Sprockhövel. Der SC Obersprockhövel drehte im Finale des Kreispokals zwar einen 0:2-Rückstand, doch der TuS Ennepetal kam danach auch noch einmal zurück.

Als Schiedsrichter Patrick Lepperhoff das Spiel nach 92 Minuten abpfiff, sanken einige Fußballer des SC Obersprockhövel enttäuscht zu Boden. Es war ein ganz enges Ding, was sie da gerade verloren hatten. Das Finale des Kreispokals gegen den Oberligisten TuS Ennepetal, der vom Hattinger Alexander Thamm trainiert wird und der sich knapp mit 4:3 den Pokal schnappte.

Das Spiel lief in der ersten Halbzeit überwiegend in eine Richtung, der Oberligist kontrollierte die Partie und baute seine Angriffe aus einer sicheren Abwehr heraus auf. Die erste gefährliche Chance gab es nach drei Minuten, der gegnerische Stürmer zielte aber nicht genau genug. Doch der TuS näherte sich langsam über saubere Pässe oder auch mal scharfe Bälle auf die Flügel dem Obersprockhöveler Tor.

Patrick Dytko trifft für Obersprockhövel erst nur die Latte

Wobei der SCO auch immer mal durch einen schnellen Angriff nach vorne kam. So ließ Niklas Niedergethmann einen Gegenspieler leicht aussteigen und bediente in der Mitte Moritz Schrepping, dessen Abschluss allerdings noch geblockt wurde. Als Patrick Dytko einmal über links in den Sechzehner drang und einen Verteidiger vernaschte, traf er nur die Latte. Einen Schuss von Niedergethmann parierte TuS-Keeper Florian Schneider später. Und einmal pfiff der Schiedsrichter einen Vorteil des SCO ab.

SC Obersprockhövel unterliegt TuS Ennepetal im Pokalfinale

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© Hendrik Steimann
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Der Rest kam von Ennepetal, was sich näher an das Tor heran spielte. Dennoch fand Trainer Thamm im Endeffekt nicht, dass sein Team mehr Ballbesitz hatte. Ein Kopfball landete knapp über der Latte auf dem Tornetz, dreimal war zudem SCO-Torhüter Aaron Kuhlmann zur Stelle, als ihn die Stürmer aus der Klutertstadt prüften. In der 29. Minute ging es aber alles recht schnell. Ein Pass von der rechten Seite nahm Masahiro Enjo kurz an und zog direkt ab, Kuhlmann hatte bei dem platzierten Schuss keine Chance.

Ein Ruck geht nach der Halbzeit durch die Wasilewski-Elf

„Ich habe den Jungs in der Kabine gesagt: Wenn wir verlieren, dann spielerisch“, so SCO-Trainer Robert Wasilewski. Er hatte früh ausgemacht, dass die Gegner oft mit langen Bällen nach vorne kamen und dann gefährlich wurden. Zunächst aber legten sie das zweite Tor nach, der Ball gelangte dieses Mal aus dem Zentrum heraus in den Sechzehner und ein Gegner schaltete blitzschnell. Doch dann ging ein Ruck durch die Mannschaft der Obersprockhöveler.

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Von Yannick Westerkamp, Hendrik Steimann und Joel Klaas

Die größten Chancen in der zweiten Halbzeit gehörten ihnen. Mit viel Tempo ging es diesmal besser nach vorne, da Ennepetal sich nach der Zwei-Tore-Führung nicht hinten reinstellte. So waren Räume da, die vor allem die Flügelflitzer Dytko und Niedergethmann ausnutzten. Dytko verkürzte, allerdings durch einen ruhenden Ball. Seinen Freistoß aus halblinker Position bekam der TuS-Torwart nicht mehr ganz zu greifen und so landete er im Netz.

Der SC Obersprockhövel dreht das Spiel kurzzeitig

Dann ging es über Mert Özkan schnell auf Niedergethmann, der rechts im Strafraum abzog und dem Ennepetaler Schlussmann die Kugel durch die Beine schoss. Großer Jubel beim SCO, der plötzlich zurück im Spiel war. Und es ging noch weiter, die größte Jubeltraube direkt an der SCO-Bank folgte noch. Niedergethmann flankte den Ball von rechts auf Höhe des langen Pfostens, wo ihn Dytko annehmen und in Ruhe zielen konnte. Etwas abgefälscht trudelte das Spielgerät in die rechte untere Torecke. Obersprockhövel führte und wollte noch mehr, doch sowohl Özkan als auch Schrepping verpassten es, die Führung auszubauen.

