Westfalen. Sechs Vereine aus der Staffel hatten schon seit einigen Wochen eine Idee entwickelt. Der Verband hat sie nach dem Saison-Abbruch abgewiesen.

Nachdem einige Vereine aus der Oberliga Westfalen den Lizenzantrag für eine mögliche Teilnahme an der Regionalliga West in der kommenden Saison gestellt hatten, haben sie sich zusammengetan und eine Idee für eine Aufstiegsrunde entwickelt.

Zu dem Zeitpunkt war noch nicht klar, dass der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) die Saison aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie abbrechen und annullieren muss und damit eine Aufstiegsrunde ausschloss. Daher gab es seitens der Vereine einen Plan. Es handelt sich dabei um sechs Klubs: den FC Gütersloh, den Holzwickeder SC, die TSG Sprockhövel, den 1. FC Kaan-Marienborn, den RSV Meinerzhagen sowie die SG Wattenscheid 09.

Sechs Vereine haben in Videokonferenzen ihren Vorschlag beraten

„Wir haben seit Wochen oft Videokonferenzen abgehalten und dabei miteinander über die mögliche Aufstiegsrunde gesprochen“, erzählt André Meister, Fußball-Geschäftsführer der TSG Sprockhövel, die bereits früh die Regionalliga-Lizenz beantragt hatte. Seitens des Verbandes gab es nämlich nach außen keine Überlegungen. Meister lobt bei den Zusammenkünften das gemeinsame Engagement der Vereine. „Es gab kein Gegeneinander, wir haben wirklich lösungsorientiert gearbeitet.“

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Die Runde hatte versucht, dem Präsidium des FLVW eine Lösung vorzustellen. Dabei wurde überlegt, die Aufstiegsrunde in Form eines Turniers austragen zu lassen. Der Modus hätte jeder gegen jeden sein sollen, entweder in einer einfachen Runde oder sogar mit Hin- und Rückspiel. „Das hätte man an fünf aufeinanderfolgenden Tagen organisieren können, wenn dann jeweils alle Teams durchgetestet worden wären“, erklärt André Meister.

Über den Vorstand des FC Gütersloh ist die Idee verschickt worden

Als Austragungsort wäre eine Platzanlage ausgewählt worden, auf der ohnehin einer der teilnehmenden Vereine spielt. Ein neutraler Ort war nicht angedacht, um den Aufwand dabei in Grenzen zu halten. Viel weiter in die Tiefe seien die Überlegungen noch nicht gegangen, so Meister. Denn die Runde wollte erst eine Antwort vom FLVW. Am vergangenen Sonntag ist über den Vorstand des FC Gütersloh die Idee an den Verband geschickt worden.

Einen Tag später fiel allerdings ohnehin die Entscheidung der Saison-Annullierung, da für eine Weiterführung – vor allem der Oberliga mit 21 Teams – die Zeit fehlte, um bis zum 30. Juni die erforderliche Marke von 50 Prozent der Spiele noch zu erreichen. Am Dienstag meldete sich der Justiziar des FLVW, Dieter Ostertag, zurück und erteilte dem Vorschlag zur Aufstiegsrunde eine Absage.

Fußballverband Westfalen ist zur Einhaltung seines Regelwerks verpflichtet

Der Verband sei dabei zur Einhaltung seines Regelwerkes verpflichtet. „Eine Möglichkeit für unseren Vorschlag ist in keiner Spielordnung vorgesehen, rechtlich ist die Umsetzung nicht möglich. Somit war es das also“, sagt André Meister. In der Antwort des FLVW ist noch erwähnt, dass Einzelinteressen – als eine solche stuft der Verband die Idee der sechs Vereine ein – nicht berücksichtigt werden können.

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Es wird also nach dem Sommer wieder wie in allen anderen Staffeln des westfälischen Verbandes bei null losgehen. Wie genau die Oberliga dann aussehen wird, ob es bei einer großen Staffel bleibt, soll seitens des FLVW noch mit den Vereinen besprochen werden. In einer Videokonferenz am Dienstagabend gab es dazu noch keine Neuigkeiten.

Einteilung und Größe der Oberliga Westfalen in der nächsten Saison noch unklar

Möglicherweise könnte es in der kommenden Saison noch eine zusätzliche Mannschaft in der Oberliga Westfalen geben, also dann 22 Teams. Denn es wird einen Absteiger aus der Regionalliga West geben. Dadurch, dass die drei Verbände aus dem Westdeutschen Fußballverband (WDFV), neben Westfalen der Mittelrhein und der Niederrhein, nach der Saison-Annullierung keine Aufsteiger nennen können, reduziert sich die Anzahl der Absteiger aus der Regionalliga laut WDFV-Satzung.

Es hätte im Normalfall fünf Abstiegsplätze in der aktuellen Regionalliga-Saison gegeben, um die mit 21 Mannschaften bestückte Staffel auch wieder zu reduzieren. Daraus wird nun nur einer, weil die vier Aufstiegsplätze aus den Oberligen wegfallen. Zurzeit stehen aus dem Bereich Westfalen Rot Weiss Ahlen, der SV Lippstadt sowie die Sportfreunde Lotte in der Abstiegszone.