Hattingen/Sprockhövel. Die Mannschaften finden die Entscheidung des Westdeutschen Verbandes grundsätzlich in Ordnung. Einige hatten auch Glück, eine Mannschaft Pech.

Nach dem Saisonabbruch und der Annullierung im Tischtennis haben die heimischen Teams frei, können aber auch noch nicht in den Hallen trainieren. Für einige hätte es allerdings Chancen auf den Aufstieg gegeben.

Das höchstspielende Team ist die erste Mannschaft des VfL Winz-Baak, die in der Verbandsliga um Punkte kämpft. Sie stand vor dem Abbruch auf dem ersten Abstiegsrelegationsrang. „Die Annullierung kommt uns nicht ungelegen, da wir in den ersten Spielen einige Punkte liegengelassen haben und oft mit Ersatz spielen mussten“, erzählt Spieler Nicklas Karsten.

Dem VfL Winz-Baak fehlte seine Nummer eins

Die Nummer eins, Robin Göbel, ist noch angeschlagen, auch Karsten selbst hatte über eine Pause nachgedacht. So wäre der Klassenerhalt anspruchsvoll geworden. Karsten ist aktuell wieder „topmotiviert“, wie er sagt, und auch der Rest des Teams freut sich, wenn es wieder mal losgehen kann und der VfL dann in neuen Trainingsanzügen um Punkte spielt. „Wenn man jetzt alle Spiele noch nachholen müsste, wäre es auch stressig geworden und hätte keinen Spaß gemacht“, sagt Karsten.

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Die VfL-Reserve hatte dagegen die Möglichkeit, in die Landesliga aufzusteigen. Sie führte die Bezirksliga an, hatte allerdings ein Spiel mehr absolviert als der noch unbesiegte Zweite, TTC SF Wanne-Eickel. Daher möchte die Mannschaft die Situation auch relativieren. „Es wäre nicht fair gewesen, die Saison nicht zu annullieren und den Tabellenstand für den Aufstieg zu berechnen. Natürlich hätten wir ihn gerne mitgenommen, aber die Saison war dafür einfach noch nicht ausgespielt“, sagt Spieler und Vereinssprecher Nico Möller.

Gute Jugendarbeit in Hattingens Nordstadt

In Winz-Baak wird auch sehr gute Jugendarbeit betrieben, und es gibt zwei Teams in der Altersklasse Jungen 18, die in der NRW-Liga spielen, der höchsten Jugendspielklasse. „Wir hatten für diese Saison extra Spieler angesprochen, damit sie in ihrem letzten Jugendjahr noch einmal höher spielen können, bevor sie in den Erwachsenen-Bereich wechseln. Daher ist es schade, dass nun nicht mehr gespielt wird“, bedauert der VfL-Vorsitzende André Engelmann.

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Der Verein möchte die Jugendspieler weiter unterstützen – so gut es geht. Engelmann hofft auf möglich Ersatzspielrunden, die sich der Verband offengehalten hat. Priorität habe allerdings, dass der Verein überhaupt wieder trainieren könne und die Spieler so gehalten werden könnten, und zwar nicht nur mit Challenges oder Videoclips wie zuletzt. „Sobald die Hallenöffnung möglich ist, hoffen wir auf die Stadt. Aber es sollte mit Vernunft geschehen“, betont Engelmann.

EGV Hattingen möchte sich noch an den Kreis wenden

Den Trainingsbetrieb sehnt auch der EGV Hattingen wieder herbei, wie der Vorsitzende Oliver Wagner erklärt. „Grundsätzlich ist die Entscheidung für uns okay. Im Vordergrund steht, dass nun alles wieder in richtige Bahnen gelenkt wird und die neue Saison hoffentlich wieder unter normalen Umständen stattfinden kann“, sagt er. Ihm und den Gesellen ist es wichtig, dass sie sich überhaupt wieder zusammen bewegen können.

Oliver Wagner ist der Vorsitzende des EGV Hattingen.
Oliver Wagner ist der Vorsitzende des EGV Hattingen. © FUNKE Foto Services | Biene Hagel

Bitter ist es für die zweite Mannschaft des EGV, die im vergangenen Sommer aus der Kreisliga absteigen musste. „Da hatte uns der Kreis leider nicht geholfen, die Klasse zu halten“, bedauert Wagner. Nun hatte die Reserve mit zwei Siegen aus zwei Spielen auf Platz zwei in der Kreisklasse gestanden, der Verein möchte daher versuchen, ob die Reserve wieder eine Klasse höher eingestuft werden kann.

Beim PSV Ennepe hat ein Umbruch stattgefunden

In der Kreisliga ist neben dem EGV Hattingen noch der PSV Ennepe aktiv. Mannschaftsführer Thomas Faber sagt: „Der Abbruch ist schon ärgerlich, wir befinden uns ja mitten in einem Umbruch. Wir haben einige junge Spieler herangeführt, die sich gerade eingelebt hatten. Die Entwicklung wurde unterbrochen. Aber davon lassen wir uns auch nicht unterkriegen.“

Der Verein hofft darauf, im Sommer die Möglichkeit von der Stadt Hattingen zu bekommen, einmal pro Woche in der Halle trainieren zu können. „Das würde uns und sicher auch anderen Vereine helfen“, glaubt Faber.

Der TTC Haßlinghausen hat die Kreisliga angeführt

Ein Spieler, der im vergangenen Sommer mit einer gesamten Mannschaft vom PSV zum TTC Haßlinghausen gewechselt war, ist Jan-Markus Hölschen. Mit dem TTC stand er an der Tabellenspitze. „Für uns ist das natürlich sehr ärgerlich, weil unsere Chance, den Aufstieg zu schaffen, sehr groß gewesen wäre. Wir haben alle sechs Spiele gewonnen und schon Abstand zu den anderen Teams herausgespielt. Wir waren auf einem sehr guten Weg“, sagt er.

Jan Markus Hölschen hätte mit dem TTC Haßlinghausen aufsteigen können.
Jan Markus Hölschen hätte mit dem TTC Haßlinghausen aufsteigen können. © FUNKE Foto Services | Biene Hagel

Aber die Gesundheit gehe vor, deshalb verstehe das Team auch die Entscheidung des Verbandes. „Wir werden in der gleichen Mannschaftskonstellation zusammenbleiben und in der nächsten Saison den zweiten Aufstiegsversuch starten“, kündigt Hölschen an.

In der Bezirksliga war der SSV Preußen Elfringhausen nach dem Abstieg nicht schlecht unterwegs. Spieler Thomas Schuimer sagt: „Grundsätzlich halte ich die Entscheidung, die Saison zu annullieren, für sinnvoll und richtig. Die Hälfte der Spielzeit hätte man vielleicht noch schaffen können, doch das hätten die meisten, mich eingeschlossen, wohl nicht gewollt. Zudem hätte das aufgrund der unterschiedlichen Heimvorteile zu Verzerrungen geführt.“

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