Gladbeck. Drei Gladbecker Mannschaften stehen in der Fairnesstabelle der Kreisliga A unten. Was die Trainer dazu sagen. Gladbeck kann aber auch anders.

Wenn Gladbecker Vereine in der Kreisliga A1 mit von der Partie sind, kann es mitunter ruppig werden. Das besagt zumindest die Fairnesstabelle. Schwarz-Blau Gladbeck ist in diesem Ranking Letzter, der BV Rentfort II Dritt- und Adler Ellinghorst Viertletzter.

Den 16. und damit den letzten Platz der Fairnesstabelle hat nach 13 Spieltagen Schwarz-Blau inne. Der Verein aus dem Stadtsüden hat bereits 47 Gelbe Karten gesammelt (42 für Spieler, 5 für Offizielle) und drei Gelb-Rote sowie zwei glatt Rote Karten kassiert.

Schwarz-Blau - Chamdine: „Wir spielen körperbetonten Fußball“

Der Trainer der Schwarz-Blauen, Omar Chamdine, betont aber: „Wir sind nicht so unfair, wie das in dieser Tabelle dargestellt wird.“ Sein Team spiele körperbetonten Fußball und kämpfe für den Klassenerhalt in jedem Spiel um jeden Meter, unfair sei die Herangehensweise aber in keiner Weise.

Omar Chamdine ist der Trainer von Schwarz-Blau Gladbeck.
Omar Chamdine ist der Trainer von Schwarz-Blau Gladbeck. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

„Ich muss auch sagen“, so Chamdine, „wir haben uns die eine oder andere Karte wegen Meckerns geholt.“ Bei anderen Verwarnungen wiederum, so der Coach, „waren da Schiedsrichter, die einfach mit Karten um sich geschmissen haben.“ Von den fünf Gelben für Offizielle nimmt der Coach die meisten auf seine Kappe: „Ich bin da leider manchmal zu explosiv an der Seitenlinie.“

Emotional kann auch Sascha Vitolins werden, der als Trainer des BV Rentfort II mit seiner Mannschaft Rang 14 der Fairnesstabelle einnimmt. Zwei Gelbe wurden schon gegen ihn gezückt, seine Spieler wurden bislang 39-mal verwarnt und sahen zwei Ampelkarten.

Rentforts Vitolins sagt, die Schiedsrichter greifen schneller durch

„Beide Gelbe Karten für Offizielle waren für mich, beide waren ein Witz“, empfindet Vitolins. Er erläutert: „In Kirchhellen bin ich zu einem Spieler gegangen, der behandelt wurde, und auf dem Weg zurück zur Trainerbank habe ich ganz normal was zum Schiedsrichter gesagt, wie ich es sonst auch machen würde. Dafür kriege eine Gelbe Karte, weil ich nicht in meiner Coachingzone bin.“

Sascha Vitolins ist der Trainer des BV Rentfort II.
Sascha Vitolins ist der Trainer des BV Rentfort II. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Nicht nur diese, gleich mehrere Verwarnungen hält der Trainer für „witzlos“. „Man darf heutzutage in diesem Sport keinerlei Emotionen mehr haben.“

Vitolins bemerkt grundsätzlich eine höhere Bereitschaft der Schiedsrichter, schneller durchzugreifen: „Die gelb-rote Karte gegen FSM Gladbeck war dumm, weil mein Spieler mittlerweile wissen muss, dass man nix mehr sagen darf. Dafür hätte man vor zwei, drei Jahren noch nicht mal eine Gelbe Karte bekommen.“ Erklären kann sich der Trainer das nur durch Vorgaben, die die Unparteiischen letztlich vom DFB erhalten.

Adler Ellinghorst: Goronczy nimmt die Stadtrivalen in Schutz

In eine ähnliche Kerbe schlägt auch der Dritte im Bunde, Alex Goronczy. Der Spielertrainer von Adler Ellinghorst ordnet sich mit seiner Elf nur einen Platz über dem BVR ein, an Rang 13. 28 Gelbe Karte sammelten die Adler-Akteure, dazu kommen drei glatt Rote, wovon eine Goronczy als Offizieller gesehen hat.

Goronczy sagt: „Ich finde, die Fairnesstabelle sagt nicht viel aus. Wir kriegen zwei glatt Rote Karten, ja. Eine davon ist ein Handspiel von Torwart Florian Strate außerhalb des Sechzehners. Das ist eine Rote Karte, aber ist das jetzt unfair? Das weiß ich nicht.“

Alexander Goronczy ist der Spielertrainer von Adler Ellinghorst.
Alexander Goronczy ist der Spielertrainer von Adler Ellinghorst. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Für Goronczy würden genau solche Ahndungen des Schiedsrichters die Tabelle verfälschen. Bei den Gelben Karten sieht es anders aus: „Es ist unser Stil, robust zu spielen. Nicht unfair, aber mit einer gewissen Härte. So kommen relativ viele Gelbe zustande.“

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Die städtische Konkurrenz nimmt er zugleich in Schutz: „Wir haben sowohl schon gegen Schwarz-Blau als auch gegen Rentfort gespielt. Gegen beide war es hitzig, aber ich fand beide Mannschaften nicht unfair.“

Auch die fairste Mannschaft der Kreisliga A1 kommt aus Gladbeck

Übrigens: Gladbeck kann auch besonders fair sein. FSM Gladbeck, nach Punkten weit abgeschlagener Tabellenletzter der Kreisliga A1, stellt die fairste Mannschaft der Runde. Lediglich 21 Gelbe und eine Rote Karte kassierte der Bezirksligaabsteiger. Und SG Preußen Gladbeck liegt auf Platz vier (25 Gelbe Karten, 1 Ampelkarte, 1 Rote Karte).

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