Hattingen. Trotz 83 Minuten in Unterzahl kämpfen die Wennischen von Beginn an gegen den ETB SW Essen und führen sogar zweimal – ehe die Kräfte schwinden.
Für die abstiegsbedrohten Sportfreunde Niederwenigern ging es in der Oberliga mit dem Schwarz-Weiß Essen gegen einen Gegner aus dem Tabellenmittelfeld. Obwohl es lange Zeit nicht danach aussah, unterlag die Mannschaft von Trainer Marcel Kraushaar den Essenern am Ende mit 2:4.
Die Begegnung startete mit einer Hiobsbotschaft für die Sportfreunde, für die es aktuell darum geht, noch möglichst viele Punkte mit in die Abstiegsrunde zu nehmen: nach nur sieben Minuten ließ sich die hoch stehende SFN-Abwehr nach einem abgefälschten Ball überwinden — Innenverteidiger Jordi Berrara sah sich nicht anders zu helfen und räumte als letzter Mann den Essener Stürmer ab.
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Die unstrittige Rote Karte stellte den gesamten Spielplan der Sportfreunde auf den Kopf, die zuvor mit drei Chancen durch Dominik Enz, Marc Rapka und Paul Schütte eigentlich furios gestartet waren. „Das war natürlich eine unglückliche Aktion. Und 83 Minuten in Unterzahl zu spielen ist bitter. Unseren Plan mussten wir dadurch ein Stück weit verändern“, so Marcel Kraushaar.
Sportfreunde Niederwenigern machen zu zehnt Druck
Doch obwohl mit der Roten Karte gegen eine tabellarisch deutlich höher stehende Mannschaft die Hoffnungen auf einen Sieg deutlich schwanden, ergaben sich die Sportfreunde nicht. Die zehn SFN-Akteure hielten nicht nur stark dagegen, sondern setzten sogar die größeren Akzente in der Offensive: aus fünf Metern zimmerte Schütte den Ball über den Kasten, nachdem Enz den Ball nach einer Ecke am langen Pfosten wieder vors Tor legte.
Nach einer starken halben Stunde der Gelb-Schwarzen gelang ihnen dann sogar die Führung: Marc Gotzeina fand mit seinem Zuspiel Dominik Enz, der der Abwehrkette entwich und frei vor dem Kasten einnetzen konnte. Lange hielt die Führung jedoch nicht, denn noch vor der Pause ließ die Sportfreunde-Abwehr sich mit einem Steilpass überwinden. Nachdem der erste Abschluss noch an der Latte landete, war Torwart Julian Geitz beim Nachschuss machtlos. Mit einem leistungsgerechten 1:1 ging es in die Pause.
Hattinger ergeben sich auch nach Wiederanpfiff nicht ihrem Schicksal
Und auch nach dem Wiederanpfiff ergaben die Hattinger sich nicht ihrem Schicksal, sondern gestalteten das Spiel weiterhin ausgeglichen. Die Chance auf die erneute Führung verpasste Enz zunächst mit seiner Direktabnahme nach einer Flanke. Nach 54 Minuten gelang den Sportfreunden dann sogar die erneute Führung: Abermals war Enz beteiligt, der Marc Rapka mit seinem Zuspiel bediente. Rapka blieb vor dem Torwart cool und traf halbhoch ins Netz. „Es sah lange Zeit nicht danach aus, als wäre hier eine Mannschaft in Unterzahl“, lobte Kraushaar den starken Auftritt über 60 Minuten.
Doch der erneute Ausgleich der Gäste fiel sodann durch einen Abwehrfehler der Sportfreunde, und war zugleich der Wendepunkt. Denn quasi mit der Folgeaktion ließ Niederwenigern den Essen-Stürmer zu leicht vor dem Strafraum Maß nahmen, der dies mit seinem Schuss ins Eck eiskalt bestrafte.
Trainer Marcel Kraushaar zeigt Verständnis für seine Spieler
„Das ist auch Kopfsache. Dann sind die Jungs noch enttäuscht über den Ausgleich und dann kriegen sie direkt den Nächsten. Aber viele Spieler sind auch noch sehr Jung und ihnen muss man da heute einfach Respekt zollen für die Leistung“, so der Trainer. Die Gäste kamen dann immer besser in die Partie und erhöhten am Ende noch, auch weil dem SFN in Unterzahl die Körner ausgingen.
Abgeschrieben haben die Sportfreunde den Klassenerhalt kurz vor dem Beginn der Abstiegsrunde noch nicht. „Punkte nimmt man natürlich jetzt noch gerne mit. Wir haben noch zwei Möglichkeiten und danach stehen elf Endspiele an“, so der Trainer.
So haben sie gespielt
SF Niederwenigern – ETB SW Essen 2:4
Tore: 1:0 Dominik Enz (32.), 1:1 (38.), 2:1 Marc Fabian Rapka (55.), 2:2 (60.), 2:3 (62.), 2:4 (88.).
SFN: Geitz, Matten, Stahl, Schütte (83. Kagnassim), Gotzeina (65. Gipper), Machtemes (80. Gonzalez), Barrera, Rapka, Matsuno (81. Beyer), Enz, Adolphs (46. Hauswerth).
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