Hattingen. Die Grün-Weißen haben in der abgelaufenen Spielzeit ihre Stärke auf dem Platz demonstriert. Ganz ohne Patzer ging es aber auch nicht.

Der Saisonabbruch, der durch die Corona-Pandemie unumgänglich war, hinterließ die Sportgemeinschaft Welper lange Zeit mit vielen Fragezeichen. Der Fußball-Bezirksligist kämpfte in der Spielzeit um den Aufstieg in die Landesliga und wurde erst wenige Tage vor dem Corona-Stopp von Schwarz-Weiß Wattenscheid von Platz eins verdrängt.

Nach vielen Wochen des Wartens stand dann aber fest, dass das Team von Trainer Seung-Man Hong als Herbstmeister zusammen mit Spitzenreiter Wattenscheid den Sprung in die höhere Liga wagen kann.

Der große Umbruch

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Vor der Spielzeit stellten die Grün-Weißen einmal alles auf null. Mit Seung-Man Hong kam ein neuer Trainer und mit ihm gleich 16 neue Spieler, darunter Regional- und Oberliga-erfahrene Akteure wie Max Claus und Tim Dudda. Allerdings verließen die SG auch Spieler, die noch in der Vorsaison feste Größen waren.

Mit Ex-Trainer Thorsten Kastner wechselten Leistungsträger Tolga Dilek und Nikolai Nehlson zum Liga-Konkurrenten TuS Heven. „Die Kaderzusammenstellung war schon spannend“, sagte Seung-Man Hong. „Schnell haben wir aber gemerkt, dass die Chemie zwischen den Spielern auf und neben dem Platz stimmt. Das war enorm wichtig.“

Der Start

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Von Hendrik Steimann und Yannick Westerkamp

Die Findungsphase war also schnell abgeschlossen, zum Auftakt gab es direkt ein Wiedersehen mit Ex-Coach Kastner und den Ex-Kollegen Dilek und Nehlson. Bis kurz vor Schluss lagen die Grün-Weißen mit 1:2 in Rückstand, doch dann drehten sie die Partie und gewannen mit 3:2. Das war der Auftakt zu einer eindrucksvollen Siegesserie von acht Spielen, die die SG in der Tabelle ganz nach vorne katapultierte.

Die Schwächephase

Als einige Mannschaften der Liga schon damit rechneten, dass Welper einen Durchmarsch hinlegen würde, patzte das Hong-Team auf einmal. So unterlag die SG im Heimspiel dem TuS Harpen 2:4. „Mit diesem Spiel hat die Konkurrenz gemerkt, dass wir doch nicht unschlagbar sind“, erklärt Hong. „Und wir wurden auch nervös und haben unsere Form verloren.“

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Die Welperaner verloren dann gegen Weitmar 45 und ließen Punkte beim Hattinger Derby gegen den TuS liegen (1:1). Der Vorsprung des Tabellenführers Schmolz bis auf wenige Zähler zusammen. Auch der Rückrundenstart, der noch im Jahr 2019 ausgetragen wurde, ging daneben. Heven rächte sich für die Hinspielpleite und siegte 3:2.

Frische Impulse

In der Winterpause reagierte die SG Welper auf eine kleinere Verletzungsmisere und verstärkte sich mit drei neuen Spielern. Mark Heinrich, Daniel Wnuk und Tim Wasserloos stießen zum Kader hinzu. „Mark hat uns mit seiner Erfahrung sofort gut getan“, sagt Hong. „Tim hatte sich leider in der Vorbereitung verletzt, kam dann aber noch heran und hat schon ein paar wichtige Tore geschossen.“ Außerdem gewann die SG Welper sowohl den WAZ-Pokal als auch die Hattinger Stadtmeisterschaft.

Das Spitzenspiel

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Anfang März kam es dann zum großen Spitzenspiel zwischen Verfolger Wattenscheid und Spitzenreiter Welper. Bei ungemütlichem Wetter auf dem holprigen Ascheplatz entwickelte sich ein intensives Kampfspiel. „Das kam unserer Mannschaft, die ja versucht, alles fußballerisch zu lösen, überhaupt nicht entgegen“, sagt Coach Hong.

Lange Zeit hielten die Welperaner ein 0:0, doch zehn Minuten vor Abpfiff passte die Verteidigung bei einem Eckstoß nicht richtig auf und Wattenscheid erzielte die Führung, das zweite Tor der Gastgeber fiel letztlich noch in der Nachspielzeit.

Neuer Mut und abruptes Ende

„Nach dem Wattenscheid-Spiel waren wir erst einmal geknickt“, so Hong. Doch schnell schöpfte Welper neue Hoffnung. Wattenscheid ließ direkt federn und die Grün-Weißen fegten die SG Herne mit 7:0 vom Feld. „Da haben wir uns geschworen, dass wir Wattenscheid einen Aufstiegskampf bis zum Schuss bieten würden“, erklärte Hong.

„Doch Corona hat uns dann gestoppt. Ich bin davon überzeugt, dass wir Wattenscheid ein enges Rennen geboten hätten.“