Dortmund / Hattingen. Corona-bedingt endet die Saison vorzeitig, auch für die Teams aus Hattingen & Sprockhövel. Einige steigen auf, der TuS schafft etwas einmaliges.

Die Mitteilung, die der Handballverband Westfalen am Sonntagnachmittag veröffentlichte, war keine Überraschung mehr: Die bislang nur unterbrochene Handballsaison 2019/20 wird auch in Westfalen wegen der Coronavirus-Pandemie vorzeitig beendet.

Damit folgte der Verband den Empfehlungen des Deutschen Handball-Bundes und dem Beispiel der meisten anderen Landesverbände – der niederrheinische Verband hatte diesen Schritt zum Beispiel schon vor Ostern vollzogen. Die Beschlüsse des Verbands setzt auch der Handballkreis Industrie um.

Damit ergeben sich folgende Ergebnisse für die Teams aus Hattingen und Sprockhövel:

  • Verbandsliga Männer: 6. TuS Hattingen, 21:17 Punkte.
  • Bezirksliga Männer: 6. TuS Hattingen II, 20:18 Punkte; 11. Westfalia Welper 16:22 Punkte.
  • Bezirksliga Frauen: 13. DJK Westfalia Welper 10:28 Punkte.
  • Kreisliga Männer: Die zweiten Herren der DJK Westfalia Welper belegen mit 5:33 Punkten zwar den letzten Platz der Kreisliga, steigen aber nicht ab. TuS Hattingen III belegt Platz fünf (1919(, Ruhrbogen wird Neunter (15:23 Punkte).
  • Kreisliga Frauen: Die TSG Sprockhövel ist Siebter (5:19 Punkte).
  • 1. Kreisklasse Männer: Die Herren der TSG Sprockhövel erhalten als Vierter der 1. Kreisklasse ein Aufstiegsrecht (22:18 Punkte). Westfalia Welper hatte die dritte Mannschaft vor dem Saisonabbruch zurückgezogen – diese steht damit trotzdem als Absteiger fest.
  • 2. Kreisklasse Männer: Ruhrbogen Hattingen II wird Vierter (24:14), Sprockhövel II (19:19).
  • 3. Kreisklasse Männer: Der HSC Welper steigt mit 27:7 Punkten auf, Ruhrbogen II wird mit 4:30 Punkten Zwölfter und Letzter.
  • Kreisklasse Frauen: Ruhrbogen Hattingen belegt Platz neun mit 5:21 Punkten.

Westfalia Welper bleibt mit Männern und Frauen in der Bezirksliga

Für die höherklassigen Hattinger Teams halten sich die sportlichen Konsequenzen im Rahmen: Die Reserve des TuS Hattingen belegt in der Bezirksliga den sechsten Platz mit einer positiven Punktausbeute von 20:18 Punkten. Die DJK Westfalia, die rein rechnerisch noch um den Klassenerhalt kämpfte, belegt den elften Platz mit 16:22 Zählern.

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Auch die Frauen der DJK Westfalia dürfen für eine weitere Bezirksliga-Saison planen. Das Verbandsliga-Team des TuS Hattingen, das zur neuen Spielzeit von Kai Henning trainiert wird, belegt in der Schlusstabelle den sechsten Platz mit der positiven Ausbeute von 21:17 Zählern.

Verbandsliga: TuS Hattingen bezwingt als einziges Team Meister Bommern

Der scheidende Uli Schwartz und sein Team haben dabei trotzdem etwas Einzigartiges geschafft.

Denn während die Abbruchmeldung für die Hattinger Teams vor allem eine Vollzugsmeldung war, durfte anderswo gejubelt werden: Der TuS Bommern ist wieder Oberligist. Beeindruckende 36:2 Punkte sammelte der TuS, der einzige Fleck auf der Bommeraner Weste war das Spiel in der Kreissporthalle am 1. März. Zu weiteren Nachbarschaftsduellen zwischen TuS und TuS wird es vorerst höchstens im Kreispokal kommen.

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Bommerns sportlicher Leiter Thomas Hitzemann war trotz der Umstände stolz: „Das war eine Riesensaison. Die Hinrunde zu Null, erst das vorletzte Spiel verloren. Ingo hat die Mannschaft super eingestellt, aber die Spieler haben auch immer richtig viel geackert, im Training und auf der Platte und haben es immer super umgesetzt.“

Verband geht großzügig mit der Aufstiegsregelung um

Neben Bommern darf auch der neun Punkte zurückliegende Verfolger VfL Eintracht Hagen II aufsteigen. Mit dem Saisonabbruch gab der Verband nämlich auch die Regelungen für Auf- und Abstieg bekannt – und wollte dabei jedem Team gerecht werden.

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„Eine Lösung, welche den Tabellenplatz bei vorzeitiger Beendigung sowie nach regulärer Beendigung der Saison 1:1 widergibt, gibt es nicht“, heißt es in der Verbandsmitteilung. „Zu viele Spiele stehen noch aus, welche in ihrem Ausgang nicht vorhersehbar sind und demnach in der Abwägung der unterschiedlichen Modelle keine Berücksichtigung finden dürfen.“ Deshalb werden die Tabellen nach dem Punkteschnitt bestimmt, der Verband ist dabei aber großzügig.

Keine Absteiger und viele Aufsteiger werden für viel Aufwand sorgen

Nicht nur, dass es keine Absteiger gibt – auch die Zahl der Aufsteiger fällt um ein Vielfaches höher aus als vor der Saison geplant. Alle Mannschaften, die noch in der vom Verband definierten Reichweite des Aufstiegs lagen, bekommen eine „Wildcard“ für das Aufstiegsrecht.

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Das führt dazu, dass in einigen Ligen gleich fünf oder sechs Mannschaften aufsteigen dürfen – zum Beispiel auch der Bezirksligafünfte Schalke 04 II mit einem Sieg mehr auf dem Konto als Hattingen II.

Das wird in der kommenden Spielzeit einiges an Organisations-Aufwand vom Verband erfordern – ein Preis, den die Verantwortlichen sicher gerne zahlen, wenn dadurch sportliche Verlierer durch den Saisonabbruch verhindert werden.

Eine weitere Berichterstattung mit Reaktionen zum Saisonabbruch sowie zu den Auswirkungen für die Mannschaften auf Kreisebene folgt.