Das Wettschießen im Fernduell mit dem FSV Duisburg gewinnt Niederwenigern nicht – aber es gibt die Extra-Chance auf den Aufstieg.
Es sind nicht die ganz großen Jubelstürme, die ausbrechen, als der Schiedsrichter um Punkt 16.45 Uhr in Niederwenigern abpfeift. Schon länger war klar, wie dieser Spieltag ausgehen würde: Die Sportfreunde qualifizieren sich mit einem 5:0 gegen SV Sonsbeck für die Entscheidungsspiele um den Oberliga-Aufstieg. Der FSV Duisburg siegt 7:0 in Schwafheim und darf direkt Aufstieg feiern – das ist um 16.45 Uhr amtlich.
Doch zwischenzeitlich durften die SFN auf den Direktaufstieg hoffen.
Denn während die Partie in Schwafheim noch nichteinmal lief, stand es schon 1:0 für die Wennischen: Fabian Feldmann hatte einen schönen Ball auf Amin Ouahaalou geschlagen, der Youngster ließ sich von etwaiger Nervosität nichts anmerken: Er machte einen Verteidiger im eins-gegen-eins nass, flankte scharf in die Mitte, wo Fabian Lümmer nur den Fuß hinhalten musste – 1:0 Sportfreunde! Nach nichtmal 90 Sekunden! Damit war der Ton gesetzt.
Gedanken über den Druck habe er sich natürlich schon gemacht, meinte Trainer Jürgen Margref nachher., „aber die Jungs sollten das Spiel angehen wie jedes andere auch, sollten ihre Abläufe beibehalten und möglichst einfach spielen – das haben sie gemacht. Und das frühe Tor hilft natürlich auch.“
Ein einziges Ungeheuer in elf gelb-schwarzen Körpern
Die Sportfreunde spielten eine mitreißende Anfangsphase. Geduldig belauerten sie die Gäste, bis die einen Fehler machten – ein ungenauer Pass, eine etwas missglückte Ballannahme – und schon attackierte Niederwenigern den Gegner wie ein einziges Ungeheuer in elf gelb-schwarzen Körpern.
Nach 13 Minuten fast die Kopie des 1:0, diesmal bediente Ouahaalou Florian Machtemes, der aber am Torwart scheiterte. Bei der nachfolgenden Ecke stand Niklas Lümmer ganz frei, sein Kopfball-Aufsetzer ging Zentimeter daneben. Eine Minute später war es dann so weit.
Balleroberung nach Einwurf Sonsbeck, direktes Umschalten von Machtemes, Abschluss, 2:0. Nach einer Viertelstunde war im Prinzip klar: Den dritten Tabellenplatz würden sich die Sportfreunde nicht mehr nehmen lassen. Im Gegenteil, der Blick geht nach oben, Richtung Platz zwei, Richtung Duisburg – vier Tore galt es aufzuholen. Und die Sportfreunde setzten alles dran, nachzulegen.
Machtemes (im letzten Moment gestoppt), Moreno (zu hektisch geflankt) und Ouahaalou (aus 20 Metern vorbei) hatten das dritte Tor auf dem Fuß. Nach einer schönen Kombination über Marc-André Gotzeina und Fabian Lümmer war des Machtemes per Kopf, der das 3:0 erzielte, mit dem es in die Pause ging. Die Gäste waren komplett überfordert mit den Kontern der Wennischen und mit diesem Ergebnis zur Pause gut verdient. Zwischenstand aus Schwafheim: 1:0 für den FSV. Würde es ein Wettschießen geben?
Niederwenigern legte es jedenfalls drauf an. Doch Moreno und Machtemes scheiterten am SVS-Keeper, der langsam warmgeschossen war. Duisburg machte es in Schwafheim besser, erhöhte innerhalb einer Viertelstunde von 1:0 auf 5:0 und beerdigte das eh für unmöglich gehaltene Szenario, dass die Sportfreunde noch an diesem Sonntag Aufstieg feiern durften.
„Wir haben nach der Pause alles versucht, aber mit den Ergebnissen aus Duisburg war es dann klar“, erklärte Margref, „und wir haben es dann sicherer gespielt.“ Dave Moreno und Flo Machtemes durften mit Blick auf das nächste Spiel früh vom Feld – denn schon am Mittwoch geht es für die SFN zu Hause weiter, gegen Union Nettetal um den Oberliga-Aufstieg (19.30 Uhr).
In der Schlussphase erhöhten Gotzeina und Joker Marius Lünemann mit schöner Direktabnahme noch auf 5:0, dann war Schluss. Der erste Jubel war verhalten, gefeiert wurde dann doch, mit den größtenteils in Gelb gekleideten rund 700 Fans. Denn auch wenn die großen Jubelstürme ausblieben – glücklich und stolz waren die Sportfreunde natürlich, mit Recht.
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