Hattingen. Beim Aufeinandertreffen behält die BSG beim 6:0 die Oberhand. So deutlich wie das Ergebnis verliefen die Begegnungen aber keineswegs.

Die BSG Gemeinschaftswerk hat das Ortsderby in der Tennis-Verbandsliga der Herren-65-Konkurrenz gegen den TC Ludwigstal eindeutig mit 6:0 für sich entschieden. Der Erfolg der Gastgeber geht durchaus in Ordnung. Die Höhe des Resultats spiegelt allerdings bei weitem nicht den Verlauf der Spiele wider.

„Der Sieg der BSG ist verdient. Wenn man aber die Ergebnisse und die Verläufe der Einzel betrachtet, sind wir natürlich sehr enttäuscht über den klaren Ausgang. Da waren ja wirklich einige sehr unglückliche Niederlagen dabei“, sagte Ludwigstals Mannschaftsführer Hans-Peter Haas unmittelbar nach Beendigung des stadtinternen Duells.

Auch Jochem Schulte, Kapitän der Gemeinschaftswerkler, sah den TCL in den Einzeln auf Augenhöhe. „Das waren durch die Bank enge Spiele. Am Ende haben wir uns aber immer knapp durchgesetzt“, freute sich der Spielführer über die Nervenstärke, die seine Teamkollegen in den entscheidenden Momenten an den Tag legten.

Spitzenspiel zweier Spieler mit der Leistungsklasse 10

Im Spitzeneinzel gewann Stefan Csaszar das Duell der beiden LK-10-Spieler gegen Udo Lehrke mit 6:3/6:2. Eigentlich ein eindeutiges Ergebnis. Die beiden benötigten für die zwei Sätze allerdings über zwei Stunden. Jeder einzelne Ball war hart umkämpft. Die beiden laufstarken Spieler verlangten sich gegenseitig alles ab. Stefan Csaszar zeigte sich allerdings technisch und konditionell ein wenig stärker als die Nummer eins der Gäste.

Auch die Partie an Position zwei zwischen Klaus Kümper und Hans-Peter Haas verlief sehr ausgeglichen. Während Kümper zwischenzeitlich mit seiner „unkonzentrierten und fehlerhaften Spielweise“ haderte, schien Haas nach knapp verlorenem ersten Satz das Match zu drehen. Der Mannschaftsführer der Ludwigstaler ging im zweiten Durchgang gegen den zwei Leistungsklassen besser eingruppierten Klaus Kümper mit 5:3 in Führung.

Klaus Kümper dreht die Partie gegen Hans-Peter Haas

Dann allerdings wandelte sich die Begegnung völlig. Während Kümper immer sicherer wurde, lief bei Haas urplötzlich gar nichts mehr. „Ich habe so gut wie keinen Punkt mehr gemacht. Meine Fehlerquote war viel zu hoch“, brachte der zuvor so variabel spielende TCL-Kapitän exakt auf den Punkt, warum der Satz am Ende noch kippte.

So haben sie gespielt

BSG Gemeinschaftswerk – TC Ludwigstal 6:0Einzel: Stefan Csaszar – Udo Lehrke 6:3/6:2, Klaus Kümper – Hans-Peter Haas 6:4/7:5, Richard Schlicker – Berni Klippstein 6:4/7:6, Ralf Stock – Jürgen Große-Renzel 7:5/6:2.Doppel: Jochem Schulte/Hans Enßen – Lehrke/Jochen Lindner 6:2/6:1, Kümper/Norbert Göricke 6:0/6:1.Nächste Spiele: SuS Oberaden – BSG Gemeinschaftswerk (Mi., 30. Juni, 11 Uhr, Auf den Goldäckern 2a, 59192 Bergkamen); TC Ludwigstal – TC Südpark Bochum (Mi., 30 Juni, 11 Uhr, Am Büchsenschütz 22).

An Position drei lieferten sich Richard Schlicker und Bernd Klippstein ein rassiges Duell, zwei Spieler mit völlig unterschiedlichen Stärken. Auf der einen Seite der feine Techniker, auf der anderen Seite der aufopferungsvolle Sportler mit dem großen Kämpferherz. Klippstein ließ sich auch durch das 4:6 im ersten Satz nicht beirren und setzte Schlicker immer wieder unter Druck. Beide schenkten sich nichts und gingen nach dem 6:6 in den Tie-Break. Mit seinem unbändigen Willen schien Klippstein beim 4:1 bereits auf dem Weg in den Match-Tie-Break.

Richard Schlicker nutzt die Fehler von Bernd Klippstein

Doch Richard Schlicker gewann zusehends an Sicherheit und hielt den Ball bei ständigen Richtungswechseln im Spiel. Der bis dahin so stark aufspielende Ludwigstaler wurde fehlerhafter, mobilisierte aber noch einmal die letzten Kraftreserven. Schlicker ließ sich aber nicht mehr aus dem Rhythmus bringen und machte sechs Punkte in Serie zum entscheidenden 7:4.

Viele Zuschauer haben sich das Tennisderby an der Isenbergstraße angesehen. Auch Luigi Veneziano im Vordergrund, der verletzungsbedingt dem TC Ludwigstal nicht zur Verfügung stand.
Viele Zuschauer haben sich das Tennisderby an der Isenbergstraße angesehen. Auch Luigi Veneziano im Vordergrund, der verletzungsbedingt dem TC Ludwigstal nicht zur Verfügung stand. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Wesentlich schwerer als erwartet tat sich Ralf Stock an Position vier gegen den gleich sieben Leistungsklassen niedriger spielenden Jürgen Große-Renzel. Stock agierte anfangs fehlerhaft und hatte Probleme mit der starken Vorhand und den unterschnittenen Rückhandbällen des TCLers. Mit all seiner Erfahrung gewann Stock aber Satz eins mit 7:5 und dominierte den zweiten nach dem 2:2 souverän bis zum 6:2.

Die beiden Doppel werden schnell entschieden

Die beiden Doppel gingen dann im Schnelldurchgang an die BSG, die mit Jochem Schulte, Hans Enßen und Norbert Göricke gleich drei neue Spieler einsetzte, aber ohne Hans Przygodda antreten musste. Beim TC Ludwigstal kam Jochen Lindner für Bernd Klippstein, der sich in der Endphase des Einzels wohl noch eine Zerrung eingehandelt hat, ins Team. Gerd Heldmann und Luigi Veneziano standen verletzungsbedingt nicht zur Verfügung.

„Wir sind ein wenig traurig über das Ergebnis, sind aber sehr zufrieden mit dem fairen Ablauf und der freundschaftlichen Aufnahme bei der BSG“, zog Hans-Peter Haas aus Sicht des TCL ein zwiespältiges Fazit. Für Jochem Schulte und seine Mannen war es dagegen ein rundherum gelungener Tag.

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