Hattingen. Der Ligafavorit aus Dortmund nutzt die Fehler in der Verteidigung der SG Welper eiskalt aus. Die Grün-Weißen finden nicht zum gewohnten Spiel.

Viel Hektik, viele harte Zweikämpfe, wenig Spielfluss – das waren die Hauptkennzeichen des Spitzenspiels zwischen der SG Welper und Ligafavorit Türkspor Dortmund. Die Gäste siegten letztlich mit 1:2, weil sie die Abwehrfehler der Grün-Weißen eiskalt ausnutzten.

Häufig im Fokus des Spiels stand Schiedsrichter Dominic Nosing. Schon nach wenigen Minuten erwarteten von ihm alle einen Pfiff als Welpers Serdar Bastürk auf dem Weg in den Strafraum von hinten deutlich sichtbar umgestoßen wurde. Nosings Pfeife blieb aber stumm.

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Seine sehr lange Leine hatte zur Folge, dass sich die Spieler in den Zweikämpfen nicht schonten und ihre Grenzen immer weiter austesteten. Zeitweise trafen die Spieler häufiger den Gegenspieler als den Ball. Die erste Gelbe Karte zeigte er erst in der 43. Minute und damit deutlich zu spät Marc Kaulitzky für ein taktisches Foul.

Türkspor Dortmund erzielt die Führung gegen SG Welper

Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 1:1. Die Dortmunder gingen in Minute 15 in Führung. Sidney Rast und Aykut Akyiliz verloren die Kugel in der gegnerischen Hälfte, Türkspor schaltete schnell um und spielte einen hohen Ball hinter die Innenverteidigung. Mark Heinrich musste ins Laufduell mit Kimaz Hamza, der Gäste-Stürmer war deutlich schneller und schoss aus 20 Metern ein.

Welpers Tor ließ etwa 20 Minuten auf sich warten. Dann spielte Tim Dudda einen Freistoß aus dem linken Halbfeld hoch in den Strafraum hinein, Tim Wasserloos kam ungestört zum Kopfball, er köpfte ins Zentrum und dort schoss Marc Kaulitzky die Kugel aus wenigen Metern mit aller Gewalt ins Netz.

Individuelle Klasse blitzt bei beiden Teams auf

Das 1:1 zur Pause spiegelte den Verlauf der Partie richtig wider. Die individuelle Klasse blitzte bei beiden Teams immer wieder auf, dennoch wirkte das Spiel sehr zerfahren und hektisch.

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Nur wenige Minuten nach Wiederbeginn jubelten wieder die Dortmunder. Marco Bakenecker und Mark Heinrich guckten Kimaz Hamza zu, griffen nur halbherzig ein und der schnappte sich den Ball und erzielte sein zweites Tor.

Kaum Platz für die SG Welper vor dem gegnerischen Tor

Die Welperaner, die sonst so strukturiert ihren Plan verfolgen, kamen auch in der zweiten Hälfte nicht in Fahrt, sie fanden nicht ihren normalen Rhythmus. Türkspor stand nun tief und machte es den Gastgebern aber auch sehr schwer.

In Minute 73 pfiff sich Schiedsrichter Nosing wieder in den Mittelpunkt. Nach einem diesmal eher harmlosen Foulspiel von Kaulitzky zeigte er dem Mittelfeldspieler die Gelb-Rote Karte. „Das war wirklich einer überharte Entscheidung“, sagte Welpers Trainer Seung-Man Hong. „Das habe ich nicht nachvollziehen können.“

Welper versucht in Unterzahl, noch einmal Druck aufzubauen

So haben sie gespielt

SG Welper – SV Türkspor Dortmund 1:2

Tore: 0:1 Kimaz Hamza (16.), 1:1 Marc Kaulitzky (37.), 1:2 Kimaz Hamza (48.).

Welper: Möllerke, Heinrich
(90. Pemöller), Kaulitzky, Bakenecker, Bastürk (57. Najdanovic), Wasserloos, Rast, Akyildiz (72. Dalgic), Krawinkel, Grumann, Dudda.

In Unterzahl versuchten die Grün-Weißen noch einmal Druck aufzubauen, doch es fehlten die klaren Torchancen. Spätestens beim Abschluss stellten die Dortmunder einen Fuß in den Weg. Ein Standard hätte der Ausweg sein können, doch einen Freistoß aus 18 Metern in zentraler Position schoss SG-Angreifer Tim Wasserloos in der Nachspielzeit in die Mauer und auch im Nachschuss verhedderte sich die Kugel im Beinengewirrwarr des Strafraums.

„Wir haben viel versucht, aber Türkspor hat uns heute nicht zu unserem Spiel kommen lassen und war einen Tick besser“, sagt Hong.

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