ein Zwicken in jenem Oberschenkel spürte, in dem er einen Muskelfaserriss hatte. „Wenn beide ausfallen sollten, haben wir, glaube ich, nur noch 13 fitte Spieler“, sagte Jörg Niedergethmann.

Auch interessant

Und das würde die Aufgabe am Sonntag (15 Uhr) an der Hordeler Heide in Bochum für den SCO, den das Verletzungspech nach zwei sorgenfreien Jahren in dieser Saison enorm plagt, noch ein bisschen komplizierter machen. Der Tabellen-14. gastiert beim Tabellenzwölften DJK TuS Hordel, der in der vergangenen Saison in der Relegation den Oberliga-Aufstieg verpasst hat und mit nur sechs Punkten aus sieben Spielen schwach gestartet ist.

Der SC Obersprockhövel feiert seine frühe 1:0-Führung gegen YEG Hassel: Niklas Niedergethmann (Nummer 11) beglückwünscht den Torschützen Jonas Seitz. Links: Pascal Fabritz.
Der SC Obersprockhövel feiert seine frühe 1:0-Führung gegen YEG Hassel: Niklas Niedergethmann (Nummer 11) beglückwünscht den Torschützen Jonas Seitz. Links: Pascal Fabritz. © Walter Fischer

Laurin Kamperhoff gelingt ein Wahnsinnstor für den SC Obersprockhövel

Wegen der personellen Sorgen konnte sich Jörg Niedergethmann irgendwie gar nicht richtig darauf einlassen, dass die Obersprockhöveler Mannschaft mit einem guten Gefühl nach Hordel fahren werde. Die Freude über den Sprung ins Westfalenpokal-Viertelfinale war dennoch riesig – vielleicht auch deshalb, weil es zuvor sehr unterhaltsame 90 Minuten und anschließend ein sehr dramatisches Elfmeterschießen gegeben hatte.

Auch interessant

„Wir waren in der ersten Halbzeit auf jeden Fall die klar bessere Mannschaft“, sagte Jörg Niedergethmann. „Die Hasseler waren gar nicht da.“ Und deren Trainer Ahmet Inal bescheinigte dem SCO, dass dieser in den ersten 45 Minuten „sehr giftig war“. Das logische Ergebnis war eine Obersprockhöveler Zwei-Tore-Führung. Schon nach 70 Sekunden traf Jonas Seitz, ehe Laurin Kamperhoff in Minute 20 ein Wahnsinnstor gelang. Nach einer der vielen Hasseler Schlampigkeiten eroberte er sich den Ball, sah, dass YEG-Keeper Pascal Schulz-Knop weit vor seinem Kasten stand, und schoss. Aus 45 Metern. Der Ball tickte unter die Latte und dann zum 2:0 hinter die Linie.

Elfmeterschießen: Obersprockhövels Keeper Selçuk Aydin pariert zweimal

Nach der Pause aber steigerten sich die Gelsenkirchener. „Wir hatten nach zehn Minuten einen Bruch in unserem Spiel“, sagte Jörg Niedergethmann, der zahlreiche YEG-Chancen, einen sehr starken Selçuk Aydin im SCO-Kasten, zwei Pfostentreffer und auch zwei Tore zum 2:2 sah – in der 80. und 83. Minute. „Die Hasseler“, meinte der Sportliche Leiter des SCO, „sind zu Recht zurückgekommen.“

Auch interessant

Elfmeterschießen: Auch das ging in die Verlängerung, aber in eine kurze. Patrick Dytko traf zum 7:6, während Onour Kara Ali wie zuvor schon Tarik Baydemir am Obersprockhöveler Oldie zwischen den Pfosten, an Selçuk Aydin scheiterte.

So haben sie gespielt:

Tore: 1:0 Jonas Seitz (2.), 2:0 Laurin Kamperhoff (20.), 2:1 Mert Kilic (80.), 2:2 Tarik Baydemir (83.).

Elfmeterschießen: 3:2 Adrian Wasilewski, 3:3 Gökhan Öztürk, 4:3 Luis Monse, Selçuk Aydin hält gegen Tarik Baydemir, 5:3 Felix Gremme, 5:4 Yüksel Terzicik, 6:4 Dawid Ginczek, 6:5 Musa Dilek, Kai Gottesbüren scheitert an Pascal Schulz-Knop, 6:6 Mert Kilic, 7:6 Patrick Dytko, Selçuk Aydin hält gegen Onour Kara Ali.

SC Obersprockhövel: Aydin - J. Seitz, Monse, Gremme, Özkan - Fabritz, L. Seitz (88. Wasilewski) - Niedergethmann (66. Jahnke), Dytko - Diaby (81. Gottesbüren), Kamperhoff (46. Ginczek).