Gladbeck. Das Tor zum 31:30 gegen Minden II war sein wichtigstes für den VfL Gladbeck. Danach guckte Jan-Bernd Kruth aufs nächste Spiel und die Relegation.
Augen zu und einfach drauf! So könnte überspitzt beschrieben werden, wie Jan-Bernd Kruth im Drittliga-Heimspiel gegen den TSV GWD Minden II 21 Sekunden vor dem Ende das 31:30-Siegtor für den VfL Gladbeck erzielt hat. „Man denkt in so einem Augenblick nicht mehr nach, sondern schießt nur noch“, verriet der Rückraummann der Rot-Weißen nach der Partie.
Das 31:30 gegen Minden war Jan-Bernd Kruths sechster Treffer an diesem Abend und sein insgesamt 62. Tor für den VfL Gladbeck in der Drittligasaison 2022/2023. Und es war sein bisher wichtigstes - denn es eröffnete den Rot-Weißen die Chance, sich im letzten Saisonspiel beim unmittelbaren Mitkonkurrenten Team Handball Lippe II für die Abstiegsrunde zu qualifizieren. Ein Unentschieden würde dem VfL bereits reichen . . .
VfL Gladbeck will an der Aufstiegsrunde teilnehmen
Die Aufgabe in Augustdorf, die wird aber schwer genug. Zur Erinnerung: Das Hinspiel in der Riesener-Halle verloren die Gladbecker Ende November des vergangenen Jahres mit 22:25. „Es kann sein“, gab Jan-Bernd Kruth, der vor der laufenden Runde vom HSC Haltern-Sythen an die Schützenstraße gewechselt ist, zudem zu bedenken, „dass Lippe Spieler aus der Ersten runterzieht.“ Tatsache ist, dass der TBV Lemgo in der Bundesliga am 1. April nicht ran muss.
Dass der VfL Gladbeck gewillt ist, seine Chance in der Abstiegsrunde zu nutzen, ist inzwischen ausgemachte Sache. Die Klubführung um den Vorsitzenden Siegbert Busch hatte bereits vor der Heimpartie gegen den TuS Opladen (18:23) Grünes Licht für die etwaige Teilnahme an der Relegation gegeben. Und die Spieler sind auch gewillt, an der Abstiegsrunde teilzunehmen, falls das Team denn in Augustdorf punkten kann.
„Klar, wir wollen“, bestätigte Jan-Bernd Kruth der WAZ und verwies dabei auch auf die letzten Spiele. In denen hätte die Mannschaft ja schon unter Beweis gestellt, dass sie dies wolle. „Kampfgeist“, so der Mittelmann, „kann man uns, auch wenn wir nicht gewonnen haben, ja nicht absprechen.“
VfL Gladbeck beweist Kampfgeist und jede Menge Moral
Kampfgeist und jede Menge Moral bewies der VfL auch in der Begegnung mit der Mindener Zweitvertretung, in der die Gladbecker ja zunächst einem vier-Tore-Rückstand hinterherlaufen mussten und in der es ungeachtet einer zwischenzeitlichen 28:22-Führung (52. Minute) noch einmal richtig eng wurde. Was war das bloß los?
„Wir haben“, antwortete Jan-Bernd Kruth, „in der Schlussphase viel zu schnell aufs Tor geschossen, wir haben viel zu schnell abgeschlossen.“ Besser wäre es gewesen, sagte der aus Haltern stammende Handballer, die Angriffe länger vorzutragen, um Zeit von der Uhr zu nehmen.
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Letztlich spielte das aber, Jan-Bernd Kruth sei dank, keine Rolle mehr. 21 Sekunden vor Schluss übernahm der Spielmacher Verantwortung und traf zum 31:30. Sein sechstes Tor an diesem Abend und sein bisher insgesamt 62. und wichtigstes bedeuteten den Sieg für den VfL Gladbeck, der damit weiter auf den Klassenerhalt hoffen darf.
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