Gladbeck. Der SV Zweckel spielt auch in der nächsten Saison in der Bezirksliga. Danach hat es anfangs nicht ausgesehen. Ein Aspekt wirkte sich positiv aus.

Am Ende der Saison in der Bezirksliga 9 stehen für den SV Zweckel 36 Punkte zu Buche, der elfte Tabellenplatz und, am allerwichtigsten, der sichere Klassenerhalt. „Damit“, sagt Marc Bahl, der Trainer des SVZ, „hätten zwischenzeitlich wohl nicht viele gerechnet.“ Zur Erinnerung: Nach dem siebten Spieltag (24. September) waren die Schwarz-Grünen mit nur zwei Punkten auf der Habenseite Schlusslicht. Vieles deutete auf den Abstieg des ehemaligen Oberligisten in die Kreisliga A hin.

Doch es kam anders. Nach dem Rücktritt von Trainer Günter Appelt, der den Klub ja einst in die höchste Spielklasse des westfälischen Verbandes geführt hatte, verpflichtete der SV Zweckel Marc Bahl als dessen Nachfolger. Diese für viele überraschende Entscheidung - Bahl war zu diesem Zeitpunkt Coach der Frauen der DJK SpVgg Herten - erwies sich im Nachhinein als Glücksgriff. Es stellt sich die Frage nach dem Erfolgsrezept des Gladbeckers.

„Als ich kam“, erinnert sich Marc Bahl, der inzwischen in Rentfort lebt und beim SVZ das Fußballspielen gelernt hat, „lag die Mannschaft am Boden, sie hatte kein Selbstvertrauen.“ Er habe daher zunächst versucht, wieder „Spaß und Freude“ zu vermitteln. Der 49-Jährige betont: „Ich habe den Teamgedanken in den Vordergrund gestellt und zudem versucht, dass jeder zufrieden ist.“ In den Einheiten sei viel mit dem Ball gearbeitet worden.

SV Zweckel punktet im ersten Spiel unter Marc Bahls Regie

Außerdem habe er, sagt Marc Bahl, seinen Spielern Geduld gepredigt und mit ihnen ihnen realistische Ziele verfolgt. „Wir wollten bis zur Winterpause unten rauskommen. Das haben wir dannn ja auch geschafft.“ Zugleich habe er immer betont, dass es Rückschläge geben könne und werde. Sein Rezept dagegen: „Nicht auf die anderen Mannschaften zu schauen. Wir gucken nur auf uns.“

Erfolgreich: Trainer Marc Bahl führte den SV Zweckel in der Bezirksliga zum Klassenerhalt.
Erfolgreich: Trainer Marc Bahl führte den SV Zweckel in der Bezirksliga zum Klassenerhalt. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Geholfen habe es, dass das Team in dem ersten Spiel unter seiner Regie gleich punkten konnte. 0:0 trennte sich der SV Zweckel am 1. Oktober des vergangenen Jahres vom VfB Hüls. Der erste Sieg - ein fulminanter 5:1-Heimerfolg über RWT Herne - ließ nicht lange auf sich warten, am 15. Oktober war es soweit. Damit, sagt Marc Bahl, sei ein Anfang gemacht worden. Schwarz-Grün punktete weiter und lag schließlich, als es in die Winterpause ging, über dem Strich.

Nach dem 18. Spieltag belegte der SVZ, der in der Fußballpause anders als die Konkurrenz im Kampf um den Klassenerhalt auf Zugänge verzichtet hatte, aber wieder einen Abstiegsplatz. Es blieb ungeachtet dessen ruhig an der Dorstener Straße. Und dann war die Mannschaft um Kapitän Sebastian Hagemeister plötzlich unbesiegbar. Elf Spiele in Folge kassierte sie keine Niederlage, das Team bezwang selbst Gegner aus dem oberen Tabellendrittel und sicherte sich dank dieser Serie vorzeitig den Klassenerhalt.

Das Saisonfinale verliert der SV Zweckel gegen Horst 08

Marc Bahl, ganz Teamplayer, lobt seine Mannschaft. „Die hat einiges dafür getan, die Jungs haben sich den Erhalt der Liga verdient.“ Mit „Feuer und Flamme“ seien die Spieler bei der Sache gewesen. Der Coach betont: „Mir hat die Arbeit Spaß gemacht. Und ich denke, das gilt auch für den Großteil der Mannschaft. Die Trainingsbeteiligung war ja immer gut.“

Dass das letzte Saisonspiel verloren gegangen ist - es gab eine 1:4 (1:1)-Niederlage gegen Vizemeister SV Horst-Emscher 08 (Tor: Enes Aldirmaz) mit dem ehemaligen SVZ-Trainer Guido Naumann - interessierte in Zweckel wohl niemanden mehr wirklich. Das Team hat die Klasse gehalten, Punkt! Bahl: „Wir haben eine gute Saison gespielt.“

Uli Wloch, der Vorsitzende der Schwarz-Grünen, sah das genauso: „Alles in Allem haben die Zweckeler trotz dieser Niederlage eine überragende Rückserie gespielt und sich sehr gut präsentiert.“ Übrigens: Vor dem Horst-Spiel überreichte Wloch dem Vorsitzenden der Preußen. Gerd Porsch, ein Geschenk als Dankeschön dafür, dass der SVZ in der Rückrunde an der Konrad-Adenauer-Allee trainieren und spielen durfte.

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