Gladbeck. Beim BV Rentfort gibt es im Winter den nächsten personellen Paukenschlag. Eine Hintertür halten sich Spieler und Klub aber offen.

Er ist aus Sicht des BV Rentfort in jüngerer Vergangenheit nicht der Erste: Julian Steinhaus, Kapitän und unangefochtener Stammspieler, verlässt zur Winterpause den Gladbecker Fußball-Bezirksligisten.

„Jolle (das ist der Spitzname von Steinhaus, d. Red.) zieht nach München, weil er da einen Job angenommen hat“, bestätigt Marc Schäfer, Coach des BVR. Julian Steinhaus habe sein Studium an der Universität Duisburg-Essen abgeschlossen, aus beruflichen Gründen folge nun der Schritt gen Süden.

Schäfer verabschiedet den Mittelfeldmann nicht ohne ein Loblied auf ihn zu singen: „Jolle hat über eine Dekade das Team des BV Rentfort mitgeprägt. Er war immer einer, der durch Leistung vorangegangen ist, immer beim Training war, der immer zuverlässig war.“ Seit der Saison 2014/15, als Steinhaus aus der A-Jugend der Rentforter in die erste Mannschaft kam, gehörte er dem Kader des BVR an und etablierte sich sofort. Eine Spielzeit später sollte mit Steinhaus in zentraler Position der Aufstieg in die Bezirksliga gelingen.

Julian Steinhaus war auch immer torgefährlich

Auch in dieser Saison stand der Mann mit der Rückennummer sechs bei zwölf von 15 Partien auf dem Platz und steuerte zwei Treffer für den Bezirksliga-Siebten bei. Selbst wenn es nicht zu seinen Kernkompetenzen zählt, Torgefahr strahlte Steinhaus immer aus.

Julian Steinhaus (Mitte) zieht aus beruflichen Gründen nach München um. Er wird daher dem BV Rentfort zukünftig nur noch sehr selten zur Verfügung stehen.
Julian Steinhaus (Mitte) zieht aus beruflichen Gründen nach München um. Er wird daher dem BV Rentfort zukünftig nur noch sehr selten zur Verfügung stehen. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

In der vergangenen Spielzeit etwa kam der Dauerbrenner auf zwölf Tore. Aufgrund dessen und den von Marc Schäfer aufgezählten Charaktereigenschaften wird klar: „Eins-zu-Eins werden wir ihn genauso wenig ersetzen können wie die anderen Jungs, die uns in den letzten Jahren verlassen haben“, so der Coach.

Weiter führt der Trainer aus: „Auf der einen Seite tut es mir sehr leid, dass er zukünftig sehr selten da sein wird, auf der anderen Seite bin ich aber stolz auf ihn, dass er sein Leben so im Griff hat und jetzt den nächsten Schritt in seiner Vita geht.“

Schäfer betont: Der Rentforter Weg wird fortgesetzt

Moment mal, Steinhaus ist künftig also „sehr selten“ da? Eine Hintertür haben sich Verein und Spieler tatsächlich offengelassen. „Jolle bleibt angemeldet und dürfte spielen. Er wird dann eine Gastspielergenehmigung anfragen“, erklärt Schäfer, für den Fall, dass Julian Steinhaus am Wochenende mal auf Heimatbesuch ist.

Grundsätzlich aber müssen sie sich beim BVR ein Konzept ohne den Sechser überlegen. Schäfer: „Für uns heißt das wie immer in den letzten Jahren, dass wir einen modifizierten Plan schaffen müssen und neue Wege gehen werden.“

Der Rentforter Weg, mit Spielern aus dem eigenen Stall die vakanten Positionen zu besetzen, werde fortgesetzt, betont der Trainer. Wer Steinhaus als Spielführer ab der Rückrunde ersetzt, sei indes noch offen: „Das kann ich noch gar nicht sagen. Das ist mir grundsätzlich auch egal, weil wir schon damit angefangen haben, die Verantwortung auf mehreren Schultern zu verteilen.“

Zuvor haben Potratz, Stukator und Blume den BVR verlassen

Gut ein Jahr ist es her, dass der Einschnitt im Rentforter Kader begann. Phillip Potratz, seinerzeit Goalgetter der Bezirksliga-Mannschaft, zog es damals im Winter zum Ligakonkurrenten VfB Hüls. Im Sommer verließen schließlich auch die Stammkräfte Dominik Stukator (DJK Adler Union Frintrop) und Sebastian Blume (VfL Grafenwald II) den BV Rentfort.

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