Sprockhövel. In den jüngsten Altersklassen wird ohne Schiedsrichter gespielt, trotzdem müssen welche im Spielberichtsbogen stehen. Sonst wird es teuer.
Seit August 2021 verhängt der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) im Kreis Hagen Ordnungsgelder für nicht korrekt eingetragene Spielberichte. Dies sorgt vor allem in den Altersklassen, in denen es keine Punktspiele gibt, für Ärger.
Patrick Rohde, Trainer der U13 der TSG Sprockhövel findet diese Regelung für die ehrenamtlichen Trainer schwierig. „Die Leute, die sich ehrenamtlich mit den Kindern beschäftigen, werden hier bestraft und nicht unterstützt“, so Rohde. Sein Trainer-Kollege vom SC Obersprockhövel., Peter Böhm, stimmt ihm zu.
Bei der Online-Eingabe müssen Unparteiische eingetragen werden
Nach den Spielen müssen online die Spielberichte eingetragen werden. Auf der Internetseite des DFB gibt es dann zwei Reiter, unter denen der Schiedsrichter der Partie eingetragen werden muss. Bei den Minikickern und der F-Jugend gibt es allerdings im Hagener Kreis keine offiziellen Unparteiischen, sondern die Vereine einigen sich auf Fairplay. Das müssen die Verantwortlichen dann in den vorgeschriebenen Feldern eintragen.
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Passiert dies nicht, müssen beide Vereine ein Ordnungsgeld von fünf Euro zahlen. Bei den Minikickern und der F-Jugend, bei denen es keinen Schiedsrichter und keine Wertung gibt, ist dies nur eine formale Sache. „Ich verstehe nicht, wie man für etwas bestraft werden kann, was es gar nicht gibt“, so Rohde. Michael van Osten, Vorsitzender des Kreisjugendausschusses, verteidigt die Regelung: „Ich verstehe einige Argumente. Es steht aber in der Durchführungsbestimmung und dementsprechend muss sich daran gehalten werden.“
Ärger über den bürokratischen Aufwand
Ärgerlich findet Rohde, dass den Ehrenamtlern ein weiterer bürokratischer Aufwand aufgebrummt wird. „Es ist ein Aufwand von circa zehn Minuten, aber es kommt hinzu, dass auf den Plätzen manchmal das Internet nicht funktioniert oder es keinen Raum gibt, in dem wir es ausfüllen können und wenn es regnet, funktioniert es auf dem Handy nun mal nicht“, beschreibt Rohde die Situation. „Es ist einfach frustrierend.“
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Auch SCO-Trainer Peter Böhm findet den Aufwand zu viel: „Wir müssen zeitgleich auch noch auf die Kinder aufpassen, da wir für sie auch die Verantwortung tragen. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich mir es vielleicht anders überlegt.“
Kreis bietet Vorort-Besuch an
Beiden Seiten ist es aber trotz der aktuellen Uneinigkeit wichtig anzumerken, dass sie die jeweilige Arbeit der anderen respektieren. „Ich schätze die ehrenamtliche Tätigkeit der Leute im Kreis sehr“, betonte SCO-Trainer Peter Böhm.
Auch Patrick Rohde macht seine Intention in der Thematik deutlich: „Ich will auch niemanden etwas Böses. Aber damit wird meiner Meinung nach das Ehrenamt geschwächt.“
Der Jugendvorsitzende Michael van Osten zeigte sich gesprächs- und hilfsbereit: „Wir sind gerne breit noch mal vor Ort zukommen und eine Art Lehrgang für den Spielberichtsbogen zu geben.“