Gladbeck. Der TV Gladbeck Volleyball wird in der Regionalliga mit einem stark veränderten Team antreten. Warum der Trainer den Aufstieg zum Thema macht.

„Das tut weh!“ Mit diesen drei Worten beschreibt Waldemar Zaleski, der Trainer der Regionalliga-Volleyballerinnen des TV Gladbeck, sehr anschaulich, wie es gerade um seine Gefühlslage bestellt ist. Hintergrund: Einmal mehr muss sein Verein wichtige Spielerinnen ziehen lassen. Dieses Mal sind es gleich drei, die künftig allesamt ihr Glück in der 2. Bundesliga suchen werden.

Dabei handelt es sich um die ehemalige Junioren-Nationalspielerin Emma Neukirchen, die in der Saison 2024/2025 ebenso zum TV Hörde nach Dortmund wechselt wie Mayomi Olikagu. Dritter Abgang ist Melisa Nafia Demirer. Die Libera wechselt zum Hörder Ligarivalen SV Blau-Weiß Dingden.

Dazu Waldemar Zaleski: „Wir haben viel Arbeit in die jungeren Spielerinnen investiert, Mel beispielsweise kam aus unserer zweiten Mannschaft. In der vergangenen Saison gehörte sie zu den besten Liberas der Regionalliga. Und gleiches gilt für Emma auf der Mittelblocker-Position.“

Dem TV Gladbeck fehlen laut Trainer Zaleski derzeit die Argumente

Den Spielerinnen ist der erfahrene Coach übrigens nicht böse. Er betont vielmehr: „Die Mädchen sind ehrgeizig. Wenn Angebote aus der 2. Liga kommen, fehlen uns die Argumente. Wir können ihnen zwar ein sehr gutes Training bieten, jedoch leider nicht die entsprechende Spielklasse.“ Auf die komme es bei der Weiterentwicklung von Talenten aber auch an.

Sie spielt nicht mehr für den TV Gladbeck: Melisa Nafia Demirer wechselt zum Zweitligisten SV Blau-Weiß Dingden.
Sie spielt nicht mehr für den TV Gladbeck: Melisa Nafia Demirer wechselt zum Zweitligisten SV Blau-Weiß Dingden. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Der TV Gladbeck sei, so der erfahrene Trainer weiter, derzeit zu einer „Lieferantenrolle degradiert“. Viele der höherklassig spielenden Vereine würden selbst kaum Nachwuchsarbeit betreiben und sich daher bei Klubs wie den TVG bedienen. Was folgt daraus? Zaleski: „Wr müssen uns intensiver mit dem Thema Aufstieg befassen.“

Klar, als Regionalligist bist du im Bereich des Westdeutschen Volleyball-Verbandes nur noch einer von vielen Vereinen. Nur zur Erinnerung: In der 2. Liga Nord spielen neben Dingden und Hörde noch der OSV Ostbevern, RC Sorpesee und der USC Münster II um Punkte und in der 2. Liga Pro A die Allbau Volleys Essen, BayerVolleys Leverkusen, die DSHS Snowtrex Köln und die Skurios Volleys Borken. Das sind mächtige, das sind derzeit übermächtige Konkurrenten für den TV Gladbeck, der einst ja selbst in der 2. Liga vertreten war.

TV Gladbeck gewinnt zwei Regionalliga-erfahrene Spielerinnen

Immerhin: Den Abgängen - auch Josephine Schulz (sie wechselt aus privaten und beruflichen Gründen zum Oberligisten STV Hünxe) und Mirka Grimm (Volleyballpause) werden in der Mitte September beginnenden Regionalliga-Saison nicht mehr dabei sein - stehen bislang zwei externe Zugänge gegenüber. Außerdem zieht Blau-Weiß erneut Talente, zwei an der Zahl, aus der Zweitvertretung nach oben.

Josephine Schulz spielt demnächst für den STV hünxe in der Oberliga.
Josephine Schulz spielt demnächst für den STV hünxe in der Oberliga. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Als Ersatz für Emma Neukirchen verpflichteten die Gladbecker in Sarah Welters eine Akteurin, die zuletzt für den Oberligisten ATV Hilden am Ball war. „Sarah“, sagt Zaleski, „hat mit Hilden aber auch in der Regionalliga gespielt, sie bringt viel Erfahrung mit und ist eine sehr starke Spielerin.“

Des Weiteren schließt sich Jill Wieczorek dem TVG an. Die Libera/Zuspielerin hat sich ebenfalls schon in der Regionalliga bewiesen. Sie wechselt vom VV Humann Essen an die Konrad-Adenauer-Allee nach Gladbeck. Aus der Zweitvertretung steigen zudem Jola und Romy Wormland in den Kader der Regionalliga-Mannschaft auf.

Der TV Gladbeck hat noch zwei weitere Spielerinnen an der Angel

Waldemar Zaleski hofft, noch zwei weitere Spielerinnen für den Turnverein gewinnen zu können. Die Namen dieser beiden Aktiven gibt er aus nachvollziehbaren Gründen nicht preis. Sollten auch sie sich tatsächlich den Blau-Weißen anschließen, traut der Trainer seiner Mannschaft einiges zu.

„Klar“, sagt Zaleski, „wir müssen, wie in jedem Jahr in der jüngeren Vergangenheit, wieder ein bisschen zaubern. Aber das Team wird dann auf keinen Fall schwächer sein als zuletzt. Die meisten unserer Spielerinnen sind ja nach wie vor sehr jung, sie entwickeln sich also und werden noch stärker.“

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