Sprockhövel. Die Schlagbaum-Elf hat ein Ausrufezeichen gesetzt und die SpVg Hagen dominiert. Der Siegtreffer durch Felix Gremme fällt erst kurz vor dem Schlusspfiff
Das, was bislang noch keiner anderen Mannschaft in der Landesliga gelungen ist, hat der SC Obersprockhövel am Sonntag geschafft: Im mit Spannung erwarteten Topspiel gegen die SpVg Hagen gingen die Hausherren als verdienter Sieger vom Feld. 2:1 stand es für den SCO, als der Schiedsrichter abpfiff.
87 Minuten zeigte die Uhr bereits an, als Obersprockhövels Linksverteidiger Felix Gremme die Ränge zum Toben brachte. Ein Freistoß von Adrian Wasilewski wurde von Hagens Torwart zentral in den Fünfmeterraum abgewehrt, wo Gremme per Flugkopfball zur Stelle war und den Torwartfehler ausnutzte. Es war der hochverdiente Siegtreffer in einer Begegnung, in der die Dönninghaus-Elf zeigte, welches Potenzial in ihr schlummert.
Obersprockhövel gewinnt fast jeden Zweikamp im Mittelfeld
Mit einer breiten Brust von neun Siegen aus den ersten neun Spielen im Gepäck waren die Gäste nach Obersprockhövel gereist. Im Spiel war davon jedoch wenig zu sehen. Die Grün-Schwarzen gewannen nahezu jeden Zweikampf im Mittelfeld und erspielten sich regelmäßig Torchancen. So kam es dann auch zur verdienten 1:0-Führung durch Dustin Najdanovic, der durch Obersprockhövels Pressing im gegnerischen Sechzehner an den Ball kam und einnetzte.
„Das war unser Machtplan“, sagte SCO-Trainer Markus Dönninghaus. „Pressen, Pressen, Pressen.“ Und das taten sie über die volle Spielzeit. Der Gegner aus Hagen fand keine Lösung gegen die konzentrierte Defensivarbeit der Dönninghaus-Elf. Umso überraschender war deshalb der Pausenstand. Mit 1:1 ging es nämlich in die Kabine, weil Hagens Tim Bodenröder in der 35. Minute ein Geniestreich gelungen war. Der Stürmer kam aus spitzen Winkel an den Ball und hob den aufsetzenden Ball mit dem ersten Kontakt maßgenau über den SCO-Schlussmann Jan Deckenhoff. „Da sieht man, dass Hagen eine enorme individuelle Klasse hat“, sagte Dönninghaus.
Hagen mit nur einer guten Torchance
Der schöne Ausgleichstreffer war jedoch über die gesamte Spielzeit Hagens einzige echte Torchance. Umso bitterer war der Halbzeitstand für den SCO, der in der zweiten Hälfte da weitermachte, wo er aufgehört hatte. Hagen verzweifelte weiter an der SCO-Defensive und zog in den Duellen im Mittelfeld gegen Pascal Fabritz, Adrian Wasilewski und Saliou Sow meist den Kürzeren.
So haben sie gespielt
SC Obersprockhövel – Spielvereinigung Hagen 11 2:1
Tore: 1:0 Dustin Najdanovic, 1:1 (35.), 2:1 Felix Gremme (88.).
SCO: Deckenhoff (46. Kubis), Külpmann, Diaby (70. Jahnke), Budde, Sow, Fabritz, Monse, Özkan (87. Tank), Gremme, D. Najdanovic (84. Denzel), Wasilewski.
Zuschauer: 200.
Die größte Chance auf einen früheren Führungstreffer hatte der eingewechselte Nico Jahnke, dessen Torschuss aus 17 Metern von einem Hagener Verteidiger von der Linie gekratzt wurde. Umso verdienter war am Ende der Siegtreffer, fand auch der SCO-Trainer: „Es war ein hochverdienter Sieg. Wir haben es einzig versäumt, das Tor früher zu machen“, so der Trainer, der vollends glücklich sein konnte mit dem, was seine Mannschaft hier abgeliefert hatte.
Obersprockhövel wird eigenem Anspruch gerecht
„Unser Problem war immer, dass wir nie über 90 Minuten konzentriert waren. Heute waren wir es“, so Dönninghaus. Der Sieg gegen den Spitzenreiter freute ihn besonders, doch er machte auch deutlich: „Das ist unser Anspruch. Dem konnten wir nur zuvor nicht so richtig gerecht werden“, so Obersprockhövels Trainer, der mit dem SCO nun auf dem vierten Platz in der Tabelle steht.