Hattingen. Die Sportfreunde Niederwenigern achten auf die Zusammensetzung ihrer Trainerteams und wählen bewusst aus. Welcher Plan dahinter steckt.

Wer durch die Mannschaften der Sportfreunde Niederwenigern schaut, dem fällt auf: viele der Trainer gehören der jüngeren Generation an. Sowohl in der ersten, zweiten oder dritten Mannschaft als auch bei den ersten Damen. Der Verein legt allerdings Wert darauf, dass eine gewisse Erfahrung mit dabei ist – im erweiterten Trainerteam.

Bei der Oberliga-Elf steht seit dieser Saison Marcel Kraushaar als Chefcoach an der Seitenlinie. Der 29-Jährige hatte die Rollen mit seinem jetzigen Co-Trainer Jürgen Margref getauscht. Der 52-jährige Margref hingegen bringt nicht allein aus seiner aktiven Zeit im Profifußball Erfahrung mit, sondern war 16 Jahre lang Haupttrainer für die erste Mannschaft der Sportfreunde. Die beiden verstehen sich ohnehin als Team, zu dem mit Ralf Schiessl (52) noch ein erfahrener Torwarttrainer gehört.

Betreuer und Physiotherapeuten der ersten Mannschaft der Sportfreunde Niederwenigern sind ebenfalls jung

Daneben trägt der Sportliche Leiter und Ex-Spieler Christopher Weusthoff (35) seinen Anteil bei und mit dem langjährigen Betreuer Stefan Pieper (28) ist noch ein junger Sportfreund involviert. Als Physiotherapeuten bilden Christopher Pannenbäcker (36) und Annika Paulus (28) ein Gespann.

Carsten Neuhaus ist der junge Trainer der zweiten Mannschaft bei den Sportfreunden Niederwenigern.
Carsten Neuhaus ist der junge Trainer der zweiten Mannschaft bei den Sportfreunden Niederwenigern. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

In der zweiten Mannschaft fungiert Carsten Neuhaus seit vergangenem Sommer als Trainer. Dem 32-Jährigen stehen mit dem langjährigen Wennischen Dirk Heine (53) und Marc Wagner (54) zwei erfahrene Kollegen zur Seite. In der dritten Mannschaft hat Chefcoach Philipp Höger (28) neben Ex-Spieler Christopher Weiß (37) den erfahrenen Dirk Förster (54) als Co-Trainer. Für beide Reserven bringen als Sportliche Leiter zudem Jens Haase und Stefan Trautmann ihre Erfahrung ein. Die zweite Mannschaft betreut zudem Rüdiger Schmidt.

Vorstand sieht Trainer mit unterschiedlichen Stärken statt das Alter

Für den Fußball-Abteilungsleiter, Manfred Lümmer spielt das Alter zunächst einmal keine Rolle. „Es gibt keine jungen und alten Trainer, sondern nur Trainer mit unterschiedlichen Stärken“, drückt er sich aus. Für die Sportfreunde war vor allem die fachliche Expertise sowie die Persönlichkeit der Trainer wichtig. „Wir schauen darauf, dass sich ein Trainer auf unser Konzept und den besonderen Zusammenhalt in Niederwenigern einlässt“, betont Lümmer.

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Gerade die Kommunikation außerhalb des Platzes sei eine andere. „Es ist häufig noch viel dynamischer und intensiver bei uns“, empfindet Lümmer selbst die Situation. Mit der gut funktionierenden Dorfgemeinschaft haben die Wennischen ohnehin oft eine Sonderstellung und zu den Heimspielen in der Oberliga und vorher auch schon in der Landesliga kommen viele vorbei und unterstützen den heimischen Verein. Der legt großen Wert darauf, dass die Kommunikation untereinander funktioniert und die sportliche Basis in den verschiedenen Teams die gleiche ist.

Sportfreunde Niederwenigern wollen als großes Team fungieren

„Wir wollen insgesamt übergreifend als großes Team funktionieren. Die Mannschaften haben daher alle ein ähnliches taktisches Grundkonzept, damit auch mal ein Austausch von Spielern leichter gelingt. Die Fußballer wissen dann, was von ihnen gefordert ist“, sagt Lümmer. Außerdem gebe es zwischen den Trainern einen regen Austausch, der sich auch selbstständig entwickelt und fortführt. „Jeder bringt sich unterschiedlich ein, von sich aus, und versucht, Verknüpfungen zu erstellen“, freut sich der Abteilungsleiter.

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Jüngere Trainer, wie es sie in allen drei Herrenteams gibt, seien laut Lümmer häufig noch etwas emotionaler und noch nicht so ausgeglichen und routiniert. „Daher schauen wir, dass wir immer ein ausgeglichenes Pärchen als Trainer, Co-Trainer oder im erweiterten Team haben“, erklärt er. Als Jürgen Margref 2004 als Spielertrainer begann, stand ihm mit Dietmar Klinger ein erfahrener Kollege zur Seite. Schon damals wurde bei den Wennischen darauf geachtet.

Spielende Co-Trainer sind immer mal wieder mit dabei

Aus der Rolle des spielenden Co-Trainer wuchs Philipp Höger in die des Cheftrainers der dritten Mannschaft, nachdem er zuvor Andreas Jüttendonk unterstützte. „Er wurde trotz seines jungen Alters respektiert und kommt gut mit den Spielern zurecht. Daher hatten wir uns relativ schnell für diese Lösung entschieden“, erzählt Lümmer. Wichtig ist aber immer, dass die Trainer qualifiziert sind und eine Lizenz erwerben oder bereits besitzen.

Cheftrainer Timo Vössing coacht die erste Damenmannschaft der Sportfreunde Niederwenigern, gemeinsam mit der spielenden Co-Trainerin Leandra Schäfer (hinten).
Cheftrainer Timo Vössing coacht die erste Damenmannschaft der Sportfreunde Niederwenigern, gemeinsam mit der spielenden Co-Trainerin Leandra Schäfer (hinten). © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Bei der ersten Damenmannschaft gibt es mit Leandra Schäfer eine spielende Co-Trainerin. Die 23-Jährige steht Timo Vössing zur Seite, der mit 25 Jahren ebenfalls jung ist. Als Torwarttrainer fungiert der 31-jährige Tobias Wilmer.

Mit dem Chef des SFN-Damenbereichs, Peter Hübben (56), gibt es einen erfahrenen Sportlichen Leiter für die Mannschaft, ebenso für die Reserve, die sich im Sommer 2020 neu gründete. Dort ist Marc Ruhl über den gesamten Verein betrachtet mit seinen 51 Jahren aktuell der älteste Cheftrainer im Erwachsenenbereich. Doch auch hier gibt es das gemischte Pärchen: die Jüngste aller Trainer ist die 20-jährige Katharina Schmidt, sie ist spielende Co-Trainerin.

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