Sprockhövel. Die U17 der TSG Sprockhövel soll auf eine Saison mit einem großen Ziel vorbereitet werden. Was Trainer und Spieler dafür alles auf sich nehmen.

Die B-Jugend der TSG Sprockhövel hat sich nach der sehr langen Corona-Pause ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Sie möchte in die Jugend-Bundesliga aufsteigen. Das formuliert der Verein deutlich und hat dafür bereits die ersten Anstrengungen auf sich genommen.

Die Idee, die Mission in Angriff zu nehmen, kam dem Trainerteam bereits im Frühjahr. Trainer Fabien Henning, Co-Trainer Mats Ebbinghaus sowie Athletiktrainer Marc Windgassen entwickelten die Vorstellung während sie mit der B-Jugend auch im Lockdown weiter hart arbeiteten. Sie standen über das Videoportal Zoom regelmäßig in Kontakt mit den Spielern, trainierten via Bildschirm. „Wir haben uns dann sehr früh Gedanken über die neue Saison gemacht. Wir haben einen guten Kader, den wir nun sogar punktuell noch verstärkt haben“, erzählt Mats Ebbinghaus.

Trainerteam möchte das Training genau auf die Spieler zuschneiden

Die U17 der TSG möchte sich gut auf die neue Spielzeit vorbereiten und sich daneben professioneller aufstellen. „Nicht nur im fußballerischen Bereich, sondern auch darüber hinaus“, sagt der Co-Trainer. Die Mannschaft kooperiert dafür mit dem Hattinger Fitness-Studio Nowifit, wo sie zweimal wöchentlich ein auf sie zugeschnittenes Krafttraining erhält und damit neue Impulse neben den Einheiten auf dem Platz bekommt. Das nämlich ist den Trainern wichtig, über den Tellerrand hinausschauen.

Die Mannschaft hat eine Leistungsdiagnostik an der Fakultät für Sportwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum durchführen lassen. Hier wird Franceso Santacroce Blut beim Laktaktest abgenommen.
Die Mannschaft hat eine Leistungsdiagnostik an der Fakultät für Sportwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum durchführen lassen. Hier wird Franceso Santacroce Blut beim Laktaktest abgenommen. © TSG Sprockhövel | Mats Ebbinghaus

Henning und Ebbinghaus trainieren den Kern der Mannschaft nun seit drei Jahren zusammen. Keiner der Spieler hat sich seitdem verabschiedet, das Team ist gewachsen. Hinzu kommen in diesem Sommer mit Max Hoffmann, Sandro Dückers (eigene U15), Alan Lakota, Lars Szewczyk, Pascal Roßol (alle DJK TuS Hordel), Paul Apel (SG Wattenscheid 09), Dean Hollmann (TSC Eintracht Dortmund) sowie Francesco Santacroce und Leon Ahmeti (bei SSV Bergisch Born) noch weitere Verstärkungen.

TSG Sprockhövel kooperiert mit Fitness-Studio und Ruhr-Universität Bochum

Seit zwei Wochen ist die Mannschaft in der intensiven Vorbereitung auf die anstehende Saison in der Westfalenliga. „Wir kennen die Stärken unserer Spieler und in der Vorbereitung wird sich zeigen, wo wir noch Schwächen haben und arbeiten müssen“, sagt Co-Trainer Ebbinghaus. Das Training soll nicht nur im Fitness-Studio, sondern zudem auf dem Platz selbst noch besser angepasst werden – wo die U17 auch schon direkt in Zweierpaaren loslegte, als es die Landesregierung erlaubte.

Dazu hat die TSG sogar am vergangenen Wochenende mit dem Zentrum für Diagnostik und Intervention (ZEDI) der Fakultät Sportwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum kooperiert, der Kontakt entstand über Marc Windgassen. An zwei Tagen haben die Sprockhöveler Jugendfußballer in zwei Gruppen mehrere Tests durchlaufen, im Bereich Kraft, Athletik und Ausdauer. Auch ein Laktattest gehörte dazu, die Blutwerte der Kicker werden aktuell an der Universität ausgewertet, die Ergebnisse bekommt die TSG noch in dieser Woche vorgelegt und bespricht sie in den kommenden Tagen.

Auswertung der Leistungsdiagnostik enthält Empfehlungen

„Es ist einfach schön, die Zahlen mal schwarz auf weiß zu sehen und so zu erkennen, woran wir noch arbeiten müssen“, sagt Trainer Fabien Henning. Bei der Zusammenarbeit mit Dr. Florian Hanakam, dem Leiter des ZEDI, erwarten die jungen Kicker Empfehlungen für ihr künftiges Training. „So können wir alle auf ein Level bringen, wenn sie Saison beginnt. Sogar für Spieler, die gerade im Urlaub sind, kann der Trainingsplan angepasst werden“, freut sich Ebbinghaus.

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Die Chance, in der Westfalenliga den Aufstiegsplatz zu belegen, sei gut, glauben die Trainer. Dadurch, dass die U16-Teams des FC Schalke und des BVB nicht aufsteigen können, weil in der B-Junioren-Bundesliga bereits die U17-Teams der beiden Profivereine spielen, ist die Konkurrenz geringer.

In der Kreisliga war die Mannschaft zuletzt als U16 unterfordert

Zuletzt war die TSG-Mannschaft als U16 in der Kreisliga unterfordert, nun schätzen die Trainer das Level mit den anderen Teams etwa gleich ein. „Wir brauchen uns vor ihnen nicht verstecken“, sagt Ebbinghaus. Es gibt im Vorfeld der Ligaspiele auch Testspiele gegen die U16 des MSV Duisburg und des 1. FC Köln sowie U17-Bundesligist Preußen Münster.

Den Trainern ist bewusst, dass das Vorhaben der TSG anspruchsvoll ist. „Es wird eine intensive Vorbereitung für die Jungs, das muss es aber auch. Trotzdem haben wir den regenerativen Aspekt im Hinterkopf und bauen entsprechende Phasen ein, um den Spielern entgegenzukommen“, verspricht Mats Ebbinghaus und schiebt noch hinterher: „Es sind drei fußballverrückte, die eine Idee hatten.“ Aus der könnte am Ende im besten Fall ein großer Erfolg werden.

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