Sprockhövel. Mit neuem Trainer in neuer Staffel müssen sich die Grün-Schwarzen erst orientieren. Der SCO lässt Effektivität vermissen und zieht die Reißleine.

Es ist eine Saison, die aus rein sportlicher Sicht fast typisch für den SC Obersprockhövel der jüngsten Vergangenheit ist. Die Mannschaft hat den Anspruch, oben mitzuspielen und will aufsteigen, liegt nach der Hinserie allerdings noch nicht ganz auf Kurs und hat zehn Punkte Rückstand auf den Tabellenersten.

Die Ausgangslage

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Die Obersprockhöveler starten mit einem qualitativ hoch besetzten Kader, der sogar noch einmal verstärkt wird. Damit sendet der Klub ein Signal an die Konkurrenz. Der Aufstieg gilt als Wunsch, ohne überstürzt an die Aufgabe heranzugehen. „Wir wollten die Saison ohne Druck auf uns zukommen lassen. Es hatte aber natürlich auch keiner Lust darauf, nach drei bis vier Spielen um die goldene Ananas zu spielen“, sagt der Sportliche Leiter des SCO, Jörg Niedergethmann.

Der Staffelwechsel

Als die neuen Staffeln für die Spielzeit 19/20 eingeteilt wurden, landete Obersprockhövel plötzlich in der Sauerlandstaffel und hatte weite Wege vor sich. Niedergethmann erinnert sich noch genau: „Das war ein totaler Schock für uns. Die Strecken, die wir zurücklegen, ist ein Wahnsinn.“ Ein Vorteil sah der Verein aber doch: der neue Trainer Markus Dönninghaus kannte genau diese Staffel aus seiner vergangenen Tätigkeit beim FSV Gevelsberg. Sportlich gesehen hat der SCO in der Liga sogar theoretisch leichtere Gegner.

Der Start

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Es geht zur ersten weiten Fahrt nach Olpe, der SCO nimmt beim 1:1 nur einen Punkt mit. Durch den zweiten spielfreien Tag wird das Tabellenbild direkt verzerrt. Obersprockhövel ist nur Achter. Es folgen danach die ersten Siege gegen Bad-Berleburg (3:1) und Langenholthausen (5:0).

Die Probleme

Markus Dönninghaus hat es öfter angesprochen und auch Jörg Niedergethmann ist das Problem bekannt: der SCO ist vor dem Tor nicht effektiv genug und hat teilweise auch Probleme, sich gegen tief stehende Mannschaften noch mehr Chancen zu erspielen. „Wir wollen anders spielen und haben dafür trainiert“, sagt der Sportliche Leiter. So gibt es gegen den aktuellen Tabellenführer Borussia Dröschede auch eine 0:1-Niederlage.

Aber auch gegen Teams wie Erlinghausen (1:1) oder Werdohl (2:2) fehlt es an einem Vollstrecker, zumal Knipser Moritz Schrepping lange Zeit noch Probleme am Knie hat. Mit dem Sieg gegen den bis dato unbesiegten Spitzenreiter SpVg Hagen zeigen die Grün-Schwarzen dann aber, was sie können.

Die Trainertrennung

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Dann verliert der SCO plötzlich zweimal hintereinander, gegen SC Drolshagen (0:1) und RW Hünsborn (1:3). „Wir haben Punkte gegen Teams liegen lassen, bei denen wir dachten, dass wir gar nicht verlieren können“, sagt Niedergethmann. Zudem fehlen einige Spieler verletzt. Und der Trainer stellt sich selbst infrage, bietet dem Verein gar die Möglichkeit einer Trennung an. Diesen Schritt geht der Verein dann auch. Bis zum Sommer trainiert Niklas Mack die Mannschaft, Niedergethmann steht ihm zur Seite.

Die Wende

Die Mannschaft ist plötzlich im Training wie verwandelt und schießt den SV Hüsten 5:0 ab. Danach rettet sie zwar nur einen Punkt gegen Menden, siegt aber zum Ausklang der Hinserie auch 3:1 gegen Olpe.

Die Perspektive

Im vergangenen Jahr hatte der SC Obersprockhövel einen größeren Rückstand nach der Hinserie noch aufgeholt. Das ist nun auch wieder das Ziel, auch wenn Niedergethmann es vorsichtig formuliert. Die Verletzten sind zurück, zwei neue mit Lamine Diame und Jonas Seitz dabei. „Jeder muss so viel zeigen, dass er den Sprung in die Stammelf schaffen will“, fordert Niedergethmann. Und vielleicht auch noch den Ligasprung.