Sprockhövel. Das Aufeinandertreffen der beiden Sprockhöveler Teams steht nicht nur in sportlicher Hinsicht unter besonderen Vorzeichen. Der SCO-Trainer warnt.

Der SC Obersprockhövel will gewinnen, die TSG Sprockhövel hat viel zu verlieren. Die Ausgangspositionen vor dem Sprockhöveler Kreispokalderby (Di., 19.30 Uhr, Hyundai-Smolczyk-Arena) könnten kaum unterschiedlicher sein.

Der Druck lastet auf den favorisierten Niedersprockhövelern, die immerhin zwei Ligen über den Gastgebern spielen. Der Motivationsvorteil liegt aber beim SCO.

SCO-Trainer Robert Wasilewski hat eine lange TSG-Historie, auch viele seiner Spieler haben eigene Erfahrungen bei den Blauen gemacht.
SCO-Trainer Robert Wasilewski hat eine lange TSG-Historie, auch viele seiner Spieler haben eigene Erfahrungen bei den Blauen gemacht. © Funke Foto Services GmbH | Fischer

18 Spieler des aktuellen Kaders des Fußball-Landesligisten SC Obersprockhövel stammen aus Sprockhövel, einige davon trugen schon die Farben des großen Stadtrivalen, und auch SCO-Trainer Robert Wasilewski hat einer schillernde TSG-Vergangenheit als Spieler und als Coach.

Dem ehemaligen Verein ein Bein zu stellen, dürfte in diesem Derby eine Extra-Motivationsquelle sein, doch Coach Wasilewski warnt vor Übermut. „Unbedingt etwas Besonderes zu machen, ist der erste Schritt zur Niederlage“, erklärt er. „Wir haben viele gute Einzelspieler, doch wir müssen vor allem als Mannschaft agieren. Außerdem brauchen wir die nötige Lockerheit.“

TSG-Coach Balaika will seinen Spielern die Wichtigkeit klar machen

Außerordentliche Methoden, das Feuer in den Spielern zu entfachen, wird Wasilewski also nicht brauchen. Sein Gegenüber, TSG-Trainer Andrius Balaika, hat es hingegen nicht so einfach.

„Viele meiner Spieler hatten zuvor nichts mit diesem Derby zu tun, die meisten wissen nicht einmal, wo Obersprockhövel überhaupt liegt“, erklärt Balaika. „Ich werde ihnen aber klar machen, dass es ein Prestigeduell ist. Als Favorit kann man in diesem Spiel eigentlich nicht viel gewinnen, aber das müssen wir annehmen. Wir sind aber froh, jetzt schon ein Pflichtspiel bestreiten zu können.“

FC Wetter oder die SpVg. Hagen wartet im Halbfinale

Der Trainer der TSG Sprockhövel, Andrius Balaika, freut sich auf ein frühes Pflichtspiel in der Saisonvorbereitung.
Der Trainer der TSG Sprockhövel, Andrius Balaika, freut sich auf ein frühes Pflichtspiel in der Saisonvorbereitung. © Biene Hagel / FUNKE Foto Services

Der Sieger des Pokalderbys zieht in das Kreispokal-Halbfinale ein. Im Semifinale wartet dann entweder Bezirksligist FC Wetter oder Westfalenliga-Aufsteiger SpVg. Hagen, die am Donnerstag aufeinandertreffen.

Personell sind die Sprockhöveler als auch die Obersprockhöveler gut aufgestellt, die in der Vorbereitung üblichen Wehwehchen und Blessuren gibt es auf beiden Seiten, doch beide Trainer können auf eine große Auswahl zurückgreifen.

Die Generalproben vor dem Pokalspiel gingen bei der TSG und beim SCO daneben. Die Blauen verloren 2:5 gegen Hilden, und der SCO unterlag Schwarz-Weiß Wattenscheid 1:4. „Im Derby werden wir aber eine ganz andere Mannschaft erleben“, kündigt SCO-Coach Wasilewski an.

SC Obersprockhövel will lange Warteschlangen verhindern

Das Ortsduell ist nicht nur sportlich etwas Besonderes, auch die Vorkehrungen in Zeiten der Corona-Pandemie sind speziell. Den Zuschauern, die gebeten werden, so früh wie möglich an der Platzanlage zu erscheinen, stehen zwei Eingänge zur Verfügung, um lange Warteschlangen zu vermeiden.

„Wir dürfen maximal 300 Zuschauer hineinlassen und wir rechnen damit, dass wir diese Marke erreichen werden“, sagt Jörg Niedergethmann, Sportlicher Leiter des SCO. „Wir bitten die Leute, Abstand zu halten, beim Betreten der Anlage eine Maske zu tragen und das Desinfektionsmittel zu nutzen.“ Zudem hat der SCO gleich drei Verkaufsstände aufgebaut, die sowohl Essen als auch Getränke anbieten werden.

„Es wird Platz- und Abstandsmarkierungen geben. Das Zusammenstehen von größren Gruppen ist nicht erlaubt“, ergänzt Niedergethmann.

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