Wattenscheid. Abstiegskampf ist angesagt im Spiel DJK Wattenscheid - SV Zweckel. Darum spricht DJK-Spielertrainer Norman Seidel von einer schwierige Situation.
Fünf Jahre lang hat er für den SV Zweckel gespielt. Und mit Günter Appelt, dem Trainer des ehemaligen Oberligisten aus Gladbeck, ist Norman Seidel befreundet. Doch all das zählt am Pfingstmontag nicht. Der 38-jährige Spielertrainer der DJK Wattenscheid möchte mit seiner Mannschaft den Bezirksliga-Erhalt perfekt machen - und zwar mit einem Sieg auf dem Platz am Stadtgartenring gegen seinen ehemaligen Verein SV Zweckel, der pikanterweise ebenfalls noch in Abstiegsgefahr schwebt.
„Das ist eine schwierige Situation“, sagt Norman Seidel und meint damit seine Gladbecker Vergangenheit und Verbundenheit. „Aber es geht nur darum, die Klasse zu halten. Es gibt verschiedene Konstellationen, das zu schaffen. Mein Wunsch ist, dass Günter und ich uns nach dem Spiel in den Armen liegen und wir gemeinsam das eine oder andere Bierchen genießen können.“
Am vergangenen Spieltag erkämpften sich beide Mannschaften die Chance, sich noch aus eigener Kraft zu retten. Während die DJK Wattenscheid ihr Kellerduell beim VfB Kirchhellen deutlich mit 3:0 gewann, setzte sich der SV Zweckel auf eigenem Platz in einem weiteren Kellerduell mit 3:1 gegen Genclikspor Recklinghausen durch.
SV Zweckel belegt mit 37 Punkten den zwölften Tabellenplatz
Die Gladbecker stehen nun mit 37 Punkten und einem Torverhältnis von 46:66 auf Rang zwölf, also über dem Strich. Die Wattenscheider haben 36 Zähler (69:89 Tore) auf dem Konto und belegen derzeit den 14. und ersten Abstiegsplatz.
Rang 13, der den Klassenerhalt bedeutet, hat der VfB Kirchhellen inne. Für die Bottroper stehen 37 Punkte (47:71) zu Buche, allerdings haben sie spielfrei. Ebenfalls noch die Klasse halten kann Genclikspor Recklinghausen (35 Zähler, 49:80), das am letzten Spieltag der Meisterschaftsrunde den Tabellenzweiten FC Marl empfängt.
Ein Mitglied der DJK wird übrigens am Pfingstmontag nach Recklinghausen fahren, um die Wattenscheider Verantwortlichen über den Verlauf der Partie gegen Marl zu informieren. „Wie es zwischen Genclikspor und dem FC steht, bekomme ich mitgeteilt, aber nicht unsere Mannschaft“, betont Norman Seidel. Im Fall des Falles könnte seinem Klub ja auch schon ein Unentschieden zum Klassenerhalt reichen. „Klar ist“, sagt Seidel, „wenn wir verlieren, sind wir abgestiegen.“
Norman Seidel denkt gerne an seine Zeit beim SV Zweckel zurück
Norman Seidel erwartet gegen den SV Zweckel ein reines Kampfspiel. Dass die Gladbecker sich schwertun mit dem Toreschießen, dafür über eine vergleichsweise gute Abwehr verfügen, ist ihm, auch aus den regelmäßigen Telefongesprächen mit Günter Appelt, bekannt. Der wiederum weiß, dass die Wattenscheider in der Defensive Probleme haben, aber sehr torgefährlich sind.
Von Pfingstmontag einmal abgesehen, wünscht Norman Seidel, der in der Jugendabteilung des VfL Bochum das Fußballspielen gelernt und später für Westfalia Herne und den BV Cloppenburg am Ball war, dem SV Zweckel nur das Beste. Er denkt nämlich sehr gerne an seine fünf Jahre in Gladbeck zurück.
„Ich habe mich in Zweckel sehr wohl gefühlt“, betont der mittlerweile in Wattenscheid heimisch gewordene Seidel, „und dort eine super Zeit erlebt mit vielen Emotionen und schönen Auswärtsfahrten. Wir haben auch viel gefeiert.“ Dazu gab es schließlich immer wieder Anlässe.
Norman Seidel hat 86-mal für den SV Zweckel in der Oberliga gespielt
Nach Seidels Wechsel anno 2013 vom West-Regionalligisten SSVg Velbert zu den damals in der Oberliga spielenden Gladbeckern schafften es diese, immerhin noch zweimal die Klasse zu halten. Insgesamt 86-mal spielte er für den SV Zweckel in der höchsten Klasse des westfälischen Verbandes. Und er blieb dem Klub auch nach den Abstiegen aus der Ober- und der Verbandsliga treu.
Es war Günter Appelt, der Norman Seidel zum Mannschaftskapitän des SVZ machte. Später fungierte der Defensivspezialist bei den Gladbeckern zudem als spielender Co-Trainer. Darüber hinaus erwies sich Norman Seidel auch als Akteur, der aus seinen Ansichten keinen Hehl machte.
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So äußerte er zu Oberliga-Zeiten mit Blick auf den Zustand der Platzanlage des SV Zweckel an der Dorstener Straße scharfe Kritik an der Gladbecker Stadtverwaltung. „Der Platz“, so Norman Seidel damals, „ist eine einzige Katastrophe. Die Trainingsbedingungen sind mehr als schlecht.“ Und weiter: „Der SV Zweckel hat die schlechtesten Bedingungen in der Oberliga.“
Am Pfingstmontag geht es um den Klassenerhalt
Doch das ist Schnee von gestern. Am Pfingstmontag empfängt Norman Seidels DJK Wattenscheid um 15 Uhr den SV Zweckel am Stadtgartenring. Für beide Mannschaften geht es um den Klassenerhalt, da bleibt kein Raum für nostalgische Gefühle.
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