Sprockhövel. Nach Monaten ohne Fußballspiel haben sich die beiden Landesligisten getroffen. Es lief einiges gut, das Ergebnis ist aber zunächst zweitrangig.
Es sind fröhliche Gesichter, die sich locker an diesem lauen Abend unterhalten. Am Schlagbaum, wo sie bei einem Schluck Bier sogar noch Fußball schauen können. Aber nicht die Fußball-Europameisterschaft. Dort war am Freitagabend spielfrei, auf dem Amateurfußballplatz allerdings ging es mal wieder zur Sache. Das erste Testspiel im Herrenbereich haben die beiden heimischen Landesligisten SC Obersprockhövel und SG Welper bestritten. Der SCO siegte am Ende 4:0.
Es waren fast acht Monate, in denen die Fußballer kein Spiel mehr gemacht haben. Das merkte man auch ein wenig, wobei die Teams schon viel Lust auf die Begegnung hatten und das zeigten, was sie in der langen Fußball-Pause nicht verlernt haben. Natürlich nicht so, als wenn sie mitten in der Saison auf ihrem höchsten Leistungslevel sind.
Beide Teams haben nicht den besten Kader zur Verfügung
„Ich fand das Tempo sehr zurückhalten von beiden Seiten“, sagte dann auch Welpers Trainer Seung-Man Hong nach der Partie. Hinzu kommt außerdem, dass weder Welper noch Obersprockhövel den besten Kader zur Verfügung hatte. Bei der SG lief zum Beispiel in der Innenverteidigung neben Marco Bakenecker der sonst als Stammtorhüter fungierende Sven Möllerke auf.
Beim SCO nutzen einige Spieler gerade noch durch den zwei Wochen späteren Saisonstart einen kurzen Urlaub oder Termine für eine Corona-Impfung. „Das ist aktuell sowieso wichtiger als alles andere“, betont SCO-Trainer Robert Wasilewski, der auch einigen jungen Spielern wie etwa Lennart Seitz die Chance geben konnte, sich zu präsentieren. „Ein gesunder Konkurrenzkampf ist auch gut, so bekommen die Stammspieler ein bisschen Druck“, sagt er.
SC Obersprockhövel hat in erster Halbzeit mehr Torchancen und nutzt sie
Die Partie begann ruhig, doch wenn sich Möglichkeiten zu Offensivaktionen ergaben, haben die Mannschaften sie versucht, zu nutzen. Dabei hakte es noch an der ein oder anderen Stelle. Der SCO bekam den Ball und das Zusammenspiel in der ersten Phase des Spiel etwas besser hin und erarbeitete sich folgerichtig mehr Torchancen. Nach sechs Minuten ging Obersprockhövel dann in Führung, durch einen direkten Freistoß von dem zuvor an der linken Strafraumecke gefoulten Patrick Dytko. Er zirkelte den Ball in die rechte obere Torecke, Welpers Shefki Ajvazi streckte sich vergebens.
SC Obersprockhövel besiegt SG Welper
In der Folge wurde es das ein oder andere Mal gefährlich vor dem Welperaner Tor. SCO-Sturmtank Moritz Schrepping vergab dabei aber auch gute Chancen. In der 23. Minute erhöhte er allerdings auf 2:0, als er nach einem Ballverlust auf SG-Seite einen langen Ball bekam und an Ajvazi vorbei spitzelte. Das 3:0 machte SCO-Rückkehrer Arber Berbatovci, der ebenfalls per flachem, langen Ball bedient wurde und den herauslaufenden Ajvazi an der Außenseite des Strafraums umspielte und aus spitzem Winkel traf.
SG Welper wird nach dem Seitenwechsel stärker
Es waren Aktionen, die Mut machten, die Wasilewski gefielen. „Wir sind gut reingekommen, nach vorne lief einiges gut. Aber in der zweiten Halbzeit war Welper einen Tick besser“. Seine Elf befindet sich auch schon ein paar Wochen im Training, etwas länger als Welper. „Man hat gesehen, dass Obersprockhövel uns etwas voraus ist, das können wir aber einschätzen“, sagte Welpers Trainer Hong.
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Dessen Mannschaft hatte nach dem Seitenwechsel mehr Chancen. Erst traf Kapitän Tim Dudda bei einem Freistoß den Innenpfosten, von wo aus der Ball allerdings nicht ins Tor prallte. Dann zielte Frederick Krawinkel knapp rechts vorbei und die größte Chance vergab Hakan Abanoz, als er Jonas Seitz den Ball abnahm und nur noch Keeper Ioannis Zirinidis vor sich hatte, ihm die Kugel nach einem Haken aber genau in die Arme spielte. Zugang Altan Sapkayali köpfte nach einem Freistoß zudem knapp über die Latte.
Das Ergebnis spielt für beide Trainer noch keine Rolle
Auf die traf auf der Gegenseite noch einmal Berbatovci. Und SCO-Spielführer Felix Gremme erlaubte sich beim 4:0 einen Geniestreich, als er einen Freistoß aus zentraler Position einfach flach über die hochspringende Mauer in die rechte Torecke schoss. „Das Ergebnis spielt aber noch keine Rolle. Wichtig war, dass die Jungs eine vernünftige Leistung abrufen und Einstellung zeigen“, so Robert Wasilewski, der sich wie Hong auch freute, mal wieder ein Spiel zu bestreiten.
„Ich denke, dass das Spiel vom Ergebnis her etwas zu hoch ausgefallen ist. Aber das sollte nicht im Vordergrund stehen. Wir waren froh, dass wir mal wieder auf den Platz konnten. Man hat gesehen, dass der SCO in vielen Bereichen spitziger war als wir“, gab Hong zu, ergänzte aber noch: „Ich denke, dass wir uns jetzt von Woche zu Woche auch körperlich verbessern und das in den weiteren Testspielen sehen werden. Für den ersten Aufgalopp haben sich die Spieler gut verkauft, junge Spieler wie Niklas Kanschik oder auch die Neuen wie Tolga Dilek, Cedric Otto oder Altan Sapkayali.“
So haben sie gespielt
SC Obersprockhövel – SG Welper 4:0 (3:0)
Tore: 1:0 Patrick Dytko (FS/6.), 2:0 Moritz Schrepping (23.), 3:0 Arber Berbatovci (41.), 4:0 Felix Gremme (FS/88.).
SCO: Kuhlmann (46. Zirinidis), Jahnke (46. J. Seitz), Fabritz, L. Seitz, Gremme, Sow (46. Nenstiel), Özkan, Berbatovci, Diaby (46. Cords), Dytko, Schrepping.
SGW: Ajvazi, Krummacher (60. Dalgic), Bakenecker, Möllerke, Krawinkel (75. Kanschik), Dudda, Sapkayali, Bastürk (60. Abanoz), Dilek, Najdanovic (46. Otto), Claus (69. Rast).
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