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Hinten gingen die SCO-Verteidiger konsequent, aber auch hart zur Sache. Als ein Ennepetaler von gleich vier Obersprockhövelern umzingelt wurde, kam er im Strafraum zu Fall – Elfmeter. Rechts unten rein, 3:3. Zehn Minuten später ging erneut ein TuS-Stürmer im Strafraum zu Boden, als ihn Luis Monse bearbeitete. Erneut zeigte der Unparteiische auf den Punkt, erneut verwandelte Ennepetals Leon Enzmann, diesmal links unten.

TuS Ennepetal vergibt in der Schlussphase eine Großchance

Es war in der Schlussphase der SCO, der nach vorne drückte. Ab und zu gab es für Ennepetal noch einen Konter, eine Großchance vergab der Oberligist dabei fahrlässig. Doch auf der Gegenseite wollte die Kugel auch nicht mehr ins Tor. So setzte sich doch der Favorit aus Ennepetal durch.

Obersprockhövels Trainer Robert Wasilewski lobte seine Elf für die gute Leistung gegen den Oberligisten.
Obersprockhövels Trainer Robert Wasilewski lobte seine Elf für die gute Leistung gegen den Oberligisten. © WAZ | Hendrik Steimann

„Wir sind zurückgekommen, dafür muss ich meine Mannschaft loben. Es war kein Zufall. Ich bin mit der Leistung trotz der Niederlage zufrieden. Leider hat heute die bessere Mannschaft verloren, läuferisch und kämpferisch haben wir überzeugt. Wir hoffen aber, dass wir diese Leistung mit in die Meisterschaft nehmen können“, resümierte Wasilweski nach dem Spiel. Etwas traurig ist der Verein, dass er nicht im Westfalenpokal mitspielt, der für den Trainer „ein schöner Zusatz gewesen wäre“.

Alexander Thamm schätzt den SCO wie einen Oberligisten ein

Dort spielt nun der TuS Ennepetal, dessen Trainer Thamm sich über den Sieg freute und den Gegner ohnehin nicht als Underdog einschätzte. „Heute haben zwei Oberliga-Teams gegeneinander gespielt. Meine Mannschaft ist hinterher noch einmal zurückgekommen und hat gewonnen. Wie viele Spiele gehen nach einer 2:0-Führung noch 3:2 aus? Umso bemerkenswerter ist es, wie meine Jungs aufgetreten sind. Wir waren vor allem klar im Kopf. Tor schießen haben wir heute gut gemacht, Tore zu verteidigen leider nicht so gut. Aber als Mannschaft haben wir uns dagegen gestemmt“, so der Hattinger.

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Die Teilnahme am Westfalenpokal sieht er mit Blick auf seinen großen Kader als gute zusätzliche Möglichkeit, den Spielern Einsätze zu geben. „Es ist für die Jungs schön, wenn wir einen Wettkampf mehr bestreiten können. Daher nehmen wir das gerne mit“, so Thamm.

So haben sie gespielt

TuS Ennepetal – SC Obersprockhövel 4:3

Tore: 1:0 Masahiro Enjo (29.), 2:0 Nils Nettersheim (46.), 2:1 Patrick Dytko (FS/49.), 2:2 Niklas Niedergethmann (58.), 2:3 Patrick Dytko (65.), 3:3, 4:3 Leon Enzmann (FE/76., 82.).

TuS: Schneider, Gerding (90. Siepmann), Hupka, Bettersheim, Matten, Brauer, El Youbari (61. Enzmann), Yasar, Enjo (70. Külpmann), Gallus, Frölich.

SCO: Kuhlmann, Seitz, Monse, Budde, Gremme, Wasilewski (19. Özkan), Fabritz (77. Diame), Niedergethmann, Dytko, Sow (84. Diaby), Schrepping.