Essen/Gladbeck. Marcel Cornelissen hat Frintrop in die Oberliga geführt. Vor dem Test der Essener gegen den SV Zweckel spricht der Coach auch über „seinen“ BVR.

Mit 11:1 schickte im vergangenen Winter die DJK Adler Union Frintrop den BV Rentfort vom Platz. Eineinhalb Jahre zuvor bezwangen die Essener, die seinerzeit noch in der Bezirksliga um Punkte kämpften, Schwarz-Gelb Preußen Gladbeck mit 11:0. Am Samstag, 8. Juli, empfangen die inzwischen in die Niederrhein-Oberliga aufgestiegenen Frintroper um 13 Uhr den SV Zweckel zu einem Testspiel. Ob es wohl wieder so deutlich wird?

Marcel Cornelissen, der Trainer der DJK Adler Union, glaubt das nicht. „Klar“, sagt er und lacht, „gegen Teams aus Gladbeck können wir eine gute Torquote vorweisen. Aber die Zweckeler sind eine kompakte Mannschaft, die musst du erst einmal knacken.“ Der SVZ sei kein Sparringspartner, sondern ein Gegner, den man ernst nehme.

Während der SV Zweckel noch kein Testspiel bestritten hat, haben die Frintroper schon einmal wieder gekickt. Gegen den Oberhausener Bezirksligisten Schwarz-Weiß Alstaden gab es ein 5:0. Für Marcel Cornelissen geht es aktuell aber vor allem darum, „Abläufe reinzukriegen“. „Wir haben neun Neuzugänge“, betont er. Und weiter: „Am Samstag stehen mir 19 Spieler zur Verfügung, die werden auch alle zum Einsatz kommen.“

Der Rentforter Dominik Stukator ist zu Adler Union Frintrop gewechselt

Neu im Aufgebot der DJK Adler Union Frintrop steht, das ist in Gladbeck bekannt, in Dominik Stukator auch ein Spieler, der in den vergangenen Jahren bei Cornelissens Ex-Klub BV Rentfort für die Tore gesorgt hat. Die prominentesten Zugänge sind indes andere Akteure. Zu erwähnen sind etwa Dustin Hoffmann (Spvgg Schonnebeck), Noah Karthaus (TuS Sinsen) oder Joel Zwikirsch (Arminia Klosterhardt), die allesamt schon in der Oberliga gespielt haben.

Cornelissen betont, dass die Frintroper auch nach dem Aufstieg ihren Weg weitergehen würden und sie „kein normaler Oberligist“ seien. Dass seine Mannschaft und er vor einer wahnsinnig schwierigen Saison stehen, ist im Schatten des Wasserturms sowieso jedem klar. „Wir versuchen alles, um drinzubleiben“, sagt der DJK-Trainer mit langer Gladbecker Vergangenheit.

Ein Bild aus Rentforter Zeiten: Es zeigt Marcel Cornelissen bei den Gladbecker Stadtmeisterschaften 2018, die der BVR gewann.
Ein Bild aus Rentforter Zeiten: Es zeigt Marcel Cornelissen bei den Gladbecker Stadtmeisterschaften 2018, die der BVR gewann. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Fast 25 Jahre war Marcel Cornelissen bekanntlich beim BV Rentfort tätig. Als Spieler, als Trainer im Jugendbereich und schließlich auch als Trainer der ersten Mannschaft. Unter seiner Regie kehrte der BVR in der Saison 2015/2016 in die Bezirksliga zurück, unter seiner Regie lieferte das Team vor allem in der ersten Meisterschaftsrunde nach dem Aufstieg ein paar wirklich spektakuläre Spiele ab.

DJK Adler Union Frintrop ist zweimal in Folge aufgestiegen

Anno 2018 verließ Marcel Cornelissen die Hegestraße in Richtung DJK Adler Union Frintrop. Einen entscheidenden Grund dafür hatte er seinerzeit der WAZ verraten: „Ich will mal sehen, ob ich auch bei einem anderen Verein, in einem anderen Fußballkreis etwas erreichen kann.“ Nun, den Nachweis, dass er das kann, hat der heute 35-Jährige längst eindrucksvoll erbracht.

In der Saison 2021/2022 feierte die DJK Adler Union unter seiner Regie den Aufstieg in die Landesliga. Dabei blieb das Team ohne Niederlage. Und nur ein Jahr später folgte der Sprung in die Niederrhein-Oberliga - mit immerhin acht Punkten Vorsprung vor dem Tabellenzweiten Sportfreunde Niederwenigern.

„Wir haben uns einen ganz guten Ruf erarbeitet“, sagt Marcel Cornelissen. Das gilt für seine Mannschaft, das gilt aber auch und gerade für ihn selbst. Keineswegs zufällig wurde der ehemalige Rentforter 2022 als Essener Trainer des Jahres ausgezeichnet.

Marcel Cornelissen macht sich um den BV Rentfort keine Sorgen

Obwohl Marcel Cornelissen mittlerweile viel um die Ohren hat, verfolgt er doch weiter auch interessiert, was sich bei „seinem“ BV Rentfort so tut und im Gladbecker Fußball. Und so weiß „Corne“ selbstredend, dass der BVR nicht nur Dominik Stukator verloren hat, sondern auch Sebastian Blume, Nico Haufe und bereits im vergangenen Winter Phillip Potratz.

Macht er sich angesichts dieses großen personellen Aderlasses Sorgen um den Ex-Klub? Prompte Antwort: Nein. Begründung: „Dolli (Marc Schäfer, Trainer des BV Rentfort, d. Red.) macht das schon. Er bekommt das hin, die Rentforter werden in der Bezirksliga vielleicht nicht wieder oben mitspielen, aber mitschwimmen und souverän die Klasse halten.“

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Und wie sieht es mit dem SV Zweckel aus, dem nächsten Testspielgegner seiner Mannschaft? „Die Zweckeler kenne ich nicht so gut“, gibt Cornelissen zu. Und sagt dann: „Frag mich am Samstagnachmittag noch mal!“

Wird gemacht!

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