Hattingen/Sprockhövel. In den Hallen in Hattingen und Sprockhövel haben die ersten Testspiele stattgefunden, weitere sind in Planung. Doch nicht überall mit Zuschauern.

Lange haben die heimischen Handballer nur ein übliches Training in den wieder geöffneten Sporthallen absolviert, um sich so langsam auf die Saison vorzubereiten, die in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie erst im Oktober beginnt. Um Spielpraxis zu bekommen, sind zuletzt schon erste Testspiele gelaufen. Am Dienstag empfängt die DJK Westfalia Welper den Ruhrbogen Hattingen – sogar vor einigen Zuschauern.

In diesen Zeiten ist es nicht einfach, Zuschauer in die Hallen einzuladen. Auf einem Sportplatz an der frischen Luft ist die Infektionsgefahr laut Experten geringer als in einem geschlossenen, wenn auch belüftetem Raum. Doch die Vereine dürfen bei entsprechender Vorlage eines Hygienekonzeptes auch Testspiele mit wenigen Zuschauern bestreiten. In höheren Ligen beginnt die neue Meisterschaftsrunde zudem schon eher als für die Teams in Hattingen und Sprockhövel.

DJK Westfalia Welper hat Konzept entwickelt

Für die Qualifikationsspiele der Jugendteams und die Testspiele der Senioren hat die DJK Westfalia Welper ein Hygienekonzept entwickelt. Danach dürften jeweils 15 Personen je Mannschaft auf den Zuschauerrängen mit dabei sein. Zum ersten Mal im Falle der Senioren am Dienstagabend gegen Ruhrbogen Hattingen (Anwurf: 19.30), danach am Donnerstag gegen den VfL Brambauer (19.30 Uhr), jeweils in der Halle Marxstraße.

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In dem Konzept ist beschrieben, wie sich Sportler und Zuschauer verhalten müssen, welche Eingänge sie nutzen dürfen und dass Menschenansammlungen vor und nach den Spielen zu vermeiden sind. Die Hände werden bei Ein- und nach Austritt der Halle desinfiziert, die Zuschauer haben gekennzeichnete Plätze und sollen – ähnlich wie bei Restaurantbesuchen – bis zum Platz eine Maske tragen, die sie dort absetzen dürfen.

Vereine stehen in Kontakt zur Sportverwaltung

Für das Konzept stand der Verein mit der Sportverwaltung der Stadt Hattingen in Kontakt. „Dort beantragen sie die Spiele und erhalten eine Genehmigung für die Durchführung des Spiels in der jeweiligen Sporthalle. Je nach Hallengröße sind laut der aktuellen Coronaschutzverordnung unter Einhaltung des Mindestabstands von 1,50 Meter bis zu 300 Zuschauer zugelassen. Die maximale Zahl der Zuschauer variiert von Halle zu Halle“, erklärt Stadt-Sprecherin Jana Golus.

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Auch der Ruhrbogen Hattingen hat Kontakt zur Verwaltung aufgenommen, er möchte demnächst auch Heimspiele mit Zuschauern bestreiten, sofern dies bei der Entwicklung der Corona-Pandemie möglich ist. „Wir sollten nur aufpassen, dass wir uns nicht überfrachten. Viele wollen wahrscheinlich nach langer Zeit wieder mal ein Spiel sehen“, vermutet Handball-Abteilungsleiter Volker Schmuck. Er möchte sich am Dienstag das Konzept der Welperaner ansehen und dann erneut mit der Stadt in Verbindung treten. Desinfektionsmittel und Einmalhandschuhe hätte der Verein bereit und würde notfalls Zuschauern auch Masken auslegen.

TuS Hattingen und TSG Sprockhövel vorerst ohne Zuschauer

Der TuS Hattingen hatte sich dazu entschieden, in der Vorbereitung auf Zuschauer zu verzichten. Auch die TSG Sprockhövel , die Corona-bedingt mit der Herrenmannschaft in die Kreisliga aufgestiegen ist, wartet noch ab. „Für die Meisterschaft wollen wir erst ein Konzept mit Zuschauern entwickeln, wenn es die Lage zulässt. Das haben wir aber noch nicht gemacht, da wir warten, ob die Saison beginnen kann“, erklärt Benjamin Hilgenstock, Abteilungsleiter der TSG-Handballer. Geplant seien derzeit dennoch Testspiele.

In Sprockhövel sprechen sich die Vereine mit dem Stadtsportverband ab, wenn sie ihre zugeteilten Spielstätten nutzen möchten – egal ob für ein Training oder auch ein Testspiel. Diese Absprache ist mit der Stadt Sprockhövel getroffen worden. Bei der Zentralen Gebäudebewirtschaftung (ZGS), die für die Sportstätten zuständig ist, seien aber noch keine Anfragen eingegangen.

Leiter der ZGS Sprockhövel ist skeptisch

ZGS-Leiter Ralph Holtze ist ohnehin skeptisch. „Die Frage ist, ob in der Corona-Zeit überhaupt Zuschauer zugelassen werden sollen“, sagte er. Eine Möglichkeit bestünde seiner Meinung nach am ehesten in der Glückauf-Halle, der TSG-Spielstätte, wo Zuschauer separat zu den Sportlern auf einer höher gelegenen Tribüne mit Abstand sitzen könnten. Dort wäre der getrennte Ein- und Ausgang auch kein Problem.

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In der Sporthalle in Haßlinghausen, der Heimspielstätte des HC Hasslinghausen , sieht Holtze die Lage kritisch: „Dort könnten die Zuschauer nicht einfach durch das im Vorraum eingerichtete Briefwahlbüro laufen, es ist schwierig. Auch die Belüftung, die in den Hallen in Sprockhövel generell kein Problem ist, wäre dort etwas aufwendiger.“

HC Hasslinghausen möchte sich auf früher geplante Saison vorbereiten

Der HCH möchte gerne mit Zuschauern Testspiele bestreiten, bevor die Saison beginnt, die aktuell sogar noch für Mitte September im Kreis Wuppertal-Niederberg angesetzt ist. „Die Tribüne ist natürlich direkt neben dem Spielfeld und wir müssten Ordner abstellen, wenn wir dann einen Seiteneingang benutzen. Dass es auf diesem Weg allein gehen würde, haben wir seitens der Stadt aber noch nicht gehört“, sagt HCH-Geschäftsführer Klaus-Dieter Hiedels. Ein Konzept besteht mit Zuschauern für die Meisterschaft.