Los Angeles/Gladbeck. Fitness- und Fußballtrainer Marcel Lowitsch macht in Los Angeles Talente fit. Einige von ihnen stellen sich momentan bei deutschen Klubs vor.
Marcel Lowitsch ist vor einigen Jahren in die USA ausgewandert, um dort als Fitness- und Fußballtrainer seine Ziele zu verfolgen. Jetzt schickt er von ihm betreute Talente über den großen Teich, unter anderem zum FC Schalke 04. Ein großer Traum des Gladbeckers könnte bald in Erfüllung gehen.
In Sachen Privattraining sei man in den USA viel weiter als in Deutschland, sagt der ehemalige Spieler des SV Zweckel, des DSC Wanne-Eickel und von Westfalia Herne. „Hier sind die Sportplätze nachmittags voll“, so der 31-Jährige. Und das sei auch durchaus sinnvoll.
„Ein Vereinstrainer kann da gar nicht so viel Augenmerk drauf legen, zum Beispiel, wenn die 180-Grad-Drehung bei einem Spieler schneller werden soll. Der muss sich ja um die gesamte Mannschaft kümmern“, sagt Marcel Lowitsch. Er hingegen macht genau das: Er feilt mit zwölf Talenten in seiner Gruppe an Details, um die Athleten besser zu machen. „Zwölf ist die optimale Größe.“
Marcel Lowitsch will eine eigen Fußballschule bauen
Die Erfolge stellen sich ein: Der Deutsch-Amerikaner Laurenz Leitzgen etwa stellt sich aktuell bei der U17 des Karlsruher SC vor, ein anderer bei Alemannia Aachen. Und ein junger Mann namens Connor Parker sogar bei der U17 aus der Schalker Knappenschmiede. Darauf ist Lowitsch ein bisschen stolz, denn: „Es ist sehr schwierig, einen Spieler bei Schalke unterzubringen, denn die scouten ja selbst.“
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Im Vorfeld habe es Absprachen gegeben, ob es passen könnte zwischen Team und Spieler. Denn natürlich mache es keinen Sinn, einen jungen Spieler aus den USA nach Deutschland zu schicken, auf dessen Position bei der Mannschaft kein Bedarf bestünde. Für Parker geht es noch darum, Anfang Februar die Leistungsdiagnostik auf Schalke zu absolvieren, dann sehe es gut aus.
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Und selbst, wenn es für die Talente, die Lowitsch aus den USA nach Europa schickt, hier nichts wird mit der Fußball-Karriere: Der Coach glaubt, er hat ihnen damit trotzdem eine große Entwicklungsmöglichkeit gegeben. „Davon, dass er in Deutschland beim Nachwuchs eines Bundesligisten trainiert hat, kann er noch lange erzählen. Das sind ja Erfahrungswerte“, so Lowitsch, der die Spieler nicht nur im Sport weiterbringen will. „Ich will auch ihren Charakter formen.“
Auf der Suche nach Talenten treibe ihn unter anderem auch das amerikanische System im Nachwuchsfußball an. Dort müsse man Geld bezahlen, um bei den großen Klubs spielen zu dürfen, „Geldmacherei“, sagt er dazu. Umso mehr freue er sich, wenn er ein Talent entdecke, das den US-Klubs durchs Netz gerutscht sei.
Für Marcel Lowitsch selbst könnte sich in näherer Zukunft ein Traum erfüllen: Im Moment gastiert er mit seinen Schützlingen noch bei High Schools, um deren Sportanlagen zu nutzen, aber das soll sich ändern. „Wir wollen Land pachten und eine Fußballschule bauen“, sagt Marcel Lowitsch. Die will er dann nutzen, um Partnerschaften mit deutschen Vereinen zu schließen, am liebsten aus der Bundesliga. Spieler oder Trainer aus Deutschland könnten dann dort zum Beispiel Urlaub machen.
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