Gladbeck. Auf den SV Zweckel wartet nach dem Klassenerhalt viel Arbeit. Es gibt einige Defizite, ein Punkt bereitet Trainer Günter Appelt besondere Sorgen.
Der SV Zweckel ist wieder einmal mit einem blauen Auge davongekommen. Wie in der Meisterschaftsrunde 2018/2019 und 2021/2022 hing der Erhalt der Bezirksliga am seidenen Faden. Dieses Mal war Schwarz-Grün auf Schützenhilfe des FC Marl angewiesen. „Ich bin mit dem Saisonverlauf in keinster Weise zufrieden“, sagt Trainer Günter Appelt. In Kürze werden sich, kündigt er an, die Verantwortlichen zusammensetzen, um über die Serie zu sprechen und Schlüsse daraus zu ziehen. Das sind die vier größten Baustellen des ehemaligen Oberligisten.
Die Kadergröße
Das Abstiegs-Endspiel des SV Zweckel bei der DJK Wattenscheid am Pfingstmontag (1:3) zeigte noch einmal drastisch, dass Günter Appelt von der Bank kaum reagieren konnte. Nur zwei neue Spieler brachte er daher im Verlauf der Partie, der eine, Malte Kulmer, ist noch A-Jugendlicher, der andere, Alexander Hüsgen, stammt aus der Zweitvertretung, die gerade aus der Kreisliga A abgestiegen ist.
„Nur mit elf, zwölf Mann kannst du in der Liga nicht bestehen“, sagt Appelt und verweist beispielsweise auf die letzten vier Spiele der Hinrunde. „Da hatten wir immer nur zehn, elf Mann im Kader. Wir haben viel zu wenig Leute, das müssen wir schnell anpacken.“
Er wünscht sich ein Aufgebot von 22 bis 24 Spielern. „Schließlich fallen immer welche aus“, so der Trainer, der im Saisonverlauf in Marcel Ofiera und Maurice Ogaza noch zwei Akteure abgeben und der zudem auf Sven Hagemeister, der sich irgendwann einfach nicht mehr in Zweckel sehen ließ, verzichten musste.
Die Abschlussschwäche
47 Tore stehen am Saisonende für den SV Zweckel zu Buche. Nur eine Mannschaft in der Bezirksliga 9 war noch harmloser als Schwarz-Grün, das war der BV Hiltrop, der 24-mal traf und auch deshalb sang- und klanglos abgestiegen ist. Selbst die Sportfreunde Stuckenbusch, die im Saisonverlauf nur ein einziges Spiel gewinnen konnten, kamen auf 48 Tore.
„Wir haben“, sagt Günter Appelt, „keinen, der im Sturmzentrum aus einer oder zwei Chancen ein Tor macht. Nur Jan (Schwers, d. Red.) trifft hin und wieder mal.“ Acht Tore sind Schwers gelungen. Das ist natürlich nicht die Quote eines Goalgetters.
Warum findet der SVZ eigentlich keinen Torjäger? „Das ist ein Problem des Portemonnaies“, sagt Appelt, der sich laut eigener Aussage „mit mehreren Angreifern unterhalten hat“ - erfolglos. Einer, der bei Schwarz-Grün auf dem Zettel stand, ist Ramadan Khodr. „Er wird wohl bei Schwarz-Blau bleiben“, so Appelt. Ein anderer ist Alexander Tschalumjan. „Er hat schon bei Preußen zugesagt“, so der Zweckeler Trainer. Er sagt: „Es wäre sensationell, wenn wir einen Stürmer fänden, der 20 Tore macht.“
Der Charakter der Mannschaft
Günter Appelt fasst diesen Punkt in einem Satz zusammen: „Wir haben keinen Drecksack im Team, wie man im Fußball das so sagt.“ Eigentlich gehe nur ein Spieler keinem Zweikampf aus dem Weg. „Das“, so der Trainer, „ist der 19-jährige Julius Wloch, dadurch erklären sich auch seine elf, zwölf Gelben Karten.“
In Marlon Boris hat der SVZ noch ein weiteres „Kampfschwein“ in seinen Reihen. Der jedoch stand in den vergangenen Wochen und Monaten verletzungsbedingt nicht zur Verfügung. Alle anderen Zweckeler sind tatsächlich zu lieb. In Appelts Worten: „Sie sind zu jung, zu unerfahren.“ Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Schwarz-Grünen eigentlich den einen oder anderen Routinier finden muss.
Der Unterbau
Zu jung, zu unerfahren und auch (noch) nicht Bezirksliga-reif, dieses Urteil trifft auch auf die Spieler der zweiten Mannschaft zu. Die konnten in der Kreisliga A kaum mithalten und sind daher auch abgestiegen.
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Günter Appelt blickt mit Sorge aber vor allem auf die Nachwuchsarbeit des SV Zweckel. „Wir müssen feststellen, dass wir als Verein keine gute Jugend haben.“ Die A-Jugend sei nicht gut gewesen. „Und eine B-Jugend hatten wir erst gar nicht“, sagt der Trainer der ersten Mannschaft. „Wir müssen in diesem Bereich wieder etwas aufbauen, weil wir sonst immer Spieler von anderen Vereinen holen müssen und wir dafür die Möglichkeiten eigentlich gar nicht haben.“
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