Witten. Als Italiener fiebert Alfonso Bosco natürlich mit seiner „Squadra Azzurra“ mit. Doch ein Albtraum quält den erfahrenen Hammerthaler Trainer.

Der italienische Fußball befindet sich gerade auf einem Höhenflug. Das 1:0 über Wales am Sonntag war der elfte Sieg in Folge, die „Squadra Azzurra“ ist seit 30 Spielen ungeschlagen, und „Gegentor“ ist für sie mittlerweile zum Fremdwort geworden. Für Alfonso Bosco, den italienischen Trainer von B-Kreisligist Hammerthaler SV, ist das eine tolle Sache, doch den EM-Pokal sieht er noch nicht in Rom.

Wo haben Sie die drei italienischen Spiele gesehen?

Im Kreise meiner Familie, die bunt italienisch und deutsch gemischt ist. Wir haben aber Bier statt Wein getrunken. 50 Jahre in Deutschland gehen nicht spurlos an einem vorbei.

Was sind die italienischen Stärken in diesem Jahr?

Ich bin selbst überrascht, wie offensiv die Mannschaft spielt. Früher haben sich die Italiener immer nach einer 1:0-Führung zurückgezogen und nur noch verteidigt. Das liegt sicher daran, dass Trainer Roberto Mancini selbst mal Stürmer war. In der Verteidigung stehen erfahrene Spieler, das Mittelfeld ist spielstark, und im Sturm haben wir mit Ciro Immobile einen richtigen Stürmer und keine falsche Neun.

Ist der EM-Titel also diesmal fällig?

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Das wäre ein tolle Sache, denn unser letzter großer Titelgewinn war die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Seitdem haben wir einige Tiefen erlebt. Am schlimmsten war es, als wir 2018 durch ein 0:0 gegen Schweden die WM-Teilnahme verpasst haben.

Wie kann man die Italiener überhaupt schlagen?

Wenn die Mannschaft ihre Leistung abruft, ist das sehr schwierig. Wir haben aber schon in der Vorrunde gesehen, wie starke Teams straucheln können. So hat Spanien zweimal nur remis gespielt, Frankreich 1:1 gegen Ungarn. Es kann auch auf dem Weg in Richtung Finale eine Menge passieren, denn K. O.-Spiele können manchmal blöd enden - vor allem, wenn es ins Elfmeterschießen geht. Ich habe außerdem einen großen Albtraum: Wir stehen im EM-Finale gegen Deutschland und kassieren da unsere erste Niederlage.