Gladbeck. Alex Goronczy kehrt mit Adler Ellinghorst zurück an die alte Wirkungsstätte, zum Derby bei Preußen Gladbeck. Der Spielertrainer über beide Teams.
Der zehnte Spieltag in der Kreisliga A hält ein Gladbecker Stadtduell mit besonders vielen Rückkehrern bereit. Wenn Adler Ellinghorst am Sonntag (15.15 Uhr) bei SG Preußen Gladbeck antritt, wissen zahlreiche Akteure der Gäste, wie es ist, sich das schwarz-gelbe Trikot überzuziehen. Kevin Klein, Rouven Hauska, Marvin Schulz oder Piet van Unen, sie sind alle schon für den Kontrahent von der Konrad-Adenauer-Allee aufgelaufen. Ebenso wie Spieltrainer Alex Goronczy, der gleich zweimal schon Preuße war.
Ist das Derby für ihn und sein Team daher besonders reizvoll? „Ich sag mal so: Mit der Mannschaft von Preußen, bis auf Koder Saado, haben wir ja eigentlich nichts zu tun. Aber trotzdem ist es etwas Besonderes, gegen sie zu spielen“, so Alex Goronczy. Was nicht heißen soll, dass der Trainer den Gegner nicht kennt: „Sie spielen einen super Ball. Sie sind der Favorit für mich.“ Die Stärke der Preußen liege „ganz klar im Offensivspiel. Da haben sie schnelle flinke Spieler und den Alexander Tschalumjan vorne drin.“
Für Adler Ellinghorst zählt nur der Kreisliga-A-Verbleib
Ansonsten sei noch auf Sechser Vetim Dana zu achten – „der das Spiel an sich reißen kann.“ Das alles hört sich so an, als hätten die Adler mächtig Respekt vor dem Tabellendritten. Dabei ist Ellinghorst mit 16 Zählern bei einem Spiel weniger nur drei Punkte weg von der SGP. Und das jüngste Duell der beiden Vereine auf dem Jahnplatz ging eindrucksvoll an die Goronczy-Elf. „Das 5:0 letzte Saison war offensichtlich kein 5:0“, erklärt der Coach. „Preußen macht zwei Abseitstore, und wir setzen zu den richtigen Zeitpunkten die Konter.“
Den Stellenwert wie in der vergangenen Spielzeit, als Ellinghorst sich zum Ziel gesetzt hatte, die beste A-Liga-Mannschaft Gladbecks zu werden und alle Derbys zu gewinnen, hat die Partie für den 29-Jährigen nicht mehr. „Dieses Jahr ist mir das relativ egal. Hauptsache, wir bleiben in der Liga.“ Die Qualifikation zur eingleisigen Kreisliga A zu erreichen, besitzt höchste Priorität. Und um das Ticket am Ende zu erhalten, sollten die Adler bestenfalls den siebten Rang, den sie gerade innehaben, verteidigen. Goroncyz rechnet vor: „Alle reden immer über den achten Platz, für mich wird der achte Platz wahrscheinlich nicht reichen, um direkt drin zu bleiben.“ Für den Trainer ist klar, „dass aus der Bezirksliga mindestens zwei aus dem Kreis Gelsenkirchen absteigen werden.“
Alex Goronczy schaut sich BVR II gegen SGP 180 Minuten an
Um selbst der Abstiegsflut zu entgehen, ist Goronczy mit seinem Co. Marvin Schulz vor der Saison in die Analyse gegangen. „Wir haben einen ganz detaillierten Plan: Wo wir Punkte holen müssen, wo wir keine Punkte holen müssen.“ Das klare Ziel sei, nach der Hinrunde 25 Zähler gesammelt zu haben. Dafür haben die Verantwortlichen gar eine Excel-Tabelle angelegt, in der Gegner, die es zu schlagen gilt, grün markiert sind, Spiele in den man nicht zwingend mit Punkten rechnet, sind rot markiert.
Das Auswärtsspiel in Preußen sei übrigens ein rotes Feld in dieser Tabelle, verrät der Coach. Die Akribie des Trainerteams wird auch an anderer Stelle deutlich: Soweit möglich schauen sich die Fußballverrückten alle Partien der Gegner per Video (zu sehen bei Fußball.de) an. „Preußen gegen Rentfort II (2:2) habe ich mir zweimal über 90 Minuten angeguckt.“ Diese Besessenheit, auch wenn es nur ums Kreisoberhaus gehe, zahle sich aus. „Du erkennst den Spielstil der Gegner, oder Leute, auf die du aufpassen musst.“
Wo Adler Ellinghorst im Winter eventuell noch mal nachrüstet
In der Winterpause könnte Adler Ellinghorst bei der Mission Klassenerhalt möglicherweise Verstärkung bekommen. „Da sind wir immer dran“, versichert Alex Goronczy. Auf welchen Positionen sieht er Bedarf? „Wir brauchen nach der Verletzung von Lennart Kessen auf jeden Fall auf der Außenverteidigerposition noch was.“ Zusätzlich käme ein Flügelstürmer in Frage. Interessante und vor allem junge Spieler auf die Asche im Krögerpark zu lotsen, sei aber eine Herausforderung. „Da bleibe ich dabei, es ist halt nicht so einfach für uns. Das ist für Mannschaften wie Preußen, Schwarz-Blau oder Rentfort II einfacher, Leute zu bekommen.“
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