Hattingen. Ziehen sich die SF Niederwenigern aus dem Schlamassel? Gegen Spvgg Sterkrade-Nord gelang ein 3:1 im Sechs-Punkte-Spiel. Ein Abwehrmann geht voran.

Nein, ein spielerischer Leckerbissen war es nun wirklich nicht, den die Sportfreunde Niederwenigern und die Spvgg Sterkrade-Nord am Sonntag den Zuschauern in Hattingen lieferten.

Doch das war auch gar nicht zu erwarten in diesem Spiel, über dem ganz fett der Kampf um den Ligaverbleib stand. Obwohl sich die Oberhausener mit einer beeindruckenden Serie in den vergangenen Wochen nach vorne gearbeitet hatten, sind sie weiterhin – wie auch Neiderwenigern – enorm bedroht.

Spielkultur, Doppelpässe,Dribblings – all das wurde über Bord geworfen. Es ging schlicht und einfach um die Grundtugenden – und Standardsituationen.

Sportfreunde Niederwenigern: Die Standards sind der Schlüssel

Genau die waren es dann auch, die für die Aufreger auf beiden Seiten sorgten. Zunächst waren es die Hattinger, die ihren Anhänger bereits nach sechs Minuten etwas zum Jubeln gaben. Bei einem Eckball formierten sich gleich fünf Spieler im Pulk und liefen auf Kommando in den Strafraum. Die scharfe Flanke flog perfekt auf den Kopf von Sergej Stahl, der zur frühen Führung traf.

Sterkrade ließ sich davon aber nicht wirklich aus der Ruhe bringen, die Partie war äußerst zerfahren, Chancen gab es auf beiden Seiten so gut wie gar nicht. So bedeutete der Ausgleichtreffer in der 31. Minute – nach einer Standardsituation wurde der Ball zunächst abgewehrt, erneut hereingebracht und ins Tor gestochert – auch den verdienten 1:1-Pausenstand.

Lediglich Jason-Lee Gerhardt hätte dies sieben Minuten vor dem Pausenpfiff verhindern können, als er nach einer doppelt verunglückten Abwehraktion der Oberhausener seinen Versuch an die Latte setzte.

Die Hattinger entscheiden das Nervenspiel für sich

Im zweiten Spielabschnitt war klar, dass beide Teams mehr investieren mussten. Denn ein Remis käme einer Niederlage im Tabellenkeller sehr ähnlich. Gleichzeitig musste aber auch ein kühler Kopf bewahrt werden.

Den ersten Stich machte wie schon in Hälfte eins Niederwenigern. Ein Abstoß kam über vier Stationen schick als Bogenlampe in den Lauf von Jason-Lee Gerhardt, der mit dem Außenrist vorbei am Sterkrader Torhüter zur erneuten Führung traf (55.).

Zeigte die Tugenden, die es bei den Sportfreunden Niederwenigern in der Schlussphase dieser Saison braucht: Jan Adolphs (links).
Zeigte die Tugenden, die es bei den Sportfreunden Niederwenigern in der Schlussphase dieser Saison braucht: Jan Adolphs (links). © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

In der Folge entwickelte sich ein ähnlich zerfahrenes Spiel wie in der ersten Hälfte, aber eins mit deutlich mehr Intensität. Dominik Enz scheiterte mit einer Bogenlampe am gegnerischen Keeper (65.), dann zielte erneut Stahl aus der Drehung zu hoch. Doch auch die Oberhausener waren noch nicht geschlagen, nach einer Ecke setzten sie den Kopfball aus fünf Metern freistehend am Tor vorbei (83.).

Doch diesmal waren es die Hattinger, die die Nerven behielten. Einen langen Schlag aus der Abwehr erlief Adolphs, legte ihn noch einmal mit etwas Glück am Sterkrader Abwehrspieler vorbei und drosch ihn volley zur Entscheidung ins Netz (90.).

„Wir befinden uns im Abstiegskampf, es geht nicht darum, einen Schönheitspreis zu gewinnen, sondern Punkte zu sammeln“, sagte Niederwenigerns Trainer Marcel Kraushaar nach der Partie.

Er sah eine gute Anfangsphase seiner Mannschaft, die dann aber mit der verletzungsbedingten Auswechslung (muskuläre Probleme) von Frederick Gipper endete. „Danach sind wir etwas zu passiv geworden, das 1:1 war dann verdient. Danach sind wir wieder aktiver geworden. Wir hatten uns vorgenommen, das Spiel zur Pause offen zu halten und am Ende finde ich schon, dass wir es auch verdient hatten, das Spiel zu gewinnen, weil wir etwas gefährlicher waren“, so Kraushaar.

SF Niederwenigern - Spvgg Sterkrade-Nord 3:1 (1:1)

Tore: 1:0 Stahl (6. Minute), 1:1 (31.); 2:1 Gerhardt (55..), 3:1 Adolphs (90.); SFN: Geitz, Matten, Stahl, Beyer (76. Lümmer), Barrera, Gipper (26. Enz), Köfler (76. Peterburs), Gerhardt (72. Gotzeina), Rapka, Matsuno (58. Schütte), Adolphs

Die Stimmen zum Spiel folgen

Mehr Sportnachrichten aus Hattingen und Sprockhövel gibt es hier.