Sprockhövel. Nach gutem Start in die Saison fehlen Stammspieler und Punkte. In schwieriger Phase hält sich die Baumhof-Elf dennoch über der Gefahrenzone.

Eine Saison mit sehr gemischten Gefühlen liegt hinter der TSG Sprockhövel. Sie startete gut in die Oberliga, ließ dann allerdings nach und trat lange Zeit auf der Stelle, ehe es wieder ein Aufflammen gab. Mit am Ende Platz 15 muss Sprockhövel einfach einen Haken an die Spielzeit setzen.

Die Ausgangslage

Es begann wie oft in den vergangenen Jahren im Baumhof: mit einem Umbruch und einer neu formierten Mannschaft, die sich auf das Oberliga-Niveau vorbereiten musste. Die TSG wusste nicht, wo sie steht und wie sie sich, aber auch die Gegner, in der Liga einschätzen kann.

Etwas nachjustieren mussten die Sprockhövelern noch und vor dem Start der Meisterschaft verletzten sich mit Ali Merhi und Musa Dlyar zwei Verteidiger. Auf der Position war die TSG nicht sehr flexibel besetzt.

Der Start

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Die Elf von Trainer Andrius Balaika zeigt zu Beginn der Oberliga-Runde ihr Potenzial und hinterlässt in den Partien gegen die Mannschaften, die sich in die obere Tabellenregion einnisten, einen positiven Eindruck. Gegen Regionalliga-Absteiger Kaan-Marienborn feiert die TSG einen 4:2-Auftakterfolg, dazu gibt’s gegen den FC Gütersloh beim 1:1 einen Punkt und drei gegen die Bundesliga-Reserve des SC Paderborn (1:0) und den späteren Aufsteiger Rot Weiss Ahlen (2:1).

Auch die Sportfreunde Siegen werden nach überzeugender Leistung mit 3:0 nach Hause geschickt. „Die ersten Spiele waren okay, aber wir hätten noch mehr Punkte holen müssen“, blickt Balaika zurück. Denn dabei waren auch Niederlagen, zum Beispiel gegen den Tabellennachbarn ASC Dortmund (1:3).

Höhen und Tiefen

Dass nicht alle Spiele mit positiven Erlebnissen enden, war dem Trainer klar. Doch er hat nicht damit gerechnet, dass es – auch aufgrund der personellen Ausfälle, wie er sagt – neben den Höhen auch viele Tiefen gibt. „In unserer Schwächephase haben Schlüsselspieler wie Ibrahim Bulut gefehlt“, erinnert sich Balaika und denkt nicht gerne daran zurück, wie seine Truppe dadurch in der Tabelle nach unten rutschte. Es gab entgegengesetzte Ergebnisse, zweimal eine 0:3-Niederlage etwa, gegen Schermbeck und Herne.

Die Gefahrenzone

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Plötzlich war Sprockhövel direkt vor der Abstiegszone angelangt, belegte aber keinen der gefährdenden Ränge. Auch nicht, weil Konkurrent Westfalia Herne aufgrund der Insolvenz neun Punkte abgezogen wurden. „Wir haben in der Phase mit etwas Pech ein paarmal in Folge verloren. Das spielte in den Köpfen der Spieler eine Rollte. Man fällt in ein Loch, da ist es schwer, hinauszukommen“, weiß Balaika.

Doch das schaffte die TSG zumindest teilweise, durfte zwischendurch auch nochmal jubeln, beim Flutlichtsieg über den TuS Ennepetal beispielsweise (2:1).

Die Rückrunde

Es gab in den restlichen Spielen bis zum Saisonabbruch allerdings keinen Sieg mehr, nur einen Punkt beim 1:1 gegen den ASC Dortmund. „Da hätten wir den Sack eher zumachen müssen, haben lange geführt und kurz vor Schluss den Ausgleich bekommen“, ärgert sich Balaika. Er war sich sicher, dass es dennoch wieder eine Wende geben wird. Doch der Sport rückte dann schnell in den Hintergrund und er machte sich andere Gedanken.

Die Perspektive

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Der Trainer sieht seine Mannschaft für die neue Oberliga-Saison jedoch gut aufgestellt. Die Kaderplanungen seien so gut wie abgeschlossen. „Wenn uns noch ein Kracher auf dem Markt begegnet, werden wir vielleicht nochmal zugreifen“, sagt er dennoch. Torjäger Felix Casalino muss auf jeden Fall ersetzt werden. Nachgelegt wurde vor allem auf den Verteidigerpositionen.

„Da waren wir in der vergangenen Saison nicht breit genug aufgestellt und mussten reagieren. Nun sind wir auf der Position gut besetzt“, so Balaika, der auch merkte, dass es personell manchmal eng wurde, sollten einige Spieler angeschlagen oder gesperrt sein. „Wir hoffen, dass wir in der nächsten Saison nicht so viel Pech haben wie in der abgelaufenen.“

Balaika fordert robustere Spielweise seiner Mannschaft

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Viel mitnehmen könne der Trainer sonst gar nicht aus der Corona-Saison. Eines fiel ihm aber doch auch: die Spielweise gegen robuste Gegner war häufig nicht effektiv. Der TSG fehlte es selbst an Robustheit, was durch die Zugänge nun verändert wurde. „Das war unser Manko, wir haben immer den Kürzeren gezogen und müssen mehr dagegenhalten“, fordert Balaika.