Hattingen/Sprockhövel. Durch die neue Coronaschutzverordnung sind Lockerungen möglich. Die werden jedoch unterschiedlich aufgefasst. Geduld ist in Sprockhövel gefragt.

„Die Kinder müssen zurück auf den Fußballplatz, das ist ganz wichtig“, sagt André Meister, Geschäftsführer der TSG Sprockhövel. In Hattingen kann das Training für die Kinder bis 14 Jahren schon wieder losgehen. In Sprockhövel müssen sich die Kinder und Jugendlichen noch in Geduld üben.

In Gruppen bis zu 20 Personen plus zwei Mannschaftsbetreuern können Kinder bis 14 Jahren nun wieder Fußball spielen, das geht aus der Coronaschutzverordnung hervor und das teilte die Stadt Hattingen den Vereinen auch per Mail mit. Das gilt, wenn die Inzidenz landesweit den Wert von 100 nicht überschreitet. Die Hattinger Vereine können also mit ihren jüngeren Teams wieder auf das meist künstliche Grün.

In der Coronaschutzverordnung ist Körperkontakt nicht explizit untersagt

Da in der Verordnung nicht explizit der Köperkontakt untersagt wird, müssen die Kinder innerhalb ihrer Gruppe keinen Abstand einhalten. Darauf hat die Stadt Witten beispielsweise in ihrer Mail an die Vereine ausdrücklich hingewiesen. Auch auf der Internetseite des Landes NRW heißt es: „Innerhalb dieser Gruppen muss beim Sporttreiben kein Abstand gehalten werden.“ Die Städte Hattingen und Sprockhövel setzen die Vorlage vorsichtig um.

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Nicht alle Vereine setzen die Maßnahmen gleich um, die Sportfreunde Niederwenigern etwa verschärfen sie noch. Die Sportfreunde haben ihren Platz in Sektoren aufgeteilt, den Teams bis zur D-Jugend stehen beim Training insgesamt vier Sektoren zur Verfügung. In einem dieser Sektoren dürfen maximal vier Kinder zusammen trainieren. „Wir wollen natürlich, dass die Kinder sich wieder bewegen. Doch wir halten es aber noch nicht für die richtige Zeit, dass alle wieder ohne Abstand auf dem Platz herumtollen“, sagt SFN-Jugendleiter Mario Kraushaar. In Niederwenigern können also bis zu 16 Kinder in vier Vierer-Gruppen pro Team trainieren.

Sportfreunde Niederwenigern öffnen ihren Platz für mehrere Teams

Auch den älteren Jugendmannschaften und den Herren- und Frauenteams werden Trainingsmöglichkeiten auf dem Sportplatz eingeräumt. Die Teams können mit je zwei Spielern in den vorhandenen zehn Sektoren Übungen ausführen. „Jede Mannschaft bekommt dafür einmal in der Woche die Gelegenheit, es wird natürlich darauf geachtet, dass sich alle an die Regeln halten“, so Mario Kraushaar.

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Die Jugendteams in Sprockhövel dürfen erst nach Vorlage eines Hygienekonzeptes beim Stadtsportverband auf die Plätze. Der SSV prüft die Konzepte und leitet diese anschließend an die Stadt weiter. Die TSG Sprockhövel reichte ihr Konzept am Sonntagabend ein und wartet nun auf grünes Licht.

Stadtsportverband Sprockhövel schaut streng auf die Konzepte

„Wir als Stadtsportverband helfen da der Stadt, wie schon nach dem ersten Lockdown“, sagt SSV-Vorsitzender Hans-Jürgen Piorreck. „Wir kontrollieren die Konzepte anhand der Vorgaben der NRW-Landesregierung. Manche Punkte müssen teilweise von den Vereinen geändert werden. Wir winken die Konzepte definitiv nicht einfach so durch.“

Ob Kinder in Sprockhövel Fußball mit Körperkontakt spielen werden, ist allerdings nicht eindeutig. „In dem Schrittplan der Bundesregierung steht, der Sport erfolge ab dem 8. März kontaktfrei. Ich persönlich gehe davon aus, dass dies dann so umgesetzt werden muss“, sagt Ralph Holtze, Leiter der Zentralen Gebäudebewirtschaftung Sprockhövel.

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„Die neue Schutzverordnung ist in Paragraph 9, in dem es um den Sport geht, so allgemein verfasst worden, dass sie zu unterschiedlichen Interpretationen führt. Wenn die Vereine Kinder bis 14 Jahren mit Kontakt Fußball spielen lassen wollen, müssen sie dafür die Verantwortung übernehmen.“

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