Hattingen. Engelbert Grönebaum ist seit mehr als 50 Jahren in der DJK Westfalia Welper. Am wichtigsten ist dem Kassenwart die Arbeit mit der Jugend.

Der 69-jährige Engelbert Grönebaum hält seit einer kleinen Ewigkeit einem Verein die Treue: DJK Westfalia Welper. Mit dem Ruhestand übernahm er den Posten des Kassenwarts. „Als gelernter Finanzbuchhalter war das naheliegend. Und man wollte mich nicht gehen lassen.“ Doch schon davor engagierte er sich in der Jugendarbeit des Vereins.

„1974 muss ich damit angefangen haben“, erinnert er sich. Damals habe der mittlerweile verstorbene Vorsitzende Heinz Rützler eine Kindergruppe betreut. „Doch er suchte dafür einen Nachfolger.“ Grönebaum habe die Gruppe schließlich übernommen. Ein Wermutstropfen war jedoch die Fahrerei.

Eigentlich wollte Grönebaum lieber Fußball spielen

„Für die Spiele mussten Anfahrten von bis zu 80 Kilometern zurückgelegt werden.“ Aber es hat sich gelohnt: „Wir hatten so gute Leute dabei, dass wir direkt die Kreismeisterschaft gewonnen haben.“ Es ging erfolgreich weiter. Erst mit den Jungenmannschaften. Dann kamen – eher durch Zufall – Mädchenmannschaften hinzu. Dabei wäre Grönebaum beinah nicht Handballspieler, sondern Fußballer geworden – wenn es nach ihm gegangen wäre.

„Doch mein Vater wollte nicht, dass ich einem Fußballverein beitrete“, sagt Grönebaum. „Für ihn war das Verletzungsrisiko zu groß.“ Und so trat Grönebaum im Alter von 13 Jahren der DJK Westfalia Welper bei. Auch die SG Welper unterhielt damals noch ihre Handballabteilung.

„In der Jugendarbeit geht es halt auf und ab“

„Da gab es richtige Lokalderbys.“ Die Handballabteilung der SG ist jedoch Geschichte. „In der Jugendarbeit geht es halt auf und ab“, weiß Grönebaum.

Auch sein Verein musste einige Jahre mit dem TuS Hattingen bei der Jugendarbeit zusammenarbeiten. „Bei der SG Welper ging es nicht mehr auf, obwohl der Verein gute Arbeit geleistet hat. Die Mannschaft war sogar besser als unsere“, sagt Grönebaum. Er dagegen sei nie Leistungsträger gewesen.

Und als seine Jugendarbeit Früchte trug, immer mehr talentierte Jugendliche nachrückten, wechselte er von der ersten in die zweite Mannschaft. Spaß machte ihm der Sport dennoch, egal welcher. Daher ignorierte er auch bald den gut gemeinten Rat des Vaters, kein Fußball zu spielen. „Als ich älter wurde und meine Eltern nicht mehr so einen großen Einfluss auf mich nehmen konnten.“ Gerade im Zuge des Betriebssports spielte er Fußball, Tennis oder Tischtennis. Doch besonders gerne erinnert er sich an die Fahrten zurück.

Die Fahrten waren immer die Highlights

„Mitte der 1970er-Jahre verloren wir knapp ein wichtiges Spiel und stiegen nicht auf“, erzählt der Handballer. „Also musste wir unserer Jugend etwas bieten, sonst wären sie zu anderen Vereinen gewechselt.“

Es ging unter anderem in Zeltlager an die Ostsee, die Reisen führten nach Österreich oder Bayern. „Zusätzlich nahmen wir an internationalen Turnieren teil, beispielsweise in Dänemark, Kopenhagen oder Spanien.“ Dann sei auch hier das Interesse zurückgegangen. „Das Leben verändert sich nun einmal. Nur die Turniere haben wir noch beibehalten, jedoch nicht in diese Dimension.“

Zumindest bei den Wintersportfreizeiten, die in den 1980er-Jahren ebenso einschliefen, tut sich wieder was. „Thomas Kram und Michael Wolf kümmern sich darum.“

Auch im DJK-Bundesverband engagiert

Seit dem Jahr 1995 ist er zusätzlich als Betreuer im DJK-Bundesverband tätig. „Ich reise mit zu den Turnieren, betreue die Spieler, kümmer mich um ihr Wohlergehen und um ein wenig Disziplin.“ Eigentlich sollte auch mit dem Bundesverband im Jahr 2010 Schluss sein. „Ein Jahr später holten sie mich aber wieder zurück.“ Es stört ihn nicht. Schließlich sei er ein reisefreudiger Mensch.

Was ihn so lange dabei hält und immer wieder zurückkehren lässt? „Die Liebe zum Sport – zum Handball im Besonderen, natürlich die Fahrten und der Spaß bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.“