Sprockhövel. Die TSG Sprockhövel hat einen Fehlstart hingelegt. Trainer Yakup Göksu nennt die Gründe dafür – und verdeutlicht diese mit Paris St. Germain.

Auffällig häufig wiederholt Yakup Göksu aktuell ein Wort, wenn er über seine Mannschaft der TSG Sprockhövel spricht: Körpersprache.

Die ist es, die seine Fußballer zuletzt haben vermissen lassen, die zur 1:4-Niederlage gegen die Sportfreunde Lotte und den Fehlstart in der Oberliga geführt hat und auf die es nun im kleinen Heim-Derby gegen den TuS Ennepetal am Sonntag (15 Uhr) ankommen wird.

Körpersprache, Einstellung, Kopfarbeit. Es sind die mentalen Dinge, die der Sprockhöveler Trainer aktuell kritisiert – und die er selbst nur bedingt beeinflussen kann. „Du kannst taktische und technische Trainingseinheiten machen, du kannst Grundlagenausdauer, Individualausdauer oder Kraft trainieren. Du kannst alles üben, von A bis Z. Aber die Einstellung, die Motivation und der eigene Wille müssen von den Spielern kommen“, sagt Göksu.

TSG Sprockhövel: Yakup Göksu lernt den neuen Kader noch kennen

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Sicherlich muss ein Oberliga-Trainer den Charakter seiner eigenen Spieler einschätzen und somit schlussfolgern können, wer welche Art von Ansprache braucht, das verneint Göksu auch gar nicht, bittet in diesem Punkt aber einfach noch um etwas Geduld.

„Es gibt Spieler, die bringen diese Einstellung von sich aus mit. das ist dann einfacher für einen Trainer. Und dann gibt es Spieler, bei denen man es rauskitzeln muss“, so der Coach.

Befindet sich auch noch in der Kennenlernphase mit seiner Mannschaft: TSG Sprockhövels Trainer Yakup Göksu.
Befindet sich auch noch in der Kennenlernphase mit seiner Mannschaft: TSG Sprockhövels Trainer Yakup Göksu. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Doch dafür müsse man die Akteure auch kennen – und genau dort liegt der Knackpunkt bei der TSG. Die Mannschaft wurde vor der Saison neu zusammengewürfelt, insgesamt stehen 28 Spieler im Kader. „Es braucht Zeit, bis ich weiß, wen ich wie zu behandeln habe, das wusste das Team und auch der Vorstand.“

Die Offensivspieler müssen noch mehr nach hinten arbeiten

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Eine Ausrede für verlorene Spiele soll das zwar nicht sein, doch mit einem Vergleich verleiht der Sprockhöveler Trainer seinem Punkt noch einmal Nachdruck.

„Wenn ich mir Paris St. Germain angucke, haben die die besten Offensivspieler der Welt, bekommen es aber nicht hin, die Champions League zu gewinnen. Die haben ja keine taktischen oder technischen Defizite. Oft fehlt dann aber die Einstellung nach hinten hin“, so Göksu, der damit darauf auf jene Lauf- und defensive Leistungsbereitschaft hinweist, die er sich auch von seinen Offensivspielern gegen die Sportfreunde Lotte gewünscht hätte. All dies sei mittlerweile aber durchgesprochen, die Aufgaben gegen Ennepetal klar verteilt.

Gegen den TuS Ennepetal könnte Ishak Dogan sein Debüt geben

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Der TuS sammelte in dieser Saison bisher vier Punkte, siegte gegen Eintracht Rheine, verlor gegen Lotte und Bövinghausen und teilte sich mit dem SC Paderborn II die Punkte.

„Auch Ennepetal hat viele neue Spieler, auch wenn das Gerüst mit einigen Oldies, die Erfahrung und Qualität mitbringen, noch da ist. In den letzten Jahren haben wir aber zuhause immer gut ausgesehen. Wir wollen von Anfang an zeigen, dass wir das Spiel gewinnen wollen“, sagt Göksu. Stichwort: Körpersprache.

Nicht mit dabei sein kann definitiv Levin Müller. Der 19-Jährige hat sich einen Muskelbündelriss zugezogen, wird sechs bis acht Wochen fehlen und intensiv von der Physioabteilung behandelt werden. Der Einsatz von Max Michels ist nach Wehwehchen am Knie zudem noch fraglich.

Zur Verfügung stehen könnte Zugang Ishak Dogan, die Spielberechtigung ist erteilt. Ob und wenn ja wie viel er gegen Ennepetal spielen kann, hängt von seiner Fitness und den Gesprächen mit Göksu ab – und mit seiner Körpersprache.

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