Hattingen. Vincenzo Bavaro hat lange Jahre für die SG Welper gespielt, jetzt ist er Betreuer, Jugendtrainer, Grillmeister. Es geht ihm um die Gemeinschaft.

  • Vincenzo Bavaro ist die gute Seele der SG Welper
  • Er ist ehemaliger Spieler, jetzt ist er Betreuer der ersten Mannschaft und Jugendtrainer
  • Er sagt über die SG: „Ich habe dort Freunde fürs Leben gefunden, auf die man sich verlassen kann“

Für Vincenzo Bavaro (46) ist sein Verein, die Fußballabteilung der SG Welper, wie eine große Familie. „Ich habe dort Freunde fürs Leben gefunden, auf die man sich verlassen kann“, sagt er. Klar, der sportliche Ehrgeiz stehe für ihn zwar immer noch im Mittelpunkt.

Und wenn es nach ihm ginge, könnten seine Welperaner auf dem Platz davon etwas mehr zeigen und erfolgreicher abschneiden. „Ich hoffe, dass ich das bald erlebe, das wäre echt wundervoll.“ Doch direkt nach dem Ehrgeiz kommt der Spaß, die Freude am Vereinsleben.

Gegen den Ball treten kann Vincenzo Bavaro auch:Bis er 39 Jahre alt war, spielte er für die SG Welper.
Gegen den Ball treten kann Vincenzo Bavaro auch:Bis er 39 Jahre alt war, spielte er für die SG Welper. © Manfred Sander

Seit Anfang der 1990er-Jahre ist Bavaro nun mit dabei. Wenn es auch noch eine Zeit vor der SG Welper. Denn der Verein war nicht sein erster in Hattingen. Denn als die Stadt im Jahr 1987 zu seiner Wahlheimat wurde, kickte Bavaro zuerst beim TuS Blankenstein, bis sein Cousin Hans-Herbert „Kalle“ Sandner – Welperaner durch und durch – ihn gewissermaßen abwarb. „Leider ist er schon verstorben“, erzählt Bavaro. Aber Sandners Schwärmereien waren so überzeugend, dass Bavaro zu seinem neuen, heutigen Verein in den benachbarten Stadtteil wechselte. „Ich wohne aber noch immer in Blankenstein.“

Wenn es sein muss, steht er am Grill

In der SG Welper spielte er mal in der zweiten und mal dritten Mannschaft als Manndecker, stieg auf, stieg ab. Es sei ein munteres Hin und Her gewesen. „Als Verteidiger war ich aber wohl eher mittelmäßig. Naja, es reichte, um Spaß zu haben.“ Und er gönnte sich während seiner aktiven Zeit auch mal längere Pausen, setzte mal drei, mal sechs Monaten aus, wenngleich er dem Verein immer treu blieb. Bis er im Alter von 39 Jahren die Fußballschuhe an den Nagel hing. Zumindest fast. Denn auf dem Platz steht noch heute.

Das Konditionstraining zahlt sich aus: Mit den C-Junioren der SG ist Bavaro sogar aufgestiegen.
Das Konditionstraining zahlt sich aus: Mit den C-Junioren der SG ist Bavaro sogar aufgestiegen. © Manfred Sander

Zum einen betreut er die 1. Mannschaft des Vereins. „Wenn kurzfristig ein Trainer abspringt oder sonst was gebraucht wird, dann bin ich da.“ Zum anderen hat er noch bis ins vergangene Jahr hinein die F-Jugend trainiert. „Für die Mannschaft haben wir nun aber jemand Neues gefunden.“ Und er bringt gemeinsam mit Florian Hoppe die C-Jugend in Form. „Wir sind sogar in die Kreisliga B aufgestiegen“, ist er stolz.

Und auch sonst helfe er, wo er kann, im Vereinsheim, bei Stadtmeisterschaften oder am Grill. Denn auch dem Geschehen abseits des Fußballplatzes könne er eine Menge abgewinnen. „Wenn wir alte Geschichten auspacken, dann wird immer viel gelacht.“ Die SG Welper sei eben ein sehr harmonischer Verein. „Das macht ihn sehr wertvoll.“

Nur die Familie ist nicht ganz so sportinteressiert

Im normalen Leben arbeitet Vincenzo Bavaro in der Stahlindustrie bei einer Firma in Witten-Herbede. Seit 1991 ist er verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Doch seine ganze Familie ist nicht so sportverrückt wie er. Seine Tochter schlage nach seiner Frau. „Die beiden haben nicht viel mit Sport am Hut“, sagt er. Auch wenn er versucht habe, seine Tochter fürs Schwimmen zu begeistern. „Mein Sohn hat Fußball bis zur A-Jugend gespielt und dann leider die Lust verloren.“

Keine Lust auf Fußball? Das könnte Vincenzo Bavaro nicht passieren.

>> WAZ-SERIE: DIE GUTE SEELE

Es gibt sie in jedem Verein: Die gute Seele. Manchmal ist es einer oder ein, manchmal sind es mehrere. Einige arbeiten im Vereinsheim, andere als Platzwart, im Vorstand, viele sind auch das sprichwörtliche „Mädchen für alles“. Was auch immer sie zu guten Seelen macht, zwei Dinge haben sie gemeinsam: Sie unterstützten ihren Verein ehrenamtlich – und ohne sie geht es einfach nicht.

Die WAZ stellt in loser Folge viele gute Seelen aus Hattingen und Sprockhövel vor. Dazu können Sie gerne Tipps geben: Sie kennen eine gute Seele? Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns: 02324/5002-24 oder lokalsport.hattingen@waz.de.

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